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1181 - Baphomets Blutgeld

1181 - Baphomets Blutgeld

Titel: 1181 - Baphomets Blutgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abbringen lassen.
    Und dann passierte es.
    Ich war nicht mal dazu gekommen, das verdammte Gold zu zerstören. Ich sah, wie Leon stoppte, als wäre er vor die berühmte unsichtbare Wand gelaufen. Er riss noch seine Augen auf und hob die Arme wie zum Schutz vor sein Gesicht.
    Auch ich merkte die Veränderung. Nur nicht so stark. Es war dieser kurze Widerstand, den ich schon kannte. Einen Augenblick später zog sich in meinem Körper etwas zusammen. Ich sah die Welt wie durch Glas, aber sie veränderte sich nicht. Die Form der Dünen war die gleiche geblieben, die Vergangenheit hatte also keinen Zutritt zur Gegenwart bekommen.
    Dafür zwei Gestalten aus ihr.
    Die beiden, die mir entwischt waren!
    ***
    Ich war schnell, ich musste schnell sein, und trotzdem kam mir Leon zuvor. Ich hörte sein Brüllen.
    Es war das Signal zum Angriff, und dann stürmte er Säbel schwingend auf die beiden Gestalten zu.
    »Ihr holt ihn nicht!«, schrie er. »Ihr nehmt ihn mir nicht weg, verdammt! Er bleibt hier…«
    »Leon!«, brüllte ich.
    Er hörte nicht. Der Junge war wie von Sinnen und würde ins Verderben laufen.
    Joel tat nicht viel. Er war nur kampfbereit, ging schnelle, kurze Schritte zur Seite und versperrte einem der Angreifer den Weg, damit der sich nicht auch um Leon kümmern konnte.
    Joel kämpfte.
    Ich sah ihn nicht, weil Leon wichtiger war. Aber ich hörte die hell klingenden Geräusche, als sich die beiden Waffen der Kämpfenden kreuzten und sie aufeinander einschlugen.
    Der andere Angreifer hatte Leon erreicht. Ich hörte ihn sogar rau lachen, was den Jungen noch mehr anstachelte. Er rannte mit gezücktem Säbel auf den Seemann zu. Er wollte ihm die Waffe einfach in den Körper stoßen, der ihm frank und frei präsentiert wurde.
    Dazu kam es nicht mehr!
    Plötzlich bewegte sich der Seemann. Er ging nicht mal zur Seite, er setzte nur seine eigene Waffe ein, ein Schwert mit kurzer Klinge, die er so schlug, dass sie den Degen des Jungen traf und diesen wuchtig zur Seite schleuderte. Sehr hart, und es war Leon nicht möglich, die Waffe zu halten.
    Sie machte sich selbständig, drehte sich noch in der Luft und schlug in den Sand.
    Plötzlich war Leon waffenlos!
    Er hatte es gar nicht so recht begriffen. Er stand da und starrte verblüfft auf seine leeren Hände, während der Angreifer dicht vor ihm gestoppt hatte.
    Er lachte auf.
    Er hob seine Waffe über den Kopf. Es sollte ein Schlag werden, der Leon den Schädel spaltete, wenn er traf. Dagegen hatte ich etwas.
    Ich hatte mich in den Sand gekniet, hielt die Beretta mit beiden Händen und ich zielte genau.
    Das Licht war schlecht. Zum Glück aber umflorte ein grünlicher Schein die Gestalt, sodass ich sie einigermaßen sehen konnte.
    Das Lachen war noch nicht ganz verklungen, als ich abdrückte.
    Der Schuss fegte die anderen Geräusche weg. Plötzlich flog ein Teil des Gesichts zur Seite. Der Seemann stand fast ohne Kopf auf der Stelle und schwankte.
    Es bestand die Gefahr, dass er nach vorn kippte und den erstarrten Leon trotzdem noch erwischte.
    Deshalb rannte ich los. Die Entfernung war nicht sehr groß. Ich flog förmlich über den Sand, und dann flog ich wirklich, denn ich hatte mich abgestoßen und rammte gegen Leon.
    Beide fielen wir auf den weichen Boden und hörten wenig später einen zweiten Aufprall.
    Auch der Seemann war gefallen!
    Nach vorn, wie ich es befürchtet hatte. Durch mein Eingreifen in letzter Sekunde hatte ich Leon vor einem grauenvollen Ende bewahrt.
    Ich befreite mich von dem zitternden und schluchzenden Bündel und ließ Leon liegen, denn für mich war Joel wichtiger.
    Er kämpfte noch immer.
    Er war geschickt und bot dem Erwachsenen und auch Größeren immer wieder Paroli.
    Aber es hatte sich etwas verändert. Ich sah die beiden noch, nur sah ich sie nicht mehr wie sonst.
    Diesmal hatte sich das unsichtbare Glas zwischen uns geschoben, und mir war klar, dass Joel jetzt in einer anderen Zeit kämpfte. Die Schleife war doch stärker gewesen, aber ich wurde zum Zuschauer.
    Er bewegte sich geschickt. Er ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen und ging seinen Gegner plötzlich voll an. Mit zwei Schlägen fegte er dessen Deckung zur Seite. Die Waffe des Mannes wurde in die Höhe gerissen. Er selbst stellte sich auf die Zehenspitzen und wollte sich zur Seite drehen.
    Die Klinge war schneller.
    Mitten in die linke Brustseite drang sie hinein und spießte sicherlich auch das Herz auf. Joel zog seinen Säbel nicht zurück. Er drückte ihn noch einmal

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