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1187 - Wächterin am Höllentor

1187 - Wächterin am Höllentor

Titel: 1187 - Wächterin am Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwarten, war sie geschlossen. Trotzdem hatte ich ein wenig Hoffnung gehabt.
    Ob im Dunkeln oder im Hellen, dieser Eingang strömte zu jeder Zeit das gleiche Flair aus. Düster, unheimlich und abweisend.
    Ich ging so weit vor, bis ich den Türring anfassen konnte. Wieder spürte ich dessen Gewicht und Kälte an den Fingern. Auch der Rost kratzte über meine Haut hinweg. Es war alles wie beim ersten Mal, und wieder war es mir trotz aller Anstrengungen nicht möglich, die Tür zu öffnen.
    Ich trat zurück und hörte die Stimmen!
    Es war nicht festzustellen, woher sie kamen. Aber sie waren da. Ich bildete sie mir nicht ein. Sie umgaben mich als Wispern oder sogar als Lachen.
    Ich drehte mich auf der Stelle.
    Da war nichts zu erkennen. Keine Menschen, die sich im Dunkeln versteckt hielten. Nur das Flüstern, Wispern und Raunen blieb bestehen, als wäre ich von Geistern umflogen.
    Nichts passiert ohne Motiv. Auch für dieses Phänomen musste es eine Erklärung geben. Mir kam in den Sinn, dass Vestina zusammen mit sechs weiteren Nonnen den Selbstmord durchgeführt hatte.
    Sie gab es noch als Geist und als Mensch in zwei verschiedenen Zustandsformen. Wenn ich die Stimmen hörte, kam mir automatisch in den Sinn, von den Geistern der Verstorbenen umgeben zu sein, deren Körper längst vermodert waren. Knochenreste, mehr war von ihnen nicht zurückgeblieben.
    Aber die Seelen gab es. Sie fanden keine Ruhe. Sie umtanzten mich. Sie machten sich bemerkbar, und ich schob meine rechte Hand wieder in die Tasche.
    Die leichte Wärme des Kreuzes erinnerte mich daran, dass ich es mit einem magischen Phänomen zu tun hatte und dass ich mich an einem günstigen Ort befand.
    Hinter mir ging es abwärts. Die Basis bildete der Teich. In der Dunkelheit war das Gewässer nur bei genauem Hinschauen zu erkennen. Über der Oberfläche lagen sehr feine und dünne Nebelschwaden, die aussahen wie unbewegliche Tücher.
    Steckten sie dort?
    In dieser Umgebung konnte mir alles vorgegaukelt werden. Es war der ideale Platz für Gespenster.
    Ich erinnerte mich wieder an den Friedhof am Hang und überlegte, ob ich dort hingehen und nachschauen sollte, als ich aus dem rechten Augenwinkel einen Reflex mitbekam.
    Ein Licht?
    Ich fuhr herum!
    Meine Augen weiteten sich, denn zum ersten Mal sah ich diese Vestina. Vor mir und trotzdem weiter entfernt, denn sie stand tatsächlich an der Rückseite des Leichenhauses wie eine finstere Göttin und starrte mich an…
    ***
    Ja, sie hatte gelbe Augen. Ich sah keine Pupillen und wunderte mich nur über die Deutlichkeit.
    Nichts hinderte mich daran, sie so deutlich zu erkennen. Es war in diesem Augenblick keine dicke Mauer mehr, denn hier hatte sich die Materie aufgelöst, die rein magischen und rätselhaften Gesetzen gehorchte.
    Der Schreck hatte mich nur kurz erwischt. Doch beim ersten Hinblicken stellte ich fest, dass diese Person und ich Todfeinde waren. Es gab keine Gemeinsamkeiten zwischen uns. Ihre Gestalt konnte man als eine teuflische Lockung bezeichnen. Sie trug so gut wie keine Kleidung. Die Brüste waren zur Hälfte von irgendeinem Fetzen bedeckt, der sich als breiter Strich über die Hüften hinweg bis zu ihren Beinen hinzog. Einige lagen um ihre Arme, und eine breite Kette bedeckte den Hals. Sie war nicht bewaffnet, doch auf ihrer rechten Handfläche lag ein Knochenschädel, den sie mir wie eine Trophäe präsentierte.
    Wären diese kalten Augen nicht gewesen, ich hätte sie durchaus als eine rassige Frau ansehen können. Aber sie stand auf der anderen Seite. Personen wie sie liebte der Teufel.
    Was wollte sie?
    Ich wusste es nicht, und sie gab auch nichts von ihren Plänen preis. Aber ich merkte sehr wohl die Lockung, die mir entgegenströmte. Sie wollte etwas von mir. Ich konnte mir vorstellen, dass die Falle bereits geöffnet war.
    Sie hatte es geschafft, die Oberin in das Leichenhaus zu locken. Den gleichen Weg sollte ich gehen, und wenn ich dort war, würde sie das Tor schließen, um mich in diesem großen Grab sterben und verwesen zu lassen.
    Ich tat ihr den Gefallen und ging auf das Tor zu, das so nicht mehr vorhanden war. Ich bemerkte auch ihren zwingenden Blick und dachte daran, was die Oberin berichtet hatte. Dieser Weg hatte sie auf die Seite der Hölle gebracht, und das versuchte Vestina bei mir ebenfalls.
    Ich ging mit nur kleinen Schritten. Ich merkte, wie stark die Ausstrahlung der Person war. Auf keinen Fall wollte ich die Grenze zum Leichenhaus überschreiten. Deshalb hielt ich den Blick

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