Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1181 - Baphomets Blutgeld

1181 - Baphomets Blutgeld

Titel: 1181 - Baphomets Blutgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Fratze schaute ihn an.
    Er kannte sie. Aber jetzt war es anders, ganz anders. Und was er sah, war auch keine Täuschung.
    Die Umrisse der Fratze bewegten sich. Sie verzog ihr Maul noch mehr in die Breite, sodass das faunische Lächeln zu einem bösen Grinsen wurde und aussah, als hätte es sich in das Gold hineingefressen.
    »Siehst du es?« fragte Joel.
    Die Stimme des Jungen schien aus weiter Ferne zu kommen, so schwach war sie nur zu hören. Leon schwitzte. Die Angst breitete sich als Beklemmung in seinem Körper aus, denn so etwas hatte er noch nie zuvor gesehen.
    »So ist es mit allen Münzen, Leon. Sie alle tragen sein Gesicht. Sie alle sind ihm geweiht, und wer sie in seinem Besitz hat, auf den geht das gedanklich böse Erbe des Baphomet über. Die Münzen sollten in einem fremden Land verteilt werden, um die dort lebenden Menschen für Baphomet zu missionieren. Der Sturm und der Drache ließen es nicht zu. Aber sie haben nicht alles zerstören können. Es gibt dieses verfluchte Gold, und es wird Menschen in Baphomets Aura ziehen können. Das ist ein Versprechen und eine Tatsache. Berühre es nicht mehr. Du hast Glück gehabt, dass er dich noch nicht so erwischte, wie er es gern gehabt hätte. Mehr auch nicht. Und allein kommst du gegen ihn nicht an. Vertraue mir, es ist besser für dich…«
    Die Worte waren suggestiv gesprochen worden. Sie erreichten nicht nur Leons Ohren, sondern auch seine Seele. Allein fühlte er sich klein und verloren. Deshalb blieb ihm nichts anderes übrig, als seinem neuen Freund zuzustimmen.
    »Habe ich dich überzeugt, Leon?«
    Er nickte.
    »Sehr gut.« Joel zog seine Hand wieder zurück. Er ballte sie zur Faust. Dann steckte er die Münze in seine Hemdtasche an der rechten Seite.
    Leon erwachte wie aus einem langen Tiefschlaf. Er konnte kaum normal stehen bleiben, weil seine Beine so stark zitterten. »Ist das denn alles wahr?«, fragte er nach einer Weile.
    »Jedes Wort.«
    Leon schluckte ein paar Mal. »Und weißt du denn auch, was wir jetzt tun müssen?«
    »Wir bleiben hier.«
    »In der Falle?«
    »Sie ist überall. Vielleicht können wir uns hier verstecken, um nach einem Ausweg zu suchen.«
    »Wie soll der aussehen?«
    »Wir müssen kämpfen, Leon. Wir müssen besser sein als sie.«
    »Kämpfen?« Der Junge staunte. Er breitete die Arme aus und zeigte seine offenen Handflächen.
    »Damit?«
    »Auch, aber ich hoffe, dass du eine Waffe bekommen wirst.« Mit einer sicheren Bewegung zog Joel seinen Säbel. »Hier, damit kann man sich schon verteidigen.«
    »Ich nicht. Ich habe so ein Ding noch nie in der Hand gehalten. Tut mir Leid.«
    »Dann wirst du es lernen müssen. Halte dich zurück, wenn sie kommen. Überlasse alles mir.«
    »Und du kannst damit umgehen?«
    »Man hat es mir beigebracht. Im Kloster wird man früh zu einem Mann«, fügte Joel noch hinzu.
    Den Säbel steckte er nicht wieder weg. Er senkte ihn nur und drückte die Spitze gegen den Boden.
    Leon schaute ihm zu. Insgeheim bewunderte er die Sicherheit seines neuen Freundes. Er war ihm um einiges überlegen, auch wenn er aus der Vergangenheit kam, was sich Leon noch immer nicht richtig vorstellen konnte.
    Damals waren die Menschen schon früh zu Erwachsenen gemacht worden. Anders als in seiner Welt.
    Ihm fiel die Unruhe auf. Joel war nicht mehr still stehen geblieben. Er schaute sich um. Er ging dann zum Fenster und blickte nach draußen.
    »Siehst du sie?«
    »Nein.«
    »Gut.«
    Joel lachte, und das nicht eben freundlich. »Täusche dich nicht, Leon. Sie sind schlau. Auch wenn ich sie nicht sehe, muss das nicht besagen, dass sie nicht in der Nähe sind. Sie haben unsere Spur. Allein das zählt für sie.«
    »Aber du gehörst doch zu ihnen!«, stieß Leon hervor. »Ich begreife das alles nicht.«
    Joel trat vom Fenster zurück und drehte sich um. Er ging zunächst nicht auf die Bemerkung seines neuen Freundes ein. »Ich spüre sie, Leon. Sie sind in der Nähe. Es ist nicht mehr weit bis zu ihrem Ziel. Dass ich nicht mehr zu ihnen gehöre und mich innerlich von ihnen abgewendet habe, wissen sie nicht. Sie werden kommen, und sie werden versuchen, dich zu töten. Du hast ihnen etwas genommen. Du bist ein Dieb. Bei den Mauren wäre dir dafür die Hand abgehackt worden. Da ist der Tod manchmal sogar besser.«
    »Hör auf«, flüsterte Leon, der es mit der Angst bekam.
    Joel richtete sich danach. Er ließ seine neuen Freund stehen und ging auf die Tür zu. Mit einem Schritt hatte er die Schwelle überwunden. Er stand im

Weitere Kostenlose Bücher