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1179 - Vorhof des Loolandre

Titel: 1179 - Vorhof des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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doch von einem Roboter stützen ließ, war alles gut. Sie mußte ihn zu einer medizinischen Versorgungsstation bringen. War er dort nicht am besten aufgehoben? Zumindest konnte ein Medo-Roboter dafür sorgen, daß seine Lebensfunktionen nicht erloschen.
    Der Roboter nahm ihr den Armadaprinzen ab, trug ihn in eine nahe Medo-Kabine und hob ihn dort auf eine Liege.
    „Schnell. Geh", befahl sie hastig.
    Der Roboter verließ den Raum wortlos, und Loanda setzte sich auf einen Hocker. Sie strich sich eine Locke aus der Stirn und blickte zu dem Armadaprinzen hinüber.
    „Wie geht es ihm?" fragte sie den Medo-Roboter.
    „Die Wunden an den Händen beginnen zu heilen. Das Auge..."
    Von dem Auge, seinem inneren Aufbau und einer möglichen Therapie konnte die Maschine nichts wissen.
    „Laß es in Ruhe", rief sie erschrocken. „Rühre es nicht an. Hast du verstanden? Keine Experimente. Keine Sondierungen."
    „Wie du willst."
    Loanda schluckte mühsam. Ihr Hals war trocken, als hätte sie seit Stunden nichts mehr getrunken. Sie erhob sich.
    „Ich bin gleich wieder da", sagte sie zu dem Roboter. „Ich gehe in die nächste Messe. Ich muß etwas trinken."
    Es wäre nicht nötig gewesen, die Maschine zu informieren oder die Station zu verlassen.
    Auch hier hätte sie kaltes Wasser erhalten können. Loanda ging, ohne darüber nachzudenken. Sie verließ die Kabine, und ihr wurde bewußt, wie müde und erschöpft sie war. Die Messe war nur etwa hundert Meter von ihr entfernt, aber die Strecke dorthin schien endlos zu sein.
    Vielleicht sollte ich Perry wissen lassen, daß es Nachor besser geht, dachte sie, als sie einen Saft trank. Das wäre eine Sorge weniger für ihn.
    Sie saß auf einem Stuhl und konnte sich nicht entschließen, aufzustehen. Die Augen fielen ihr zu, und am liebsten hätte sie sich irgendwo zum Schlafen hingelegt.
    Plötzlich aber ging ein Ruck durch die BASIS.
    Er war nur schwach. Die meiste Energie mochte von den Andruckabsorbern aufgefangen worden sein, doch er war spürbar.
    Irgend etwas ist geschehen! erkannte Loanda. Es muß etwas passiert sein.
    Sie erhob sich und eilte zum Wasserautomaten. Sie zapfte eiskaltes Wasser ab und spritzte es sich ins Gesicht. Dann verließ sie die Messe. Die Müdigkeit war wie verflogen.
    Irgend etwas an dem seit Stunden währenden Zustand der BASIS hatte sich verändert.
    War es dem Kommandanten endlich gelungen, das Raumschiff aus der Energie absorbierenden Falle zu lösen?
    Sie wollte ein Interkomgerät einschalten, beschloß dann aber, erst nach Nachor von dem Loolandre zu sehen.
    Wenn er wieder zu sich gekommen ist, muß er es wissen, dachte sie. Das wird ihm helfen.
    Sie öffnete die Tür zur Medo-Kabine und blickte bestürzt auf das Bett, auf dem Nachor von dem Loolandre gelegen hatte. Es war leer! Auf dem Papiertuch zeichnete sich noch ab, wo der Armadaprinz gelegen hatte. Der Medo-Roboter hatte seine Sonden und Instrumente eingefahren. Er war abgeschaltet worden.
    „Was ist los?" fragte sie. „Hat er sich so schnell erholt? Das kann doch nicht sein."
    „Ein Mann ist gekommen und hat ihn mitgenommen", antwortete der Roboter. „Er war noch nicht wieder bei Bewußtsein."
    „Abgeholt? Du lügst." Sie schüttelte den Kopf, während sie sich dessen bewußt wurde, wie unsinnig ihre Anschuldigung war. „Wer hat ihn abgeholt?"
    Die Maschine antwortete nicht. Sie war auch gar nicht in der Lage, ihre Auskunft zu präzisieren.
     
    *
     
    Gryden-Holmes hatte nie zuvor unter einer derartigen nervlichen Anspannung gestanden wie in diesen Stunden, in denen es darum ging, Herrscher über den Clan der Fyrer zu werden.
    Er stolzierte zwischen den anderen Clanskernen umher, die sich zu einer Besprechung der Lage in den Räumen des Clanskerns Palk-Palm getroffen hatten. Noch zeichnete sich keine klare Entscheidung ab. Die einen waren der Ansicht, es genügte, die Spitze der anfliegenden Flotte unbekannter Raumschiffe zu vernichten, die anderen hielten es für besser, die Flotte noch tiefer in die Falle zu locken, um möglichst viele Raumer auszuschalten. Sie fürchteten die Rache des übrigen Teils der Flotte, der vorläufig noch nicht angegriffen werden konnte. Zu den Befürwortern dieses Planes gehörte auch Palk-Palm.
    Gryden-Holmes hielt sich noch zurück. Er dachte mehr an Iralasong und seinen verwegenen Plan als an die fremde Flotte. Er war ohnehin davon überzeugt, daß es ihnen keine Probleme bereiten würde, sie nach Belieben zu behandeln. Er glaubte, daß ihre

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