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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hundert Meter entfernt, noch fünfzig,
noch dreißig...
    Morna gab noch Gas. Aber da gab es nichts
mehr zu beschleunigen.
    Geistesgegenwärtig riß sie das Steuer herum.
Der Weg über die Straße war ihr abgeschnitten.
    Links das freie Feld,
    Aber weit kam sie da nicht.
    Die Räder blieben schon nach fünf Metern in
dem aufgeweichten Ackerboden stecken und drehten durch.
    Gleißender Feuerschein ringsum.
    Das Feuermonster stand genau vor ihnen.
    Sie waren verloren.
     
    ●
     
    Die letzte Wegstrecke war noch einmal
besonders steil und unbefestigt.
    Dann sah er das Palais vor sich.
    Das schmiedeeiserne Tor stand weit offen und
führte in einen großen, runden Hof. Vor der Hauswand parkte ein rubinroter
Jaguar. Er war in aller Eile verlassen worden. Die Lichter brannten noch, der
Motor lief. Die linke Tür stand weit offen.
    X-RAY-3 sah eine dunkle Gestalt davonlaufen.
    Links hinter dem Haus schwacher Lichtschein.
Dort schien eine Tür offenzustehen.
    Larry hielt neben dem Jaguar, verließ seinen
Platz hinter dem Steuer und lief hinter dem Fliehenden her.
    Raoul Valeau war wie von Sinnen.
    Schon bald nach der Aufnahme der Verfolgung
hatte Larry ihn eingeholt und Zeichen gegeben. Aber Valeau hatte nicht darauf
reagiert. Wie von Sinnen war er gefahren, als würde er von Furien gehetzt.
    Der Fliehende verschwand um die Hausecke.
X-RAY-3 setzte nach.
    Er schnupperte wie ein Hund in der Luft. Der
Geruch von verbranntem Fleisch.
    Fast wäre er über den zusammengeschrumpften
Berg aus verkohltem Fleisch gestolpert. Er lag am Rande des Lichtvierecks, das
durch die Haustür fiel.
    Raoul Valeau war keine Sekunde
stehengeblieben. Er jagte weiter durch den Korridor.
    X-RAY-3 verhielt einen kurzen Moment an der
verbrannten Leiche. Das Unglück konnte noch nicht allzulange zurückliegen.
    War Raoul Valeau deswegen nach Hause gerufen
worden?
    Siedenheiß überlief es den PSA- Agenten.
    Er mußte an das Feuerwesen denken, das
vergangene Nacht bei Relance Ninette Mosque und Raoul Valeau attackiert hatte.
    Was ging hier im Palais vor? Welche
unheimlichen Kräfte tobten sich hier aus?
    Er wurde das dumpfe Gefühl nicht los, daß
Henry Valeaus makabre Veränderung hier begonnen hatte und daß auch sein Sohn
Raoul anfing, sich zu verändern.
    Larry lief durch die offenstehende Gangtür
und sah gerade noch, wie der junge Valeau in einem Zimmer verschwand.
    „Mutter!“ hallte seine Stimme durch das Haus.
„Mutter, wo bist du?“
    Der Ruf verhallte.
    „Antoinette!“ hob das Rufen wieder an.
„Antoinette?“
    Eine Antwort blieb auch hier aus.
    Valeau kam aus dem Zimmer herausgerannt und
prallte zurück, als unverhofft Larry Brent vor ihm stand.
    „Monsieur Brent?“ gurgelte er schreckensbleich.
„Was wollen Sie denn hier?“
    „Ich bin Ihnen nachgefahren und habe mehr als
einmal versucht, Ihnen durch Lichtsignale zu verstehen zu geben, daß Sie
anhalten sollten. Ihre Freundin...“
    Er schüttelte heftig den Kopf und fiel Larry
ins Wort. „Ich habe keine Freundin mehr“, sagte er rauh. „Es ist besser für
sie, wenn ich sie nicht mehr sehe.“
    „Sie ändern Ihre Meinung sehr schnell.“
    „Wenn es wichtig ist, ja. Und es ist wichtig
für Ninette.“
    „Wenn Sie Schluß machen wollten, hätten Sie
das anders gekonnt. Man schlägt einer Frau nicht ins Gesicht, um ihr das
klarzumachen.“
    Er zuckte zusammen. „Ins Gesicht geschlagen?“
fragte er leise. „Nie und nimmer habe ich ihr ins Gesicht geschlagen, Monsieur
Brent.“
    Larry glaubte nicht richtig zu hören. „Aber
Sie hatten es doch verdammt eilig, hierherzukommen.“
    Raoul Valeaus Verhalten stimmte ihn
nachdenklich.
    „Meine Mutter hat mich angerufen. Sie
brauchte meine Hilfe. Ich nehme an, es ist etwas mit Vater. Aber kein Mensch
ist im Hause. Ist das nicht merkwürdig? Antoinette, Mutter, mein Vater - wo
sind sie? Was ist hier passiert, Monsieur? Ich habe einen Verdacht, einen
furchtbaren Verdacht.“ „Was für einen?“
    „Haben Sie draußen die Leiche gesehen? Das
Feuer war hier, das lebende Feuer - es hat sie alle vernichtet.“ Sein Blick war
in eine unwirkliche Ferne gerichtet.
    Dann betrachtete er seine Hände, als nähme er
sie nach langer Zeit zum ersten Mal wieder wahr. „Sind Sie ehrlich, Monsieur?“
Sein Blick musterte Larry. „Sagen Sie, was Sie sehen!“
    Er streckte ihm blitzschnell seine beiden
Hände vors Gesicht.
    „Ich sehe zwei Hände“, lautete Larrys
Antwort.
    „Fällt Ihnen daran etwas Besonderes auf?“ Ein
ängstlicher Unterton in

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