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1182 - Halloween Man

1182 - Halloween Man

Titel: 1182 - Halloween Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich gegen die Scheibe sprach.
    »Reg dich ab, John, es hätte schlimmer kommen können.«
    »Danke.«
    Jane drehte den Kopf. Sie schaute aus dem Seitenfenster und dann wieder nach vorn in die Schleier hinein. Ich hatte sie in den letzten Minuten recht locker erlebt, und genau der Zustand verschwand von einem Moment zum anderen.
    »Was ist das?«
    »Wo?«
    »Da vorn!«
    Jane saß steif auf dem Sitz. Daran trug ich nicht die Schuld und auch nicht das Wetter draußen. Es war der Umriss, die Gestalt, die plötzlich vor uns erschienen war. Noch eingepackt im Nebel, aber trotzdem zu erkennen.
    Kein Stein, auch kein Baum, der menschliche Umrisse gezeigt hätte, das war ein Mensch - oder?
    Bevor ich mich noch richtig darauf konzentrieren konnte, war die Gestalt oder Erscheinung wieder verschwunden. Für uns eine Einbildung, die allerdings bei mir eine so starke Erinnerung zurückgelassen hatte, dass ich den Rover anhielt.
    Jane und ich schauten uns in den folgenden Sekunden schweigend an. »Du hast sie gesehen, John?«, fragte Jane schließlich.
    »Ja, habe ich.«
    »Und?«
    Ich ahnte, was ihr auf der Zunge lag, aber ich wollte sie nicht danach fragen. Noch während ich den Gurt löste, öffnete ich die Tür und stieg aus.
    Kalt war es und feucht.
    Ich ging einige Schritte zur Seite.
    Auch Jane stieg jetzt aus, und wir schauten in die verschiedensten Richtungen, ohne jedoch erfolgreich etwas sehen zu können, denn die Dunkelheit und der Nebel schluckten alles weg.
    Die Suppe hatte sich wieder verdichtet, sodass wir uns ein wenig verloren vorkamen, als wir neben dem Wagen standen.
    »Soll ich dir was sagen, John?«
    »Gern.«
    Ich hörte Jane kommen. »Es war unser Freund. Es war der Mann aus dem Grab. Der Halloween Man.«
    Ich schaute sie nur an, was ihr auch nicht gefiel. Nach einem kurzen Lachen fragte sie: »Du glaubst mir nicht, wie?«
    »Nein, nicht direkt.«
    Sie hob die Arme an und ballte die Hände zu Fäusten. »Aber wir haben etwas gesehen, John. Das muss doch auch dir aufgefallen sein. Oder etwa nicht?«
    »Ja, das schon. Wir haben beide etwas gesehen. Nur frage ich mich, ob es der Halloween Man war.«
    »Wer sollte es sonst gewesen sein?«
    »Ein Mensch.«
    »Glaubst du das?«
    Sie fasste mich an und schüttelte mich. »Er war es, John. Er war es ganz bestimmt. Darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Was hast du denn gesehen?« wollte ich wissen.
    Die Frage hatte Jane etwas verunsichert. »So genau kann ich dir das nicht sagen. Es war eine Gestalt im dünnen Nebel. Sie ist sehr bald zur Seite gewischt, das weißt du auch. Das hast du gesehen, John. Und diese Gestalt sah mir nicht wie ein Mensch aus. Zumindest nicht wie ein normaler. Sie wirkte anders. Verfremdet. Es ist nur so blöd, dass sie so schnell wieder verschwand.«
    »Ja, und das nach unten.«
    »Eben.« Jane drehte sich und deutete hoch zur Ruine. »Sie kann von dort gekommen sein.«
    Ich stimmte ihr zu und meinte dann noch. »Es kann durchaus sein, dass wir jetzt vergebens hochfahren und…«
    Jane Collins bekam ihren starren Blick, was ich selbst bei diesen Lichtverhältnissen sah. »Sag nur nicht, dass du jetzt kneifen und verschwinden willst.«
    »Auf keinen Fall, ich denke nur nach.«
    »Steig wieder ein.«
    Ich kannte sie. Was sich Jane in den Kopf gesetzt hatte, führte sie auch durch. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mich wieder hinter das Lenkrad zu setzen.
    Zuvor schaute ich noch so gut wie möglich in die Umgebung, aber da war nichts zu sehen, abgesehen von der Dunkelheit und dem Nebel. Dabei hatten wir noch Abend. Knapp vier Stunden vor der Tageswende.
    Aber es stimmte. Auch ich hatte etwas gesehen. Es war jemand vor unserem Wagen aufgetaucht.
    Nicht so dicht, dass wir diese Gestalt hätten überfahren können, aber immerhin sichtbar. Und auch mir war sie nicht wie ein normaler Mensch vorgekommen, sondern wie ein Nebelgespenst.
    Bevor ich anfuhr, stellte Jane mir eine Frage: »Hat dein Kreuz sich nicht gemeldet?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Das ist ungewöhnlich.«
    »Wieso?«
    »Weil es kein Mensch war, sondern eine Kreatur der Hölle oder was weiß ich.«
    Ich enthielt mich einer Antwort und fuhr wieder an. Der Weg führte weiterhin in Schlangenlinien in die Höhe. Hätte zwischen den Ruinen Licht gebrannt, wir hätten es sicherlich sehen können, so aber lag die Kuppe des Hügels im Dunkeln, und selbst die Umrisse der Mauern waren noch nicht sichtbar.
    Der Rover tat seine Pflicht auch bei diesem schlechten Untergrund. Manchmal

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