11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition)
Luftwaffen- und Militärübungen in vollem Gange war (→ Kap. 22 ), in deren Rahmen »Übungsmaschinen« in der Luft waren sowie mittels »Inserts« auf Radarschirmen der Ernstfall »entführte Passagiermaschinen« überzeugend simuliert werden sollte. Dann können wir uns allmählich einer Erklärung nähern, die einerseits sämtliche »Versager« auf ziviler wie militärischer Seite vollständig entlastet und andererseits keinerlei Raum lässt für hanebüchene Verschwörungstheorien.
Gehen wir also versuchsweise und bislang beispiellos davon aus, dass weder zivile Lotsen noch die Vertreter des Militärs lügen. Gehen wir stattdessen davon aus, dass wir es mit Unschuldigen zu tun haben. Mit ehrlichen Menschen, die versuchten, ihren Job zu machen. Menschen, die allesamt nicht für die CIA arbeiten.
Flug AA 11: Wie in den Tagen nach dem Anschlag ausführlich dokumentiert und berichtet, bemerkten die zivilen Lotsen in Boston vor 8:28 Uhr keinerlei Kursabweichung des Fluges American 11. 8
Um 8:22 Uhr schaltete American 11 den Transponder aus. Damit wurde die Maschine unidentifzierbar – ein einfacher Punkt auf dem Radar, ohne Kennung, ohne Angaben zu Höhe oder Geschwindigkeit.
Unmittelbar nach dem Abschalten des American-11-Transponders begann ein unidentifizierbarer Radarpunkt auf den Schirmen der Controller in Boston südwärts zu wandern. Die Flugbegleiterinnen, die von Bord des Fluges AA 11 aus die American-Airlines-Zentrale anriefen, erwähnten keinen Kurswechsel, obwohl dieser abrupt und scharf hätte gewesen sein müssen (→ Kap. 25 ).
Die Bostoner Lotsen informierten das Militär von dem transponderlosen Radarpunkt und baten um Unterstützung. Die Militärlotsen bemühten sich, den verirrten Flug auf ihren eigenen Radarschirmen zu lokalisieren. Trotz exakter Positionsangaben aus Boston gelang ihnen dies nicht. Auf den Schirmen des Militärs erschien der gesuchte Punkt nicht, bis zuletzt. 9
An »veraltetem Equipment« oder »nach außen gerichtetem Militärradar« lag das nicht, wie sich zeigte. Denn als um 9:39 Uhr der Flug Delta 1989 irrtümlich als entführt gemeldet wurde, fanden, wie bereits erwähnt, die Militärlotsen den dazugehörigen Radarpunkt sofort auf ihren Schirmen – und behielten ihn permanent im Auge, bis sich die »1989-entführt«-Meldung um kurz nach 10 Uhr als Fehlalarm entpuppte. Wir konstatieren daher: Es lag nicht am NORAD-Equipment.
Auf den FAA-Schirmen bewegte sich ein unidentifizierbarer Radarpunkt 20 Minuten lang von Nord nach Süd. Auf den NORAD-Schirmen nicht.
Dieses merkwürdige Phänomen sollte sich um 9:21 Uhr wiederholen, denn zu diesem Zeitpunkt taucht auf den FAA-Schirmen erneut ein nicht identifizierbarer Punkt auf – den man wiederum für Flug 11 hielt und den das Militär erneut nicht lokalisieren konnte. Aber dazu kommen wir gleich (→ Kap. 24 ).
Wenden wir uns zunächst – chronologisch – dem zweiten Flug zu.
Flug UA 175: Um 8:46 Uhr, im gleichen Augenblick, in dem das erste unidentifizierte Flugzeug ins WTC 1 raste, änderte United Airlines 175 ein paar Meilen weiter westlich seinen Transpondercode – zweimal. Der zuständige Lotse, zunächst abgelenkt durch den plötzlich verschwundenen »11-Punkt«, bemerkte den neuen Transpondercode auf seinem Schirm erst um 8:51 Uhr, rief United 175 per Funk, die sich nicht meldete, aber weiterhin mit Transponder auf Kurs war und diesen Transponder bis 9:03 Uhr nicht abschaltete. 10
Bis 8:52 Uhr hatten die Lotsen absolut keinen Anlass, das Militär zu benachrichtigen, denn UA 175 schien auf Kurs zu sein, mit eingeschaltetem Transponder. Beunruhigt waren sie aber trotzdem, denn unmittelbar nach dem doppelten Umschalten des Transponders von UA 175 erschien auf ihren Schirmen ein Flugzeug mit unbekannter Transponderkennung im Steigflug über Allentown, Pennsylvania, mit Kurs New York. 11 Niemand wusste, was das für eine Maschine war. Und ob es überhaupt »echter Verkehr« war. Denn der zuständige Lotse schien sich schon früh zu fragen, ob er es nicht stattdessen mit »Input« zu tun hatte. Verwirrt fragte er um 8:54 Uhr die Maschinen in der Nähe des ominösen Radarpunktes:
»Sehen Sie UAL 175 irgendwo? Und tun Sie mir einen Gefallen, Sie sehen das Ziel da mit [Transpondercode] 3321, das auf 335 [33 500 Fuß] steigt, weiß nicht, wer das ist … Wir haben hier möglicherweise eine Entführung, wir haben hier drüben gerade ein paar Probleme … Das kann echter Verkehr sein, keiner weiß es, ich kriege UA 175
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