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1177 - Der Weg in die Unterwelt

1177 - Der Weg in die Unterwelt

Titel: 1177 - Der Weg in die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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transzendentales Tor.
    Dahinter konnte vieles lauern. Es gab nicht nur unsere Dimension, sondern auch andere. Manche sprachen von unendlich vielen Dimensionen, über deren Zahl man gar nicht erst groß nachdenken sollte. Einige von ihnen kannten wir. Es war uns bisher auch immer gelungen, ihnen zu entfliehen.
    Ob das dieses Mal auch klappen würde, mussten wir noch dahingestellt sein lassen.
    Es ging um die Turners. Wären sie nicht gewesen, hätten wir ganz anders handeln können. Aber wir waren für Melody so etwas wie zwei Schutzengel. Auch Bill, der selbst Familie hatte, wäre nie auf den Gedanken gekommen, die Turners im Stich zu lassen. Da dachte er ebenso wie ich, und es war gut, dass er es tat.
    Es wurde kälter!
    Ich schüttelte mich, als mich der erste Hauch erreichte. Er war mir von der Nebelwand entgegengedrungen, und ich spürte ihn wie einen klebrigen Hauch. Er wischte leicht über mein Gesicht hinweg, eben wie ein Nebelstreif; der allerdings hatte sich nicht aus der Masse gelöst. Sie blieb gleich.
    Bills Flüstern erreichte mich. Was mein Freund sagte, verstand ich nicht. Bestimmt waren es keine netten Worte. Da passten leichte Flüche besser dazu.
    Zum Glück provozierte er unsere Bewacher nicht und verhielt sich ebenso ruhig wie ich. In den Jahren unserer Freundschaft und Zusammenarbeit hatten wir es gelernt, auf unsere Chance zu warten und waren überzeugt davon, dass sie auch in dieser verdammten Nacht noch kommen würde.
    Nur eben jenseits des Nebels.
    Die Kälte nahm zu. Sie drückte gegen uns. Sie war wie eine unsichtbare feuchte Klammer, die uns einen Teil der Luft raubte. Ich hatte das Gefühl, sie schmecken zu können, aber sie war neutral und enthielt keinerlei Gerüche.
    Zwischen uns hatte der Fährmann seine Laterne noch höher gehalten. Für mich war er der Boss, der hier das Sagen hatte. Einer, der auch zwischen den Welten pendelte und möglicherweise in der Lage war, verschiedene Zustandsformen anzunehmen.
    Die Wand war da!
    Sehr plötzlich. Hoch ragte sie auf. Nichts anderes war mehr zu sehen. Die Kälte nahm zu. Ich merkte, wie sich meine Haut zusammenzog. Es konnte auch die Kälte des Todes sein, die im Jenseits ihren Platz gefunden hatte. So hatten die Menschen dann Recht, die kurz vor ihrem allerletzten Atemzug standen und davon sprachen, wie der Tod allmählich seine Kälte zu ihnen schickte.
    Ich sah alles wie in einem verlangsamten Tempo. Als sollten mir die Bilder überdeutlich gemacht werden. Das Eintauchen in die Masse, die wie ein kalter Schleier war.
    Sie erwischte mich!
    Urplötzlich raubte sie mir den Atem. Alles war anders. Ich bekam keine Luft mehr. Zugleich aber huschte eine Flamme von der Brust her über meinen Körper hinweg.
    Ich hörte mich vor Schmerz schreien. Die Flamme brannte sich in mich hinein, und da wurde mir klar, dass mein Kreuz reagiert hatte. Es wehrte sich dagegen. Es wollte nicht, dass ich in dieser Welt unterging und mich nicht verteidigen konnte.
    Mein Blick fiel nach links. Am Fährmann vorbei, auf meinen Freund Bill Conolly.
    Schlagartig hatte ich das Gefühl, verrückt zu werden. Es war unglaublich und der reine Wahnsinn.
    Bill war noch immer Bill. Und trotzdem wurde er zu einer anderen Gestalt, denn er war dabei, sich in ein Skelett zu verwandeln…
    ***
    Die Laterne brannte noch immer. Zwar nicht mehr klar, aber der Nebel saugte auch nicht ihr gesamtes Licht auf, sodass ich erkennen konnte, was da passierte.
    Es war unglaublich und ungeheuerlich. Bill Conolly verlor sein Menschsein. Ich musste zuschauen, wie die Haut von seinem Gesicht verschwand und seine Knochen zum Vorschein kamen. Nie hätte ich je daran gedacht, meinen Freund als Skelett zu erleben, das aber war jetzt eingetreten. Es ging alles so verflucht langsam, als sollte es nicht nur eine Folter für ihn, sondern auch für mich sein.
    Bill als Skelett!
    Bill nur aus blanken Knochen bestehend. Die Haut war ihm weggedampft oder weggeätzt worden.
    Es gab keine Hautfetzen mehr an seinem Gesicht, keine Haare auf dem Kopf. Keine Lippen, keine Nase, auch keine Augen, sondern nur das blanke Gebein, das weiß und zugleich grau schimmerte.
    Ich warf einen Blick auf seine Hände, die es ebenfalls nicht mehr normal gab. Sie waren zu Knochenklauen geworden, die von anderen umfasst wurden.
    »Bill…!« stieß ich hervor. »Was ist?«
    Mir schoss das Blut in den Kopf. Er konnte sprechen. Er hatte mich verstanden und drehte sogar seinen Kopf in meine Richtung. Er war der Beweis, dass er über

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