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1184 - Die Satanszahl

1184 - Die Satanszahl

Titel: 1184 - Die Satanszahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Robson war ein Fan von Crowley.«
    »Seine Schuld.«
    »Aber das kann die Spur sein.«
    »Der ihr nachgehen werdet.«
    »Zunächst mal.«
    »Nur dass Crowley nicht mehr lebt. Komm nur nicht damit, dass du ihn ausbuddeln lassen willst.«
    »Keine Sorge.«
    »Brauchst du Miss Green noch?«
    »Ja - oder?« Ich schaute sie an.
    »Das liegt an Ihnen, John.«
    »Ich denke schon, Tanner, das Protokoll können wir später aufsetzen.«
    »Wie du meinst…«
    Tanner drehte sich wieder um. Moira ging zum Waschbecken und wusch ihre Hände. Das Geräusch des fließenden Wassers kam mir sehr gelegen, denn so konnte ich mich mit Suko unterhalten und schlug vor, dass wir uns trennten.
    »Das dachte ich mir. Wohin soll ich gehen, wo du dir doch immer die Rosinen herauspickst?«
    »Ich schaue mir mal Moiras elektronischen Briefkasten an. Du könntest dich mal in der Redaktion der Zeitschrift Dark Mystery umschauen. Vielleicht hat einer von uns Glück.« Ich flüsterte ihm die Adresse zu, da Moira das Wasser abdrehte.
    »Hast du nicht eben mit Bill gesprochen?«
    »Er hat mir ja die Auskünfte gegeben. Ich wollte nur nicht, dass Moira davon erfährt. Ich will ihr zwar nichts, doch ich könnte mir vorstellen, dass sie befangen ist.«
    »Nicht in Gefahr?«
    »Weiß ich nicht.«
    Er klopfte mir auf die Schulter. »Wir bleiben auf jeden Fall in Verbindung.«
    Suko ging als Erster aus der Wohnung. Ich wartete noch auf Moira Green, die mich etwas spöttisch anschaute und noch dabei war, sich die nassen Hände abzutrocknen.
    »Alles klar zwischen Ihnen beiden?«
    »Ich denke schon.«
    Sie lächelte etwas wissend. »Ich habe Sie ja erst heute kennen gelernt, John, aber mir ist inzwischen klar, dass Sie und Suko keine normalen Polizisten sind. So zumindest haben sich die Bullen, die ich kennen lernte, nicht benommen.«
    »Klar, wir sind keine Bullen. Das sind keine von uns. Davon abgesehen haben Sie Recht. Wir kümmern uns um Fälle, die außerhalb der Norm liegen.«
    »Diplomatisch ausgedrückt für einen Geisterjäger.«
    Ich verzog die Lippen. »Sie kennen meinen Namen?«
    »Auch ich kann denken und Schlüsse ziehen. Als Sie verschwunden waren, habe auch ich mich zurückgezogen und mit einem Bekannten telefoniert. Dem sagte ihr Namen etwas und auch der Ihres Kollegen.«
    »Das ist gut.«
    »Nun ja, wie man's nimmt.«
    »Können wir gehen?«
    »Sicher.« Sie blieb nach zwei Schritten stehen. »Sagen Sie ehrlich, John, was erhoffen Sie sich davon, einen Blick in meine Wohnung zu werfen? Sie werden enttäuscht sein. Wenn Sie meine Behausung sehen, ist die dagegen hier der reinste Luxus. Sie wissen selbst, wie teuer London ist, und als Freiberuflerin, die immer auf der Suche nach Geschichten ist, gehört man nicht eben zu den Millionären.«
    »Das weiß ich auch. Aber mich interessiert nicht Ihre Wohnung, sondern nur ein bestimmter Inhalt.«
    Moira hängte sich bei mir ein. »Nun ja, dann kommen Sie eben mit, John. Eine Kaffee werden Sie bei mir auch noch bekommen. Oder mögen Sie lieber Tee?«
    »Kaffee wäre schon gut…«
    ***
    Wir nahmen den Rover, weil Moira mit dem ihres Kollegen gekommen war. Suko musste dann eben mit einem Taxi vorlieb nehmen, aber das waren alles nur Kleinigkeiten.
    Moira Green wohnte im Osten der Stadt. Zwischen Whitechapel und Spitalfields, unweit der U-Bahn-Station Aldgate. Von der kleinen Bury Street aus war der Turm der St.-Batolph-Kirche zu sehen. Er ragte wie eine Spitze der Hoffnung über Häuser hinweg, die nicht eben zu den feinsten zählten, deren Wohnungen aber noch bezahlbar waren, wie mir Moira mehrmals erklärt hatte.
    Egal wo in London, es gab immer Ärger mit den verdammten Parkplätzen. Ich klemmte meinen Rover schließlich schräg in eine Lücke nahe einer Einfahrt und drückte mir die Daumen, dass er auch noch später dort stehen würde.
    Ein grauer Tag und eine graue Gegend, in der Licht Mangelware war. Das würde sich auch in den Sommertagen kaum ändern. Die Straße hier war einfach zu schmal. Wir waren schon beim Aussteigen beobachtet worden, und ich war froh, Moira an meiner Seite zu haben, denn sie war hier bekannt. Fast jeder kannte und grüßte sie.
    Sie glaubte, eine leichte Verwunderung bei mir bemerkt zu haben und gab ihren Kommentar. »Man hält hier zusammen, John. Das ist der Vorteil eines kleinen Gettos.«
    »Wenn Sie das sagen, muss es stimmen.«
    »Schauen Sie sich um. Natürlich haben auch wir unseren Ärger, aber zumeist untereinander. Denn mit Reichtum ist hier niemand gesegnet.

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