Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1181 - Die Clansmutter

Titel: 1181 - Die Clansmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ganz selbstverständlich ein Skop. Aber du bist kein normaler Skop, sondern die Verkörperung eines ganzen Volkes. Jener Teil von mir, den du als den Sammler kennst, konnte deinen Besonderheiten nur unvollkommen gerecht werden. Gemeinsam wird es uns leichterfallen, uns" auf deine Bedürfnisse einzustellen."
    Und um diese Behauptung zu unterstreichen, servierte das Aquarium der „Urmutter" eine reichhaltige Mahlzeit, besser als alles, was der Sammler ihr jemals hätte bieten können.
    Die S'ykop, die das nur äußerlich war, vertilgte die gewaltige Portion mit großartigem Appetit, und mit dem Gefühl der Sättigung stellte sich auch eine innere Zufriedenheit ein. Zum erstenmal in ihrem jungen Leben fühlte sie sich wirklich satt, und sie empfand ein tiefes Wohlbehagen. Sie legte die Schuppen an und streckte sich auf einem weichen, leider etwas zu kleinen Lager aus, um auf der Stelle einzuschlafen.
    Als sie wieder erwachte, war das Lager wesentlich größer geworden, und auch die allzu nahen Wände waren etwas von ihr abgerückt. Sie verspürte Hunger, aber als das Aquarium ihr bereitwillig ein weiteres Mahl präsentierte, brachte sie nur wenige Bissen hinunter - ihr Körper war noch immer gesättigt, und ihr Hunger war von ganz anderer Art. Sie stieß die Eßplatte angewidert von sich und richtete sich ungeduldig auf. Ihre Schuppen waren gespreizt, und ihr Sinneskopf funkelte und blitzte.
    So ist sie meistens, teilte der Sammler dem Aquarium mit. Ich kann diese Reaktion nicht einstufen!
    Das Aquarium beobachtete seinen neuen Zögling geraume Zeit, dann teilte es dem Sammler mit, daß dieses Wesen nicht wie ein Skop reagierte und daß einige Tests als angebracht erscheinen wollten - wobei das Aquarium sich seiner Sache offenbar auch nicht ganz sicher war.
    Als im Quartier der Urmutter plötzlich ein grelles Licht aus einer der Wände drang, fuhr die S'ykop sofort darauf zu. Sie hatte die Schuppen locker gespreizt, aber ihre Hände waren zu Krallenfäusten verkrampft. Als sie die eigentliche Quelle des Lichts gefunden hatte, schlug sie darauf ein, und selbst als das Licht bereits erloschen war, kratzte sie die Wand auf, bis sie die feinen Leitungen fand und sie zerfetzte. „Sie ist aggressiv", sagte das Aquarium zu sich selbst.
    Der Sammler verstand den Begriff nicht, und das Aquarium, das auf diesem Gebiet Erfahrung hatte, erklärte es ihm.
    Dann ist sie kein Skop! stellte der Sammler betrübt fest. Etwas hat die Kernzelle verändert.
    Sie ist ein Skop! erklärte das wesentlich flexiblere Aquarium mit allem Nachdruck. Aber sie ist ein Skop, wie es nie zuvor einen gegeben hat.
    Sie ist die Urmutter? fragte der Sammler verschüchtert.
    Ja, sagte das Aquarium. Weibliche Skops kämpfen um das Leben ihrer Kinder, und lieber sterben sie selbst, als eines der Jungen sterben zu lassen. Die Urmutter weiß das instinktiv, wie sie auch spürt, daß sie sehr viele Kinder haben wird, wenn sie jemals ihr Ziel erreicht.
    Ich war sehr lange unterwegs, versicherte der Sammler, und er bemühte sich, energisch zu sein, was ihm aber nicht recht gelang.
    Ich weiß, erwiderte das Aquarium mäßig beeindruckt. Und dann fügte er hinzu: Männliche Skops verlangen nach Wissen.
    Gleichzeitig erklang im Raum der S'ykop eine sanfte Stimme. „Du sollst nun alles über diese Station erfahren", sagte diese Stimme. „Sieh in die Richtung, aus der du mich hörst." Die S'ykop gehorchte. „Das ist ein Tigaph ..."
    Die Wand zeigte, wie ein Tigaph aussah, wie er sich bewegte und aß, horchte und kämpfte, und eine Stimme demonstrierte, wie ein Tigaph sprach, schrie, flüsterte, lachte, klagte, weinte...
    Sieh sie dir an, empfahl das Aquarium, und der Sammler, der es längst müde war, ein Sammler zu sein, gehorchte.
    Die S'ykop beobachtete die Wand. Sie hatte alle Schuppen entspannt, und ihr Sinneskopf leuchtete sanft in pastellenen Farben.
    Sie will lernen, stellte das Aquarium zufrieden fest. Aber sie muß auch lernen, zu kämpfen, denn sonst wird sie bei den Fremden zugrunde gehen.
     
    *
     
    Die „Urmutter" erwies sich als gelehrige Schülerin, die binnen kurzer Zeit alles über das Aquarium und dessen seltsame Bewohner lernte. Sie saugte das Wissen in sich auf, und mit derselben Gier stürzte sie sich auf die Mahlzeiten, die das Aquarium ihr lieferte. Gleichzeitig unterzog sie sich einem körperlichen Training, und die Roboter, mit denen sie übte, versicherten, daß die S'ykop jeden normalen Skop an Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und

Weitere Kostenlose Bücher