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1181 - Baphomets Blutgeld

1181 - Baphomets Blutgeld

Titel: 1181 - Baphomets Blutgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er musste schlucken, und in seinem Innern krampfte sich einiges zusammen. Plötzlich wusste er nicht, wie er sich seinem neuen Freund gegenüber verhalten sollte. Er fürchtete sich auch vor der Münze mit dem fratzenartigen Gesicht, aber Joel hatte damit wohl wenig Probleme.
    Dem allerdings fiel Leons Blick auf. »Was starrst du mich so an?«
    »Ich weiß nicht, wie ich dich einschätzen soll«, gab Leon ehrlich zu. »Du bist mir plötzlich so fremd geworden.«
    Joels Augen leuchteten im grauen Dämmer wie schmutziges Silber. »Ach, das denkst du nur.«
    »Nein, ich erinnere mich an Baphomet. Er ist nicht gut. Er ist böse. Er ist wohl ein Dämon.«
    »Ja, das ist er. Er hat viele Templer auf seine Seite geholt.«
    »Auch deine Lehrmeister?«
    »Später schon. Sie mussten erleben, wie die Brüder aus anderen Orden uns vernichten wollten. Wir waren ihnen im Weg. Sie sind gekommen und haben getötet. Das war die Zeit, in denen viele den Herrgott verfluchten und sich seinen Gegenpart aussuchten.«
    Leon war nicht dumm. Er wusste, von wem die Rede war, fragte aber trotzdem nach. »Meinst du den Teufel?«
    »Er hat viele Namen.«
    »Auch Baphomet?«
    »Ja, manche halten ihn dafür.«
    »Du auch?«
    Joel wiegte den Kopf. »Ich bin mir nicht mehr sicher. Ich habe für ihn gestimmt wie alle auf dem Schiff. Aber er hat den Untergang nicht verhindert. Wenn er so mächtig ist, dann hätte er uns retten müssen, was er jedoch nicht tat.«
    »Aber nicht alle sind ertrunken.«
    »Das weiß ich. Auch das Gold ist noch da. Baphomets Blutgold. Wir haben es ihm geweiht. Wir haben es beschworen. Es sollte uns helfen, ein neues Leben zu beginnen.«
    »Und wo?«
    »Irgendwo. Wir wollten nach Westen segeln, immer nach Westen. Es gab Geschichten über ein großes Land, aber niemand von uns war jemals dort. Wir sollten Baphomet da eine neue Heimat aufbauen, aber der Drache war stärker.«
    Leon senkte den Blick. Die nächste Frage traute er sich kaum zu stellen. »Bist du noch immer scharf darauf, den Schatz an Baphomet zu übergeben?«
    »Scharf darauf?«
    »Das sagt man so.«
    »Er gehört ihm!«, erklärte Joel. »Dieser Schatz ist ihm geweiht. Kein anderer darf ihn bekommen.«
    »Aber ich habe eine Münze.«
    »Das weiß ich. Sie stammt von mir. Ich habe sie mitgenommen. Auch andere. Ich habe sie leider verloren, und sie sind gefunden worden. Nicht nur du hast eine Münze gefunden, auch andere haben sie in ihrem Besitz. Das ist nicht gut.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil der Schatz uns gehört. Wir dürfen ihn behalten.«
    Leon lachte. »Das ist schon seltsam. Jetzt sprichst du wieder wie einer, der zu Baphomet gehört.«
    »Ich habe mich noch nicht ganz losgesagt. Ich kämpfe mit meinen Zweifeln. Als ich dich traf, habe ich auch überlegt, Leon.«
    »Was?« Er fieberte plötzlich, und seine Wangen erhielten rote Flecken.
    »Muss ich dir das sagen?«
    Leon war zwar nicht erwachsen, aber er konnte nachdenken, und was ihm dabei einfiel, ließ ihn blass werden. »Das… das… das meinst du doch nicht wirklich, Joel. Hast du daran gedacht, mich zu töten? Wolltest du mich…«
    »Ja, ich wollte es.«
    »Und warum hast du mich nicht getötet?«
    »Ich bekam Zweifel. Du hast mir gefallen. Wir glichen uns. Es war seltsam.«
    Leon merkte, dass er noch immer zitterte. Es ärgerte ihn. Aber er stieß auch die Luft aus, und das klang erleichtert, obwohl er Joel noch immer nicht über den Weg traute. Seine Meinung konnte auch schnell kippen.
    Er musste einige Male schlucken, um sich wieder fangen zu können. »Was soll ich denn jetzt denken?« fragte er. »Ich weiß gar nichts mehr, verdammt. Wir sitzen hier, und du erzählst mir, dass du mich hast töten wollen.«
    »Was willst du denn? Ich habe es nicht getan. So ist das nun mal. Schicksal.«
    »Weil du enttäuscht von Baphomet gewesen bist.«
    »Auch.«
    Leon rieb seine Handflächen gegeneinander. »Und wie siehst du mich jetzt?« flüsterte er.
    »Als Freund!«
    Da lachte Leon schallend auf. »Ein Freund, Nein, du kannst doch so schnell nicht sagen, dass ich dein Freund bin und umgekehrt. Das glaube ich dir nicht.«
    »Dann bin ich eben dein Beschützer!«
    Joel hatte es so leicht dahingesagt, aber auch das wollte Leon nicht akzeptieren. »Du wechselst deine Meinung zu schnell, Joel. Wieso willst du mich jetzt beschützen?«
    »Du kennst die Antwort.«
    »Hast du dich von Baphomet gelöst?«, fragte Leon. Er wartete auf die Antwort und konzentrierte sich auf Joels Gesicht. Er versuchte darin, so

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