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1189 - Hexen-Wahrheit

1189 - Hexen-Wahrheit

Titel: 1189 - Hexen-Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du?«
    »Ja, natürlich. Ich habe alles verstanden und nur nichts begriffen. Das ist das Problem.«
    »Später, teure Freundin. Später wirst du die Wahrheit erfahren. Die Hexen-Wahrheit.«
    Die Detektivin antwortete nicht. Sie konnte nur den Kopf schütteln. Was sie da erfahren hatte, war einfach eine Stufe zu hoch für sie. Sie hatte das Gefühl, innerlich zu verbrennen. Sie wollte so viel wissen und bekam nur so wenig gesagt. Genau das machte sie wütend.
    Auf der anderen Seite wusste sie auch, dass sie damit nicht durchkommen würde. Sie musste sich schon zusammenreißen, und deshalb blieb sie auch locker.
    »Also gut«, sagte sie schließlich. »Ich habe deinen Namen erfahren, und dabei willst du es zunächst belassen.«
    »Ja…«
    Jane hatte die Antwort noch gut verstanden, auch wenn der Ton schon leiser geklungen hatte. Sie holte tief Luft, blickte zum Fenster hin und sah dort auch nichts, was auf diesen besonderen Geist hingedeutet hätte. Aber sie spürte, dass Gunhilla dabei war, sie zu verlassen, denn auch die ungewöhnliche Kälte nahm ab, und Jane merkte, dass sie jetzt allein im Zimmer zurückblieb.
    Es war die Insel in der Dunkelheit, die draußen gegen die Scheiben drückte. Hinter dem Fenster bewegte sich auch nichts. Jane erhielt kein Zeichen, der Geist blieb weiterhin im Unsichtbaren versteckt und hatte sich völlig von ihr zurückgezogen.
    Sie selbst stand noch da wie jemand, der in der Tiefe seiner Gedanken versunken ist. Als Bild erinnerte Jane dabei an eine Trauernde, die vor einem Grab steht. Sie sagte nichts mehr. Sie überlegte nur und hörte kaum, dass jemand leise die Tür öffnete.
    Erst als sie das leise Räuspern hörte, drehte sie sich langsam um. Sie schaute Lady Sarah an, die abwartend auf der Türschwelle stand.
    »Bitte, komm rein…«
    ***
    Sarah Goldwyn schloss die Tür, und sie blickte sich scheu um, als wäre sie dabei, das Zimmer zum ersten Mal zu betreten. Sie bedachte Jane mit einem forschenden Blick, fügte jedoch keine Erklärungen hinzu und sagte mit leiser Stimme: »Kann es sein, Jane, dass ich Stimmen gehört habe?«
    »Ja, hast du.«
    »Wer war da?«
    »Ein Geist.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    Die Horror-Oma quittierte die Aussage mit einer Selbstverständlichkeit, als gehörte das Erscheinen des Geistes in einer Wohnung einfach zur Normalität. Sie sagte auch nichts, als Jane zu einem Sessel ging und sich setzte.
    Sarah nahm auf dem zweiten Platz. Die Frauen saßen sich gegenüber. »Wenn du reden möchtest, Jane, ich höre dir gern zu. Das weißt du.«
    »Natürlich. Ich will auch nichts für mich behalten, das ist klar.« Sie räusperte sich. »Du hast dich nicht geirrt, denn es gab eine Stimme. Ich hatte also Besuch.«
    »Das dachte ich mir, und ich habe dich bewusst nicht gestört. So etwas ist nie gut. Warst du denn in Gefahr?«
    »Nein, nie direkt. Ich glaube es nicht. Es war eher so, dass die Person Hilfe suchte. Sie hat wirklich jemand gesucht, der ihr zur Seite stehen kann, und sie ist unsichtbar gewesen, Sarah. Ich hatte Besuch von einer Unsichtbaren. Eine andere hätte mich ausgelacht, aber du weißt selbst; was alles passieren kann.«
    »O ja, da sagst du was. Aber wäre es nicht besser, wenn du mir die Geschichte von Beginn an erzählen würdest?«
    »Natürlich, Sarah. Ich habe mich nur erst fangen müssen. Die Probleme sind nicht weniger geworden.« Sie hüstelte gegen ihren Handrücken und begann zu berichten.
    Lady Sarah hörte der Detektivin zu, die mit sehr leiser Stimme redete. Sie hütete sich davor, Jane mit einer Frage zu belästigen und akzeptierte alles. Dennoch war in ihren Augen der fragende Ausdruck geblieben, der auch nicht verschwand, als Jane die Arme vor der Brust kreuzte und erklärte, dass jetzt alles gesagt worden war.
    »Was willst du tun?«, lautete Sarahs erste Frage.
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Ja, das hätte ich auch gesagt.«
    »Ich bin in der Defensive, Sarah, weil ich mich auf sie verlassen muss. Ich kann sie nicht rufen. Ich muss warten, bis sie wieder erscheint.«
    »Was ist mit John Sinclair?«
    Janes Lippen zuckten. »Natürlich habe ich auch an ihn gedacht. Aber das ist eine Sache, die nur mich etwas angeht. Zunächst. Sie will ja etwas von mir. Sie scheint in einer Klemme zu stecken, aus der ich ihr einen Ausweg bieten kann. Da wäre es falsch, wenn wir John mit hineinziehen. Wir sollten den Zeitpunkt noch aufschieben. Sie könnte alles falsch verstehen und John als ihren Feind betrachten. Zudem möchte ich

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