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1187 - Wächterin am Höllentor

1187 - Wächterin am Höllentor

Titel: 1187 - Wächterin am Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte. Da waren wohl aus zwei oder drei kleinen Räumen einer gemacht worden. Zu früheren Zeiten hatten die Klöster einen Boom erlebt, der in den letzten Jahren stark abgeflacht war. Die Einrichtung war karg, aber nicht primitiv. Was man zum Leben brauchte, war vorhanden. Jane war besonders von den Büchern angetan, die sorgfältig nebeneinander gestellt in den Regalen standen.
    Die Oberin hatte den Blick angehoben, um Jane anschauen zu können. Sie saß wie ein kleines Kind auf der Bettkante und hielt die Hände gegeneinander gelegt.
    »Was hat Ihr Kollege gesagt?«
    Jane sah keinen Grund, es ihr zu verschweigen. Josepha erschrak. Sie riss die Augen für einen Moment sehr weit auf, bevor sie den Kopf schüttelte.
    »Sie wird nicht aufgeben«, flüsterte sie. »Verdammt noch mal, sie wird es nicht tun. Sie geht ihren Weg, und sie weiß jetzt, wo der Feind sitzt.« Während sie sprach, waren ihre Blicke zu dem schlichten Holzkreuz an der Wand gewandert. Es war zu spüren, wie viel Hoffnung sie darauf setzte.
    »Das denke ich auch. Sie ist nun gewarnt und weiß, dass wir uns nicht widerstandslos ergeben.«
    »Aber wie wollen Sie gegen eine Gestalt ankämpfen, die einem Menschen überlegen ist?«
    Jane lächelte die Oberin optimistisch an. »Da gibt es schon Möglichkeiten. Machen Sie sich keine zu großen Sorgen. Das bekommen wir in den Griff.«
    »Ich weiß nicht, ob ich sie dafür bewundern oder bedauern soll, Miss Collins. Wie können Sie nur so etwas sagen? Woher nehmen Sie Ihren Optimismus?«
    Jane lachte. »Das ist nicht schwer, Schwester. Man kann sich an vieles gewöhnen. Unter anderem auch daran, dass es Geschöpfe auf dieser Welt gibt, von denen die meisten Menschen keinen blassen Schimmer haben. Ich kenne mich da aus. Leider oder zum Glück, ganz wie Sie wollen, Schwester…«
    »Ja, schon. Das… das… habe ich alles verstanden. Aber trotzdem fällt es mir schwer, obwohl ich selbst unmittelbar daran beteiligt war. Ich…«
    Sie verstummte jäh und stand mit einer ruckartigen Bewegung auf. Vor dem Bett blieb sie kerzengerade stehen. Sie drehte den Kopf nach links und schaute an Jane vorbei auf das Fenster.
    »Was ist los, Schwester?«
    »Ich spüre sie.«
    Janes Augen funkelten. Sie zog ihre Beretta und drehte sich leicht auf der Stelle. »Hier…?«
    »Ja, ich glaube.«
    »Im Haus?«
    Josepha schüttelte den Kopf. »Nein, nein, nicht im Haus. Noch nicht«, sagte sie leise.
    »Aber sie ist da?«
    »Ich denke schon.«
    Jane stellte keine Fragen mehr. Sie ging zur Tür, riss sie auf und schaute in den spärlich erleuchteten Flur, der absolut menschenleer war. Bis auf ein paar wenige Heiligenbilder waren auch die Wände kahl.
    Jane kehrte wieder zurück in das Zimmer und hatte, die Tür noch nicht ganz geschlossen, als sie hinter sich das leise Stöhnen vernahm. Eine schnelle Drehung, und sie sah, was mit der Oberin passiert war.
    Die Frau stand unbeweglich vor dem Bett. Sie zitterte am gesamten Leib. Auf ihrem Gesicht malte sich ein angsterfüllter Ausdruck ab. Den Mund bekam sie nicht mehr geschlossen, und so wehten Jane die leisen Stöhnlaute entgegen.
    Sie tat zunächst nichts. Sie beobachtete nur die Oberin, die mehr wusste und sah als sie. Josepha brauchte nichts zu sagen. Was sie fühlte und innerlich erlebte, das spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider. Sie hatte schreckliche Angst vor einem Angriff der unheimlichen Person. Vestina musste einfach auf dem Weg zu ihr sein. Eine andere Möglichkeit gab es für Jane Collins nicht.
    Wie eine Schauspielerin, die eine bestimmte Szene einübte, so streckte Josepha ihren linken Arm vor. Jane folgte dem Weg der gespreizten Hand. Alle vier Finger und der Daumen deuteten auf das Fenster.
    Dahinter ballte sich die Finsternis des Abends zusammen. Das erste Licht gab es unten im Tal. Es war nichts zu sehen, was sich jetzt allerdings änderte.
    Aus dem Dunkeln drängte sich eine Frauengestalt nach vorn. Sie befand sich in Höhe des Fensters und benötigte keinen festen Untergrund, um sich weiterbewegen zu können.
    Sie schwebte herbei und nahm direkt Kurs auf das Fenster. Das Licht im Zimmer war nicht zu hell, aber es erreichte die Scheibe und damit auch die dicht dahinter schwebende Tote, die trotzdem noch auf eine verfluchte Art und Weise lebte.
    Jane Collins kannte nur ihren Namen. Persönlich sah sie Vestina zum ersten Mal. Ihr hatte auch niemand eine genaue Beschreibung der Person gegeben. Sie war kein halb verwester Zombie, nein, der Teufel persönlich musste

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