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119 - Der Diamantendolch

119 - Der Diamantendolch

Titel: 119 - Der Diamantendolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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den noch in seinem Körper verbliebenen Rest seines Karmas in diese drei Bestien zu übertragen. Aber die transzendentale Einheit von Geist, Körper und Karma des Ravana war zerstört, und es dauerte lange, bevor die drei Teile seines Karmas getrennt lebensfähig wurden. Viele Jahrzehnte, ja Jahrhunderte lang lagen die drei Bestien, die Rudras, in einem Todesschlaf. Ravanas dämonisches Karma bewahrte sie in dieser langen Zeitspanne davor, zu sterben.
    Ungas Bannzauber wirkte länger, als er geglaubt hatte. Bis ins zwölfte Jahrhundert hinein mieden Menschen und Tiere den Dämonentempel des Ravana, der verwitterte und zu zerfallen begann.
    Von Ravanas Körper blieb nur ein Skelett übrig, und zwischen den Rippen steckte immer noch der Dolch. Das Skelett des Ravana aber zerfiel nicht.
    Ungas Bannzauber wurde im Laufe der Jahrhunderte immer schwächer. Als die Rudras aus ihrem Todesschlaf erwachten - von Ravanas Karma beseelte Bestien jetzt - fiel es ihnen leicht, den Bann zu brechen. Die Rudras durchstreiften den Dschungel, und sie holten Menschen, die den Edelstein mit dem Karma des Dämons Ravana aus dem Dolchknauf brechen sollten. Selber vermochten die Rudras das nicht zu tun; magische Regeln und Gesetze des transzendentalen Universums verhinderten es.
    Viele Menschen versuchten, von den Rudras gebannt oder gezwungen, den Diamanten mit dem Karma des Ravana zu, holen. Aber keinem gelang es. Sie wurden alle zu lebenden Toten, die fortan das Grabmal des Dämons bewachten.
    Die Rudras waren die Träger von Ravanas Karma. Seine Bosheit und sein dämonischer Wille beseelte sie. Aber deshalb waren die Rudras doch Tiere geblieben, wenn auch dämonische. Ihnen fehlte die Intelligenz. Ihr Instinkt trieb sie, und sie schleppten immer wieder Opfer an, die zu lebenden Toten wurden, ohne daß sie damit etwas erreichten.
    Die lebenden Toten bevölkerten den Tempel des Ravana und lebten in den unterirdischen Höhlen und Grüften. Es waren Verdammte, deren Dasein keinem Sinn und keinem Zweck dienten, Abfallprodukte dämonischen Wirkens.
    „Interessant!" sagte Unga. „Man müßte das Karma des Dämons vernichten, dann wäre es mit allem vorbei: mit den lebenden Toten, den Rudras und auch mit Ravanas Karma, das immer noch eine Gefahr darstellt. Aber ich fürchte, das wird nicht so einfach sein."
    „Allerdings nicht", sagte Reena. „Asketen versuchen es schon seit Jahrhunderten. Ein Guru der Padma-Sekte, einer der großen Alten, hat das Geheimnis des Ravana-Tempels ergründet, zu Anfang des 13. Jahrhunderts schon. Seither befinden sich ständig fünf Sannyasin der Padmas in dem Ravana- Tempel. Sie meditieren und versuchen mit ihren geistigen Kräften, das Karma des Ravana aufzulösen. Seit über siebenhundert Jahren sind die Padmas am Werk. Wenn einer von den Asketen stirbt, tritt sofort ein neuer an seine Stelle. Ihre geistigen Kräfte halten die drei Rudras von ihnen ab. Es kann noch Jahrhunderte dauern, aber irgendwann wird es uns gelingen, Ravanas Karma zu vernichten."
    Unga und Don Chapman staunten über die Geduld dieser Leute.
    „So lange gibt es schon die Padma-Sekte?" fragte der Zwergmann.
    Reena nickte. Sie trug immer noch ihre gelbe Pilgerrobe.
    „Das Werden und Vergehen des Universums zieht sich über Äonen von Jahren hin", sagte sie. „Ein Jahrtausend ist nicht mehr als ein Wassertropfen im Ganges. Was zählen also die Jahrhunderte, die wir brauchen, um das Karma des Ravana zu vernichten? Wenn es nicht mehr ist, wird die Welt um einiges besser geworden sein, denn wir glauben, daß diese böse Macht immer noch irgendwo auf der Welt Schlechtes hervorruft."
    „Das ist denkbar", sagte Unga. „Die Padma-Sannyasin machten also langsam Fortschritte. Den drei Rudras vermochten sie nicht beizukommen, aber irgendwann wären sie ans Ziel gelangt und hätten damit auch dieses Problem beseitigt. Da kamen die Chakras ins Spiel. Habe ich recht?"
    „Genau, Unga. Unseren Asketen können die Chakras nicht beikommen, denn sie sind durch die Kraft Padmas geschützt. Wir wissen aber, daß die Chakras planen, den Dämon Ravana wiederzuerwecken oder sein Karma zu befreien, was auf das gleiche rauskommt. Ein Geweihter, der besonderen Riten unterzogen ist, soll den Diamanten aus dem Dolchknauf brechen. Er wird nicht zu einem lebenden Toten werden, sondern das Karma des Ravana wird in ihn fahren. Unsere Gurus und Yogins haben Visionen gehabt. Der Geweihte, der Diener Chakras, der mit Ravanas Karma einer seiner wertvollsten Helfer werden

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