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1181 - Baphomets Blutgeld

1181 - Baphomets Blutgeld

Titel: 1181 - Baphomets Blutgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich schon gehört und auch selbst erlebt. Aber ich glaubte nicht daran, dass es so einfach war, wie die beiden es mir erklärt hatten. Ich akzeptierte, dass Joel aus der Vergangenheit stammte, aber die Vergangenheit hatte ihre eigenen Gesetze und konnte auch wie ein Gefängnis sein.
    »Ist es dir denn möglich, Joel, dich aus der Zeitschleife zu lösen?«
    »Er wird es versuchen!«, sagte Leon. Hätte er seinen neuen Freund dabei angeschaut, wäre ihm der traurige Ausdruck in seinem Gesicht nicht entgangen. So überzeugt von der Zukunft wie Leon war er nicht, aber er hielt den Mund.
    Der Rockerboss rappelte sich wieder auf. Er war noch nicht wieder in Ordnung und sprach mit sehr heiserer Stimme. »Das ist doch alles Scheiße!«, schrie er uns krächzend an. »Ich glaube das nicht. Ich will das Gold haben!«
    »Nein!«, rief Joel. »Nimm es nicht. Es ist Blutgold. Es bringt nur Unglück über die Menschen. Du darfst es nicht nehmen, nicht mal anfassen.«
    Kit wollte etwas sagen, doch ich kam ihm zuvor. Ich zog meine Beretta, um den Worten Nachdruck zu verleihen. »Verschwindet. Setzt euch auf eure Motorräder und zieht ab. Es ist das Beste. Es ist eure Chance. Das hier ist ein anderes Spiel.«
    Er wollte etwas sagen. Man sah ihm an, dass es keine Zustimmung war, aber auch Cindy wollte plötzlich nicht mehr. Sie hatte die Macht des Goldes am eigenen Leib erfahren, und damit wollte sie nichts mehr zu tun haben.
    »Nein, Kit. Wir müssen fahren. Der Typ hat Recht. Lass uns verschwinden.«
    »Und das Gold?«
    »Das gibt es nicht für uns!«, schrie sie. »Du hast doch gesehen, was passierte, verdammt. Es… es… lag auf dem Boden. Es ist zerflossen, denn es ist kein richtiges Gold mehr. Ich habe es erlebt.« Sie schaute auf ihre rechte Handfläche, als wäre dort noch ein Rest zurückgeblieben.
    Kit war unsicher geworden. Hätte er nicht ebenfalls eine Niederlage einstecken müssen, er hätte sicherlich anders reagiert. So aber steckte er voller Unsicherheit. Er tat das, was er wohl nur selten gemacht hatte.
    »Gut, ich will nicht allein entscheiden«, stieß er heiser hervor. »Was sagt ihr dazu?«
    Die vier Rocker fühlten sich alles andere als wohl in ihrer Haut. Noch trauten sie sich nicht, eine Antwort zu geben, was Kit auch nicht passte, denn er fuhr sie an.
    »Los, ich will es wissen!«
    »Abhauen.«
    Zu leise gesprochen. Ich hatte es gehört, nur Kit nicht. »He, was sagt ihr da?«
    Jetzt sprachen zwei zugleich. »Wir sollten von hier abhauen. Das ist besser.«
    Endlich konnte Kit sein Gesicht wahren. Mir entging nicht, wie erleichtert er wirkte. Dennoch gab er sich stark. »Also gut, ich füge mich der Mehrheit. Wir hauen ab!«
    »Das Beste, was wir machen können!« lobte Cindy ihn.
    Er zuckte nur die Achseln, um zu demonstrieren, dass er offiziell nicht so stark dahinter stand.
    Die Rocker hatten von allein Vernunft angenommen, so brauchte ich sie nicht extra darauf hinzuweisen, und sie hatten es plötzlich sehr eilig.
    Ich wollte ihnen nicht im Weg stehen und stellte mich zu den beiden Jungen hin, die nichts sagten und nur beobachteten. Ich schaute mir Joel von der Seite her an.
    Er hatte ein fein geschnittenes Gesicht. Die Haare trug er halblang, fast so wie eine Frau. Er war so gekleidet, wie man es vom späten Mittelalter her kannte. Und wie er den Säbel hielt, ließ darauf schließen, dass er damit auch umgehen konnte.
    Er sah mich und drehte den Kopf. »Ich hatte dich noch nicht gesehen, aber ich spürte, dass du etwas Besonderes bist. Die Botschaft ging dir voraus.«
    Ich wusste, was er meinte, und fragte trotzdem: »Kannst du mir das genauer erklären?«
    »Es war das Kreuz!«
    »Und?«
    »Das Wunder.«
    »Wieso stellst du diese Frage? Es kommt mir vor, als wäre es dir nicht unbekannt.«
    »Ja, vielleicht. Man hat im Kloster oft von einem sehr mächtigen Kreuz gesprochen, das dem Bösen trotzen kann. Aber niemand wusste, wo es zu finden war. Hast du es?«
    »Das weiß ich nicht genau. Aber es ist für mich bestimmt.«
    Joel wollte noch etwas sagen, aber der Lärm der startenden Motoren riss uns allen die Worte von den Lippen. Urplötzlich standen wir in einer wahren Hölle aus Lärm, die unsere Ohren umtoste.
    Abgaswolken bahnten sich ihren Weg.
    Ich ging unwillkürlich zurück und trat dichter an den Hauseingang heran.
    Cindy saß auf dem Rücksitz. Sie klammerte sich an Kit fest, aber sie schaute während des Starts noch kurz zu mir zurück, als wollte sie mir durch diesen Blick alles Gute

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