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1184 - Der Weg der Flamme

Titel: 1184 - Der Weg der Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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neutralisierten den Andruck, und nach einigen Minuten verringerte sich der Lärm, als die Triebwerke ihre Leistung drosselten.
    Zufrieden verfolgte Si'it, wie die anderen Schiffe aufschlossen und eine pfeilförmige Formation bildeten, angeführt von der TRÜLIT TYRR. „Tasterdetektoren positiv", meldete Galfany mit vibrierender Zirpstimme. „Wir hängen in der Fernortung von sechs verschiedenen Einheiten."
    Si'it sah zu Elüfar hinüber. „Noch kein Funkkontakt", sagte der Cheffunker in das Halsmundmikrofon; wie alle Besatzungsmitglieder trug er in dieser entscheidenden Phase des Feldzugs einen Kampfanzug. Der Helm war zurückgeklappt, und am Wulst krallte sich das Element fest. Sein Silberleib glitzerte in der Helligkeit der Fliesenlampen. „Soll ich Verbindung mit Karrjon aufnehmen?"
    „Noch nicht", wehrte Si'it ab. „Analysiere den Funkverkehr im System und blende mir die Auswertung rüber."
    „Geschwindigkeit noch fünfzig Prozent Licht und weiter fallend", meldete die Astrogatorin Gülgany. „Ortung!" Wieder Galfanys vibrierende Stimme. „Zehn Einheiten aus Neun-Rot-Delta in Anflug.
    Weitere Schiffsbewegungen in Blau und Gelb. Erhöhte energetische Aktivität auf den Karrjon-Satelliten."
    Noch immer feuerten die Impulstriebwerke der TRÜLIT TYRR und bremsten das Schiff ab.
    Computer synchronisierten die Manöver der Flotte. „Einheiten in Neun-Rot-Delta beschleunigen. Gefechtsentfernung in acht komma drei Minuten."
    Die stellvertretende Kommandantin, die rechts von Si'it auf dem Befehlsstand saß, sah von ihren Kontrollen auf. Ihre Katzenaugen funkelten. „Abfangmanöver?"
    „Auf keinen Fall, Galfany!" zirpte Si'it. „Wir sind nicht hier, um eine Raumschlacht zu führen, sondern um ein Sonnensystem zu erobern."
    „Aber das eine schließt das andere doch nicht aus", drang eine andere Stimme aus Si'its Ohrempfänger. Er identifizierte sie sofort als die Stimme Ürliys. Die Gunnerin schien ihre Kampfeslust kaum noch beherrschen zu können. „Laß mich eine Breitseite abfeuern, Si'it! Nur eine einzige; sie wird genügen, um die Karr-Schiffe in Wracks zu verwandeln. Ein Krieg ohne Raumschlacht ist wie... wie..." Ürliy suchte nach einem passenden Vergleich. „Wie Prhydüfü ohne Rutschbahnlöffel", sagte Galfany hilfreich. „Es wird nicht geschossen", ging Si'it scharf dazwischen. „Noch nicht. Ihr werdet noch früh genug Kerben in die Knäufe eurer Strahler ritzen können. Zunächst gilt es, keinen Verdacht zu erregen."
    „Das ist ungerecht", beschwerte sich die Gunnerin. „Wozu bin ich überhaupt an Bord? Um die Druckknöpfe zu polieren? Die Kontrollpulte zu putzen? Ich will Blut sehen! Brennende Schiffe, explodierende Planeten, die Glutbälle von Fusionsbomben ..."
    „Ruhe!" schrie Si'it.
    Doch dies beweist, raunte ihm die Gedankenstimme des Elements zu, daß sie das Wesen des Krieges erkannt haben und begierig sind, seine blutigen Wünsche zu erfüllen. Weise sie nicht zurecht, nur weil ihr Eifer sie dazu verführt, den richtigen Zeitpunkt zu verfehlen. Sie sind Söldner, und ein Söldner lebt nur, wenn er kämpft und dem Tod in die Augen sieht und den Geruch der Schlacht riecht... „Das mit dem Tod", zirpte Si'it nachdenklich, „kann ich nicht beurteilen. Aber die Sache mit dem Schlachtengeruch ist nur allzu wahr. Ich erinnere mich da an meine erste Schlacht..." Sein Blick wurde starr und schien in die Abgründe der Zeit zu schauen. „Ich war damals Kadett und einem Patrouillenkreuzer zugeteilt; das Schiff hieß ILÜIT unter Kommandant Sü-Nürry, den man auch den gnadenlosen Sü nannte. Wir patrouillierten im Sektor der 5. Gesetzlosigkeit, wo zu dieser Zeit der illegale Gnurgha-Handel florierte. Während des Fluges stellte sich heraus, daß der gnadenlose Sü mit den Schmugglern unter einer Eierschale steckte und sich mit Haut und Flaum der blauen Kreatur der Heimtücke verschrieben hatte. Ob du es glaubst oder nicht, er mißbrauchte die stolze ILÜIT zum Gnurgha-Schmuggel! Seine Komplizen an Bord hatten heimlich die Beiboote ausgeschlachtet, nur die Zellen übriggelassen und sie mit Tiefkühlpacks ausgerüstet. Jedes einzelne Boot war mit Tonnen tiefgekühlten Gnurgha-Früchten gefüllt!
    Kurz und gut, wir gesetzestreuen Besatzungsmitglieder kamen dahinter, aber ehe wir Sü und seine Komplizen verhaften konnten, hatte en die Tiefkühlpacks abgeschaltet und die Temperaturen in den Hangars so hochgefahren, daß die Gnurgha auftauten und gegrillt wurden. Die Hitze setzte chemische Prozesse

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