Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1179 - Vorhof des Loolandre

Titel: 1179 - Vorhof des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die offenbar in den nächsten Stunden oder Tagen im Vorhof des Loolandre erscheinen würde.
    „Also?" fragte Iralasong.
    „Die Schleuse wird offen sein", erwiderte Gryden-Holmes.
    „Ausgezeichnet", lobte der andere, lachte dröhnend, drehte sich um und entfernte sich von der Kamera, die sein Bild übermittelte.
    Gryden-Holmes erschauerte, als er Iralasong in voller Größe sah.
    Der Irtuffe, Clanskopf in der Machtnische Wavz, war ein etwa zwei Meter hohes, humanoides Wesen. Obwohl Gryden-Holmes recht gut über Iralasong Bescheid wußte, dachte er im ersten Moment, dieser habe drei Beine. Dann aber erinnerte er sich daran, daß dieses zusätzliche Bein nur eine Stütze für den Symbionten Tringlejo war, der als gewaltiger Buckel auf dem Rücken Iralasongs hockte, und den Iralasong zuweilen auch „sein schlechtes Gewissen" nannte.
    Das Bild erlosch, und Gryden-Holmes lehnte sich in die Polster seines Sessels zurück.
    Nicht nur Iralasong trägt einen solchen Symbionten, erinnerte er sich. Jeder Irtuffe hat so einen. Ierze-Twei, die alte Hexe, hat es mir gesagt. Iralasong hat in den vergangenen Jahren viele solcher Symbionten herangezüchtet. Er spricht von ihnen als seinen Experten. Es sind paranormal begabte Wesen, und sie sollen Iralasong geradezu hündisch ergebene Sklaven sein.
    Gryden-Holmes griff nach einem Glas und trank etwas von einer hellen Flüssigkeit.
    Iralasong hat einen von diesen Experten an Bord der BASIS gebracht und ihm den Befehl erteilt, eine der wichtigsten Persönlichkeiten unter den Fremden umzubringen.
    Nicht schlecht. Ein Geniestreich. Er versucht, die Machtstruktur des Schiffes von innen her aufzubrechen. Wenn es ihm gelingt, kann er sich vor der Clansmutter damit brüsten, daß er die Flotte der Fremden neutralisiert oder vielleicht gar vernichtet hat.
    Gryden-Holmes fuhr sich mit beiden Händen über den Schnabel.
    „Ich muß es mit ihm aufnehmen", murmelte er. „Iralasong ist vermutlich tatsächlich das Monster, das die Hölle ausgespuckt hat. Um so interessanter wird der Kampf gegen ihn werden."
    Er erhob sich und ging in den Nebenraum, in dem seine Leibwächter auf ihn warteten.
    Es waren quallenähnliche Wesen. Aus ihrer Körpermitte stieg eine Art Stamm auf, der mit zahllosen, vielfarbigen Fangfäden besetzt war. Mit Hilfe dieser Fangfäden konnten die Leibwächter Tausende von winzigen Giftpfeilen abschießen, die für die meisten Lebewesen absolut tödlich waren.
    Er gab den Wächtern den Befehl, die Schleuse „Caston" für die Angreifer zu präparieren.
    „Wenn alles gut geht, bin ich morgen Clanskopf", schloß er. „Dann habt auch ihr es geschafft. Ich werde jetzt zu den anderen Clanskernen gehen und ein bißchen Werbung für mich machen."
    Er gab seinen Helfern noch einige Hinweise, um zu verhindern, daß er mit dem Anschlag in Verbindung gebracht wurde. Dann verließ er den Raum, mit sich und der Entwicklung der Dinge vollauf zufrieden.
    Sorge machte ihm allein, daß er nicht wußte, wann die Clansmutter eintreffen würde.
     
    *
     
    Nachor von dem Loolandre schien dem Tode nahe zu sein.
    Loanda Seray hielt seinen linken Arm. Sie fühlte, daß der Pulsschlag immer schwächer wurde, und sie las die Anzeige des Medo-Roboters, aus der hervorging, daß die Maschine dem Armadaprinzen nicht mehr helfen konnte.
    Doch dann belebte sich der Puls plötzlich wieder, und Nachor stöhnte leise. Seine Lippen bewegten sich zuckend, und sie beugte sich rasch über ihn. Sie hörte, daß sich die Tür hinter ihr öffnete, aber sie drehte sich nicht um, weil es ihr wichtiger war zu erfahren, was der Armadaprinz ihr mitteilen wollte.
    „Bringe mich hier heraus", hauchten seine Lippen. „Ich bin nicht krank. Jemand will mich töten."
    Diese Worte ergaben für sie keinen Sinn, aber sie war einfühlsam genug, ihm nicht zu widersprechen.
    „Der Roboter wird dich tragen", erwiderte sie.
    Seine Wangen röteten sich, und mit einer unglaublichen Energieleistung, die sie ihm nicht mehr zugetraut hätte, richtete er sich auf.
    „Niemand wird mich tragen", brachte er mühsam hervor und tastete nach ihrem Arm.
    „Du kannst nicht gehen. Du bist zu schwach."
    Doch er ließ sich nicht zurückdrängen. Loanda fürchtete, daß er seine letzten Lebensenergien opferte, nur um auf die Beine zu kommen, aber sie spürte, daß sie ihm nachgeben mußte.
    Vielleicht ist in diesem Schiffsbereich tatsächlich etwas, was ihm schadet, dachte sie.
    Vielleicht hat er recht und ist gar nicht krank.
    „Niemand darf

Weitere Kostenlose Bücher