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1187 - Wächterin am Höllentor

1187 - Wächterin am Höllentor

Titel: 1187 - Wächterin am Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch gesenkt, um mich an den auf den Boden liegenden Blättern zu orientieren. Wenn sie nicht mehr vorhanden waren, konnte ich davon ausgehen, den Eingang erreicht zu haben. Es war eine fremde Kraft da, die mich regelrecht angriff. Diese Gedanken, diese Willensstärke bohrten sich in meinen Kopf. Ich wäre als normaler Mensch zu schwach gewesen, aber ich besaß mein Kreuz, und das umfasste ich jetzt.
    Kleine Wärmestöße erwischten meine Hand. Sie bildeten so etwas wie eine Abwehrmauer gegen diese Person, deren Blick ich jetzt offen begegnete, als ich die beiden letzten Schritte ging.
    Dann blieb ich stehen.
    Da war die Tür. Dicht vor mir. Ich sah sie, und ich sah sie trotzdem nicht. Wie ein in der Luft schwebendes Hologramm malte sie sich vor dem Hintergrund ab. Es würde mir ganz leicht gelingen, das verdammte Leichenhaus zu betreten, aber auch davor schreckte ich zurück.
    Ich hob den Kopf an und suchte den Blick der Vestina.
    Es war einzig und allein ein Kampf zwischen uns beiden. Sie sah sich immer auf der Siegerseite, denn es war für sie leicht, gegen einen Menschen anzukommen.
    Es war der Ansturm böser Gedanken, der mich erreichte. Sie wollte mich locken. Sie gab auch Versprechungen ab. Ihre Gedanken und Wünsche tanzten durch meinen Kopf.
    Sie gab mir zu erkennen, welche Freuden der Leidenschaft mich erwarten würden. In Einzelheiten malte sie mir aus, was passieren würde, wenn wir zusammenkamen.
    Wir würden zusammenkommen. Nur anders, als sie es sich vorgestellt hatte.
    Ich umklammerte noch immer mein Kreuz. Als die Gedanken zu stark wurden und mich regelrecht zu überschwemmen drohten, bewegte ich meine Hand und holte das Kreuz hervor.
    Nicht schnell. Ich wollte diese Aktion einfach nur genießen und dabei zuschauen, wie es ihr erging.
    Schrie sie? Bewegte sie ihren Mund?
    Ich schaute an meinem Kreuz vorbei. Es hatte sich erwärmt und strahlte nun einen leichten Glanz ab, der mir gut tat und auch in diese andere Zone eindrang.
    Nicht aber Vestina!
    Sie war nah und trotzdem entfernt. Sie schrie, aber ich hörte den Schrei nicht, sondern sah nur an ihren Kopfbewegungen, was sie tat. Sie riss dabei den Mund auf. Durch ihre Gestalt glitt ein Zittern.
    Schreie tobten um mich herum. Vestina knickte zusammen. Die langen Haare flogen, und die Welt begann vor meinen Augen zu flimmern und zu vibrieren. Zugleich zog sie sich zusammen. Meine Sicht verschlechterte sich und war dann nicht mehr vorhanden.
    Dafür das Tor!
    Ich stand direkt davor und hätte es fast mit der Nase berühren können.
    Vestina war nicht mehr zu sehen. Sie hatte den Zugang zu ihrem Reich radikal geschlossen. Leicht frustriert ging ich einen Schritt zurück. So hatte ich mir die Begegnung nicht vorgestellt. Ich war darauf eingestellt gewesen, mit ihr in einen Kampf zu treten, doch dem hatte sie sich geschickt entzogen.
    Es war alles wie zuvor. Vestina würde einen anderen Weg suchen. Ich wusste nicht, wohin ich mich wenden sollte. Verloren stand ich in der Dunkelheit, umgeben von den Schatten der Nacht und den kahlen Bäumen.
    War das Kreuz der falsche Weg gewesen? Hätte ich es nicht einsetzen sollen?
    Fragen, auf die ich im Nachhinein keine Antworten wusste. Ich wollte mich auch nicht lange damit herumquälen und wusste, dass ich hier nichts zu suchen hatte..
    Im Kloster?
    Möglicherweise suchte Vestina jetzt dort. Das Kreuz war für sie wie eine Mauer gewesen, der sie gerade noch entwischen konnte. Auch im Kloster hingen Kreuze, aber sie hatten nicht die Macht wie mein Talisman.
    Ich holte mein Handy hervor und wählte das meiner Partnerin Jane Collins an. Sie meldete sich mit angespannt klingender Stimme.
    »Ich bin es nur«, sagte ich ruhig.
    »Und? Hast du sie gesehen? Hier ist sie nicht.«
    »Ja, ich habe sie gesehen.« Dann hörte Jane zu, was ich ihr mitzuteilen hatte.
    Sie nahm es gefasst auf und zog auch sofort die richtigen Schlüsse. »Dann muss ich davon ausgehen, dass sie das Kloster besuchen wird.«
    »Das liegt zumindest im Bereich des Möglichen.«
    »Danke für die Warnung, John. Und was machst du?«
    »Ich mache mich jetzt auf den Weg.«
    »Das ist gut. Bis gleich dann.«
    Die Verbindung war weg, und ich ließ das Handy wieder verschwinden.
    Ein gutes Gefühl hatte ich nicht…
    ***
    Auch Jane Collins steckte den flachen Apparat zurück in die Tasche. Sie blies die Luft aus und drehte sich wieder zu der Oberin hin um.
    Beide Frauen befanden sich in Schwester Josephas Zimmer, das so gar nichts mit einer Zelle gemein

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