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1177 - Der Weg in die Unterwelt

1177 - Der Weg in die Unterwelt

Titel: 1177 - Der Weg in die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr derjenige war, als der er in den Nebel hineingefahren war. Er hob seine Arme an, schaute auf seine Hände, blieb unruhig auf der Stelle stehen und schüttelte den Kopf.
    »Verdammt, wer bin ich?«
    Ich konnte ihm einfach die Wahrheit nicht sagen und flüsterte: »Es ist alles okay, Bill.«
    »Nein, nichts ist okay. Das fühle ich. Warum siehst du so seltsam aus, John?«
    »Es ist eine andere Welt, in die man uns hineingeschafft hat. Da wirkt eben alles anders. Das musst du begreifen. Finde dich damit ab. Es kommt wieder anders. Es wird sich alles richten.« Ich schlug ihm auf die Schulter und spürte unter dem Stoff den harten blanken Knochen. Meine Hand zuckte sofort zurück.
    Alle Skelette hatten mittlerweile das Boot verlassen. Uns taten sie nichts. Sie benahmen sich, als wäre diese Welt hier etwas völlig Normales.
    Welt und Unterwelt!
    Auf der einen Seite die Lebenden, auf der anderen die Toten. So hätte es sein müssen. Aber es war nicht so. Hier hatte man diesen Dualismus auf den Kopf gestellt. In der Unterwelt bewegten sich veränderte Gestalten, die sich womöglich noch als normale Menschen fühlten. So gern ich mich weiter um Bill gekümmert hätte, ich ließ ihn stehen, denn es gab weitere Probleme.
    Meine Suche galt Mutter und Tochter!
    Wie groß diese Höhle war, falls dies überhaupt zutraf, wusste ich nicht. In diesem Licht zeichneten sich keine Ausmaße ab. Ich sah weder Mauern, Wände, noch andere Hindernisse. Nur das Licht, das aus unbekannten Quellen dem Boden entgegensickerte und auch keine normale Farbe hatte. Je mehr sich meine Augen daran gewöhnt hatten, um so stärker fiel mir der violette Schimmer auf.
    Da sich die Skelette nicht um mich kümmerten, machte ich mich auf die Suche nach den Turners.
    Irgendwo mussten sie stecken. Ich würde sie aufgrund ihrer Kleidung identifizieren können, und nur das zählte momentan für mich.
    Die leisen Geräusche blieben hinter mir zurück. Ich ging in die Leere hinein und sah auch kein Wasser mehr. Dafür erreichten mich Laute.
    Flüsterstimmen…
    Ich schaute kurz zurück und sah, dass die Skelette mich vergessen hatten. Wahrscheinlich war ich ihnen unheimlich geworden. Ich selbst sah meine Aura nicht, ihnen aber musste sie aufgefallen sein, ebenso wie Bill. »Das ist hier so anders, Mum. Ich habe Angst.«
    »Keine Sorge, ich bin bei dir.«
    Es waren die tröstenden Worte, die schon Generationen von Kindern von ihren Eltern gehört hatten.
    Ein erleichtertes Lächeln huschte über meine Lippen, denn jetzt wusste ich, dass Mutter und Tochter nicht tot waren.
    Und das gefiel mir ausgezeichnet!
    Sehr bald sah ich sie. Sie waren tatsächlich aufgrund ihrer Kleidung zu identifizieren und auch deshalb, weil sie verschieden groß waren. Beide saßen auf dem Boden. Grace Turner hatte die Tochter an sich gedrückt und sprach auf sie ein.
    Ein zu Herzen gehendes Bild, wenn sie normal gewesen wären. Aber das waren sie nicht. Stattdessen sah ich zwei unterschiedlich große Skelette vor mir.
    Ich hatte mich auf den Anblick einrichten können, deshalb hielt sich meine Überraschung in Grenzen.
    Mit langsamen Schritten schlenderte ich näher und gab mich dabei völlig normal. Nur nicht auffallen und Panik in ihnen hochsteigen lassen.
    Ich blieb stehen, als ihre Unterhaltung verstummte. Jetzt war ich so nahe, dass sie mich sehen mussten und mich auch anschauten.
    Zwei unterschiedlich große Skelettschädel drehten sich in meine Richtung. Sie sahen mich, ich sah sie, und ich lächelte sie an.
    »John«, flüsterte Melody. »Du?«
    »Ja, ich bin dir gefolgt.«
    Melody stieß ihre Mutter an. »Das ist John Sinclair, von dem ich dir erzählt habe.«
    »Freut mich, Mr. Sinclair.« Sie streckte mir ihre Knochenklaue entgegen, die ich umfasste. Ich tat alles, um die Normalität beizubehalten. So etwas musste einfach so bleiben, denn die Turners gingen noch immer davon aus, normale Menschen zu sein.
    Ich zog meine Hand aus der Klaue zurück. Die richtigen Worte hatte ich mir schon zurechtgelegt.
    »Eigentlich bin ich gekommen, um Sie und Ihre Tochter zu holen, Mrs. Turner. Aber jetzt muss ich Sie fragen, wo wir uns hier befinden.«
    »In der Unterwelt.«
    »Das ist ein weiter Begriff. In welcher?«
    »Im Hades!«, erklärte Melody.
    »Woher weißt du das?«
    »Der Fährmann hat es mir gesagt.«
    »Ah, du kennst ihn?«
    »Er war nett zu mir.«
    »Das freut mich, Melody. Aber ich weiß nicht, mir gefällt die Gegend nicht so recht. Möchtest du sie nicht lieber

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