118 - Urzeitdämonen greifen an
zweimal gibt, nährt doch den Gedanken, dass ein anderes und
viel größeres Mysterium dahintersteckt.“
„Dann werde
ich wohl am besten gleich mit meiner Arbeit beginnen - und zwar im
Apartmenthaus von Akira Komato. Wenn es zwei gleiche Subarus gibt,
Towarischtsch, vielleicht existieren auch zwei Komatos.“
„Das würde
ich gern wissen. Das Apartmenthaus wird, seitdem wir es verlassen haben, von
einem Beamten Keimatses überwacht. Bisher ist kein Komato aus dem Haus
gekommen.“
„Wer weiß“,
sinnierte Iwan Kunaritschew. „Vielleicht hat er sich verflüchtigt wie die
beiden Burschen, denen du auf der Autobahn nachgejagt bist. Sie änderten ihre
Gestalt. Vielleicht ist es Mode, sich in schwarzen Zellbrei zu verwandeln und
dann zu verschwinden und später vielleicht wieder menschliche Formen
anzunehmen. Verrückte Idee, was?“
Larry Brent
sagte nichts. Sie hatten im Dienst der PSA schon ganz andere Sachen erlebt, und
das Wort unmöglich gab es für sie nicht.
●
Keiko Yamada
wurde mit dem Hubschrauber zum Police-Headquarters gebracht. Von dort fuhr sie
im Polizeiwagen nach Hause. Larry begleitete sie und weihte die hübsche,
zierliche Japanerin, der man nicht ansah, dass sie mit ihren Aikido-Tricks
einen Zweizentnermann zu Fall bringen konnte, in die bisher bekannten Tatsachen
ein. Keiko berichtete ihrerseits von dem Zwischenfall auf der Fähre und dem
Verschwinden einer jungen Passagierin, deren blutbesudeltes Kleid wenig später
aus dem Meer gefischt wurde. „Es ist nicht geklärt worden, mit wem oder was die
Fähre zusammengestoßen ist“, sagte sie abschließend. „Fast sieht es so aus, als
wäre etwas Riesiges, im Meer Wohnendes aufgestiegen. Es registrierte die helle
Gestalt an Deck, packte sie und verursachte dabei den Zusammenstoß ...“
X-RAY-1 in
New York war bereits über den Zwischenfall auf See und Keikos Beobachtung
unterrichtet.
Larry wartete
unten im Wagen, während Keiko duschte und zwanzig Minuten später geschminkt, in
gewagter Garderobe und mit aufreizendem Gang auf die schwarze Limousine zukam,
in der X-RAY-3 saß. Er pfiff durch die Zähne. „Hallo, Kleine ... wie wär’s denn
mit uns beiden?“ Er öffnete ihr die Tür, so dass sie auf dem Beifahrersitz
Platz nehmen konnte. Der enge kurze Rock krachte in allen Nähten, als sie sich
setzte, und rutschte über ihre Schenkel nach oben. Es war ein Wunder, dass der
Schlitz nicht bis zur Hüfte hoch aufriss, als Keiko die Beine anzog. „Tut mir
leid, Mister Brent! Ich bin im Dienst ...“, entgegnete sie mit einem Lächeln,
das einen Eisberg zum Schmelzen brachte. Ihre roten Lippen schimmerten feucht
und verführerisch. Ihre gleichmäßigen weißen Zähne waren wie Perlen. „Aber
danach - lass ich mit mir reden ...“
Larry hoffte,
dass es ein Danach gab ...
●
Dass es sich bei
dem schwarzen Toyota um ein Polizeifahrzeug handelte, sah man ihm nicht an. Es
war mit einem Funktelefon ausgerüstet, mit dem Larry Brent jederzeit Kontakt
zum Headquarters und seit wenigen Minuten auch zu einem Hubschrauber aufnehmen
konnte, der über der Stadt kreiste. Es war nichts Besonderes dabei, dass
Hubschrauber über der Millionenstadt Patrouille flogen. Aber in dieser Nacht
gab es eine Besonderheit, ln der Maschine saß außer dem Piloten Kommissar
Eitura Keimatse. Für den Fall, dass Keiko Yamada in eine eindeutige Situation
geriet und die Verfolgung mit dem Toyota nicht mehr gewährleistet war, sollte
der Hubschrauber einsatzbereit sein. Alles war bis ins Kleinste durchdacht.
„Wollen wir
jetzt nur noch hoffen, dass auch unsere Überlegungen stimmen“, sagte Larry
freundlich zu Keiko und setzte sie dreihundert Meter vorm Ziel ab. Dabei
achtete er darauf, dass ausgerechnet das Taxi mit der fraglichen Nummer und dem
Fahrer Jushiro Toshiba sich nicht zufällig in der Nähe befand. Der
Erkennungsdienst hatte in kürzester Zeit beste Arbeit geleistet. Sogar der
Zeitplan, der die Namen aller Fahrer enthielt, die das fragliche Taxi in den
vergangenen Wochen gelenkt hatten, war eingesehen worden. Danach stand fest,
dass immer in den Nächten, in denen junge Frauen verschwanden, Toshiba Dienst
hatte. Damit konzentrierte sich das Interesse in diesem Stadtteil für die
kommenden Stunden auf Jushiro Toshiba. Und die Rechnung ging auf...
Larry Brent
parkte verbotenerweise an einer Stelle, wo allerdings auch andere Fahrzeuge
standen. Von hier aus hatte X-RAY-3 einen hervorragenden Blick auf die
Straßenecke, von der Keiko, die
Weitere Kostenlose Bücher