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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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war.
    Plötzlich krachte es.
    Die Kugel schlug in den Bauch der Puppe.
    Schlagartig verhielt das seltsame Wesen in
der Bewegung.
    „Diesmal... hast du es getan ... diesmal hast
du es wirklich getan... Schwester ...“ kam es mit ersterbender Stimme aus dem
kleinen roten Mund.
    Ein dünner dunkelroter Faden sickerte aus dem
rechten Mundwinkel der Puppe.
    Wie Blut.
    Und noch mehr geschah.
    Schwefelgelbe Dämpfe drangen aus
    Mund und Nase und hüllten die Puppe im Nu
ein.
    „Iiiieeehhh!“ hallte es schaurig. Der Gigant
schrie.
    Die Flammenhand sauste herab.
    Geistesgegenwärtig riß Raimond Perlue seine
Begleiterin herum. Sie stürzten beide zu Boden. Sie fühlten noch den glühenden
Hauch, der ihnen entgegenschlug, aber der Angriff galt nicht mehr ihnen.
    Die Flammenhand grapschte nach der
geheimnisvollen Puppe, die Auflösungserscheinungen zeigte.
    Der Geist, der diese Puppe mit Leben
erfüllte, war befreit oder tot. Das andere Ich schien verzweifelt. Denn eines
konnte ohne das andere nicht sein.
    Die Puppe zerfiel, die Stücke wehten wie
glimmende Blätter davon.
    Der Titan, der das in ein Flammenmeer
getauchte Palais umstand, schrie. Sein Stöhnen und Brüllen wurde zum Orkan. Er
drehte sich im Kreise. Und alle, die Zeuge dieses unheimlichen Augenblicks
wurden, sollten diesen Anblick nie wieder in ihrem Leben vergessen.
    Ein Feuersturm raste über das Palais hinweg,
bildet in seinem Zentrum einen Wirbel. Der Titan verlor seine Umrisse, wurde zu
einer steil aufsteigenden Feuerfontäne, bis er blitzartig in sich
zusammenbrach.
    Die Feuergestalt, durch böse Gedanken einer
unbekannten Frau erschaffen, war verschwunden.
     
    ●
     
    Sirenen und Blinklichter in der Ferne.
    Polizei und Feuerwehr kamen. Kommissar
Frusell hatte von weitem den ersten Feuerschein wahrgenommen und umgehend von
seinem Dienstwagen aus per Funk das Notwendige veranlaßt.
    Die Hilfsmannschaften begannen sofort mit den
Löscharbeiten. Viel würde von dem Palais nicht mehr zu retten sein, aber ein
Ausweiten des Feuers wurde verhindert.
    Larry kümmerte sich um die erschöpfte und
sprachlose Josephine Bandelle.
    „Wieso ich? Wieso - ausgerechnet ich?“ fragte
sie leise. „Auch Monsieur Perlue hat geschossen aber...“ Sie konnte nicht
weitersprechen. Ihre Stimme versagte ihr den Dienst.
    „Ich habe einen Verdacht. Es muß nicht so
sein, aber es kann so sein“, erklärte Larry Brent. „Die Gedanken der
Unbekannten sahen in Ihnen die Schwester, die sie vor gut einem Jahrhundert von
dem Grauen befreien sollte. Nur diese Frau schien in der Lage dazu zu sein. Sie
sehen dieser Frau sehr ähnlich, Madame. Könnte es sein, daß Ihre Großmutter von
weither kam und sich hier ansiedelte ... ?"
    „Ja, das ist richtig. Sie kam aus der Gegend
von Lyon. Wir haben einmal Familienforschung betrieben. Danach soll meine
Großmutter eine Halbschwester gehabt haben. Wir konnten nie feststellen, wer
das gewesen ist.“
    „Zwischen diesen beiden Schwestern muß es
einen geistigen und seelischen Kontakt gegeben haben, den wir wahrscheinlich
nie enträtseln können. Diese Schwester besaß auf alle Fälle die Macht, das
Grauen zu beseitigen, das von der ,Unbekannten' Besitz
ergriffen oder das sie mit in diese Welt gebracht hatte. Diese Macht - ist auf
Sie übergegangen.“
    „Aber ich bin doch nur ein ganz gewöhnlicher
Mensch.“
    „In vielen Fällen sieht man einem
gewöhnlichen Menschen nicht an, daß er verborgene Talente und Kräfte besitzt“,
erwiderte Larry nachdenklich.
     
    ●
     
    Die Feuerwehr erhielt Verstärkung aus allen
umliegenden Dörfern.
    Die Männer bekamen das Feuer schneller unter
Kontrolle, als Larry erwartet hatte.
    In der Zwischenzeit war man auch anderweitig
tätig gewesen. Die Suche nach Henry Valeau und Juliette Macon lief parallel zu
den Löscharbeiten. Wenn sie im Haus zurückgeblieben waren, bestand kaum noch
Hoffnung. Diese Feuersbrunst konnte niemand überstanden haben.
    Doch X-RAY-3 war von einer, anderen
Überlegung ausgegangen. Die „Unbekannte“ hatte Henry Valeaus Körper und Hirn
als Zwischenstation in Besitz genommen. Juliette Macon war dazu auserkoren
gewesen, dem schrecklichen Geist als neue Hülle zu dienen.
    In diesem Falle mußte die „Unbekannte“ alles
darangesetzt haben, diese für sie wichtigen Körper nicht untergehen zu lassen.
    Zumindest Juliette Macon nicht.
    Es stellte sich heraus, daß Larrys
Überlegungen völlig richtig gewesen waren.
    Man fand die Vermißten.
    Aus dem Palais führten mehrere

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