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1181 - Die Clansmutter

Titel: 1181 - Die Clansmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einfallsreichtum weit übertraf. Was natürlich nicht viel zu sagen hatte, denn die Skops waren seit jeher miserable Kämpfer gewesen - vor allem im Vergleich zu Wesen wie Shondorog. Einige der Roboter nahmen daher die Körperformen und das Verhalten solcher Wesen ein, aber die S'ykop wurde alsbald auch mit ihnen überraschend gut fertig.
    Sie wuchs sehr rasch und war schließlich dreimal so groß wie ein durchschnittlicher Skop - und gerade groß genug, um eventuell mit Shondorog zurechtzukommen. „Ich will nicht mehr hier drinnen bleiben", sagte sie eines Tages. „Laß mich hinausgehen."
    Das Aquarium öffnete schweigend die Pforte, und die S'ykop blickte hinaus in die Korridore, von denen sie aus dem theoretischen Unterricht jeden einzelnen genau kannte. Dann drehte sie sich noch einmal um. „Ich habe mich entschlossen, den Namen meines Heimatplaneten zu tragen", erklärte sie selbstsicher. „Von nun an heiße ich F'durnadde."
    Das war ein ungewöhnlicher Name für einen weiblichen Skop, aber das Aquarium hatte keine Einwände, und der Sammler hatte seine Identität längst verloren. Er hatte sich von dem riesigen Verbund denkender Maschinen aufsaugen lassen.
    F'durnadde verließ die Räumlichkeiten, in denen sie den größten Teil ihres bisherigen Lebens zugebracht hatte, und ging ohne Zögern in die Korridore hinein. Schon nach kurzer Zeit traf sie einen jungen Snarv, der laut heulend in einer Ecke saß. „Was hast du?" fragte F'durnadde sanft.
    Der Snarv sah auf und wollte entsetzt davonlaufen, aber die S'ykop hielt ihn blitzschnell fest. „Ich tue dir nichts", versicherte sie, während sie das viel kleinere Wesen behutsam um seine Achse drehte. Sie betrachtete aufmerksam die langen, blutigen Risse auf dem Rücken des Snarvs. Sie hob das Wesen ohne weitere Umstände hoch und trug es in ihre Unterkunft. Die Behandlung der Wunden überließ sie den Maschinen, denn die kannten sich besser damit aus. „Wer hat dir das angetan?" fragte F'durnadde, als der Snarv sich halbwegs erholt hatte. „Shondorogs Läufer", erklärte der Snarv zurückhaltend. „Ein Voche?"
    Der Snarv schüttelte verächtlich seine Stacheln, hörte aber eiligst damit auf, als er den Schmerz in den gerade behandelten Wunden spürte. „Wenn es nur einer gewesen wäre, hätte ich mich wehren können", behauptete der Snarv kläglich. „Aber es waren gleich fünf von ihnen. Ich hatte keine Chance."
    „Warum haben sie dich angegriffen?"
    „Weil ich ein Snarv bin. Shondorog haßt Snarvs."
    „Und die Voche tun, was Shondorog sagt?"
    „Ja."
    F'durnadde überlegte eine Weile und befahl dem Snarv dann, sich auszuruhen und auf sie zu warten.
    Diesmal hatte sie ein festes Ziel. Sie wußte, wo die einzelnen Gruppen von Wespen lebten, und so begab sie sich in den Wohnbereich der Snarvs. Sie kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie rund zwanzig peitschenbewehrte Voche eindrangen.
    Die Snarvs waren freundliche, harmlose Geschöpfe. Die Natur hatte ihnen nur ein geringes Maß an Intelligenz verliehen, und sie waren weder flink noch wehrhaft. Gegen alle Widerwärtigkeiten des Lebens besaßen sie nur zwei natürliche Waffen: Sie waren außerordentlich zäh und genügsam, und sie hatten Stacheln, mit denen sie sich ihre natürlichen Feinde vom Leibe hielten.
    Die Voche dagegen waren pfiffig und erfinderisch, und sie konnten sich auf ihren zahlreichen langen Beinen sehr schnell bewegen. Im Gegensatz zu den Snarvs, die mit Werkzeugen aller Art nur wenig anzufangen wußten, besaßen die Voche Waffen - zum Beispiel lange Peitschen, die sie mit großem Geschick zu handhaben wußten.
    Die Snarvs hatten offenbar einen Angriff befürchtet, denn sie hatten sich auf engstem Raum zusammengedrängt, wobei die großen Vertreter ihrer Art einen Ring bildeten, der die kleinen, jungen Examplare schützen sollte. Aber als F'durnadde am Ort des Geschehens eintraf, griffen die langen Peitschen der Voche bereits über diesen Ring hinweg, und das laute Wimmern ihrer Jungen zwang die erwachsenen Snarvs, allen Instinkten zum Trotz aus dem Ring auszubrechen und die Voche anzugreifen. Sie waren dabei ihren Gegnern hoffnungslos unterlegen, und es war abzusehen, daß die Voche die Snarvs samt und sonders umbringen würden - falls sie wirklich Wert darauf legten.
    F'durnadde beging nicht den Fehler, sich blindlings in dieses Getümmel zu stürzen, denn gegen mehr als zwanzig peitschenbewehrte Voche hätte auch sie nichts ausrichten können. „Aquarium!" befahl sie gelassen,

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