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1179 - Der Killerzwerg

1179 - Der Killerzwerg

Titel: 1179 - Der Killerzwerg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wagen?«
    »Ja.«
    »Du hättest…«
    »Sag jetzt nichts, Rosy, sag jetzt nichts. Ich weiß selbst, dass ich Mist gebaut habe, aber daran ist nichts zu ändern. Es wäre auch nicht so tragisch gewesen, wenn es nicht in dieser verdammt einsamen Gegend passiert wäre. Ich stehe tatsächlich in einem finsteren Wald mitten auf einer schmalen Straße. Ich habe Angst wie ein kleines Kind, obwohl ich erwachsen bin.«
    »Ja, ja, kann ich mir denken. Wie- gesagt, Nick ist nicht da. Wo ist das denn genau?«
    Gina gab ihr eine Beschreibung.
    »Das ist ja am anderen Ende der Stadt.«
    »Genau.«
    »Es wird dauern, bis Nick bei dir ist.«
    »Das weiß ich. Jetzt möchte ich von dir wissen, ob er über Handy zu erreichen ist.«
    »Nein. Er hat es ausgeschaltet, weil er mit dem Kunden in Ruhe reden will. Es geht wohl um den Verkauf mehrerer Wagen. Da muss er sich eben Zeit lassen.«
    »Ausgerechnet«, erklärte Gina stöhnend. »Nein, verdammt, nein, das habe ich nicht verdient.«
    »Was kann ich denn noch für dich tun?«, fragte Rosy. Ihr war die Angst der anderen Frau nicht verborgen geblieben.
    »Das ist alles schön und nett, Rosy, aber du kannst nichts tun. Nur meinem Bruder Bescheid sagen. Aber ich weiß jetzt nicht, ob es Sinn hat, zu warten. Das wird alles dauern und kann sich über zwei Stunden hinziehen.«
    »Könnte passieren.«
    »Deshalb werde ich versuchen, mir ein Taxi zu rufen. Es scheint mir die beste Lösung zu sein.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Gut, dann werden wir uns in der Nacht vielleicht noch sehen. Mach's gut, Rosy.«
    »Und du auch. Gib auf dich Acht.«
    »Klar.«
    Gina Nolin fühlte sich erschöpft, als sie das Gespräch beendet hatte. Ausgerechnet an diesem Abend war ihr Bruder nicht zu Hause. Manchmal lag so etwas wie ein Fluch über dem Tag eines Menschen. Es war ja nicht nur die Einsamkeit, die Gina störte, die Fratze hatte sie ebenfalls nicht vergessen. Sie hatte Rosy nur nichts davon erzählt, weil die sie nicht für eine ängstliche Kuh halten sollte.
    Ein Taxi war nicht schlecht, aber sie kannte die Nummer nicht. So etwas war auch nicht einprogrammiert. Also musste sie raus und doch bis zu den ersten Häusern zurücklaufen. Das waren schätzungsweise zwei Kilometer durch den Ragen.
    Gina schnallte sich los und öffnete die Tür. Feuchtigkeit drang ihr entgegen. Die Wolken waren vermischt mit dünnem Sprühregen, der kalt ihr Gesicht erwischte.
    Einen Mantel hatte sie nicht mitgenommen. Schutz musste die dünne Lederjacke bieten.
    Sie stieg aus und öffnete die Tür an der hinteren Seite, um an den Schirm zu kommen. Diesmal schnappte sie ihn mit dem ersten Griff, stellte sich wieder normal hin und wollte den Schirm aufspannen.
    Es blieb beim Versuch, denn urplötzlich hörte sie hinter ihrem Rücken das Geräusch.
    Gina Nolan fuhr herum.
    Von unten her starrte sie die hässliche Fratze des Zwergs an!
    ***
    Suko und ich waren in der Wohnung geblieben. Es hatte nicht lange gedauert, da konnten wir den Frust des Kollegen Tanner verstehen. Weitere Hinweise auf den Täter gab es nicht. Wir wussten auch nicht, ob die Frau vor oder nach ihrem Tod so grausam gezeichnet worden war. Sie war jedenfalls nicht dadurch ums Leben gekommen. Der Täter hatte sie erwürgt.
    In einem großen Kühlschrank hatten wir eine Flasche mit Wasser gefunden und leer getrunken. Im Wohnzimmer saßen wir zusammen und warteten darauf, dass Tanners Männer letztendlich etwas fanden.
    Bisher war es Essig gewesen.
    Der Wohnraum war ebenfalls groß wie ein Tanzsaal. An ihn schloss sich eine Terrasse an, auf die der Regen rieselte. So kam keiner von uns auf den Gedanken, sie zu besuchen.
    Tanner konnte das Abwarten nicht mehr aushalten. Er ließ uns allein, um sich an der Suche zu beteiligen. Wir saßen uns schweigend gegenüber. Hin und wieder schaute ich zur Tür, wenn einer von Tanners Leuten den Raum betrat, die Schultern hob und den Kopf schüttelte.
    Kein Glück.
    Das aber hatte Tanner.
    Als er kam, sah sein Gesicht um eine Idee freundlicher aus. In der Hand hielt er ein kleines Buch mit hellrotem Einband.
    »Was gefunden?«, fragte ich.
    »Ein Tagebuch.«
    »Hört sich nicht schlecht an.«
    »Ist auch nicht schlecht, John.«
    Er setzte sich zu uns und schlug eine bestimmte Seite auf. Er hatte schon zuvor ein wenig darin geblättert, so brauchten wir jetzt nicht zu suchen.
    »Es ist die letzte Eintragung der Maja King. Am Tag zuvor hat sie bereits etwas Ähnliches geschrieben.«
    »Und was?«
    »Geduld, John, nur keine Hektik.

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