11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition)
informiert worden.
Worauf die Skeptiker erwiderten, 1999 sei es NORAD doch möglich gewesen, binnen 16 Minuten den vom Kurs abgekommenen Privatjet des Golfers Payne Stewart abzufangen. Worauf die Vertreter der offiziellen Theorie erwiderten, mit »Skeptikern«, die nicht einmal wüssten, dass die USA über mehrere Zeitzonen verfügt, lohne sich keine Diskussion. 6
Nach Ansicht der »Offiziellen« sind die Skeptiker also Knallköpfe. Die zivilen Lotsen waren überfordert – was Wunder bei dem Chaos, das sich am Himmel abspielte. Das Militär konnte nicht eingreifen. Ende der Durchsage.
Nach Ansicht der Skeptiker lügen die Militärverantwortlichen, dass sich die Balken biegen. Natürlich sahen diese die Maschinen auf den Radarschirmen. Und ignorierten die Meldungen der Lotsen. Und ließen ihre Jets am Boden stehen oder schickten sie absichtlich in die falsche Richtung.
Das Problem ist: Diese besondere Verschwörungstheorie braucht in der Tat einen ganzen Haufen Lügner und Mitwisser. Sowie eiserne Schweiger. Unter den zivilen Lotsen, erst recht aber unter den militärischen Radarbeobachtern. Sowie lügende Piloten. Und deren Einsatzleiter. Und deren Vorgesetzte. Von ganz unten bis ganz oben in den Befehlsketten.
Dass niemand rechtzeitig eingreifen konnte, erscheint dennoch als unwahrscheinlich. Denn es bleibt ja dabei: Binnen der fast zwei Stunden, die der Angriff dauerte, gelang es dem Militär nicht, wenigstens eine der Terrormaschinen zu erreichen. Und wenigstens zwei dieser Maschinen waren jeweils über eine halbe Stunde lang auf falschem Kurs unterwegs gewesen.
Wenn nicht eine groß angelegte Stand-Down-Verschwörung der Grund hierfür war, was dann?
Disconnecting the dots
Die Erklärung, die wir im Folgenden anbieten, unterscheidet sich in mancher Hinsicht von den diversen offiziellen und weniger offiziellen Erklärungsversuchen für das mysteriöse Versagen von FAA und NORAD am 11. September. Vor allem kommt sie ohne Verschwörer aus, ohne mutwilliges Verzögern, ohne Lügner, ohne Fälscher und ohne Inkompetenz. Dennoch ist sie eine Zumutung, denn ihre wenigstens theoretische Erwägung erfordert einen Gedankensprung, der nicht ohne weiteres zu bewerkstelligen ist – einen Gedankensprung, den der geneigte Betrachter allerdings wagen muss, will er sich der wahrscheinlichsten Erklärung für diesen entscheidenden Aspekt des Falles 9/11 nähern.
Halten wir sicherheitshalber fest: Wir wissen, dass am 11. September vier Passagiermaschinen ihre Transponder ausschalteten (Flug AA 11, AA 77 und UA 93) respektive den zugewiesenen Code doppelt änderten (Flug UA 175), dramatisch vom Kurs abwichen, teilweise von den Radarschirmen ganz verschwanden und den Funkkontakt zum Boden abrupt abbrachen. Keine der Maschinen sendete einen »Notfall«-Code (den pflichtgemäß in den Transponder einzugeben die jeweiligen Piloten nur eine Sekunde Zeit gekostet hätte).
Niemand weiß, was genau an Bord der Maschinen geschah. Nicht genug damit, dass die Schilderungen der von Bord aus berichtenden Zeuginnen und Zeugen widersprüchlich sind, erschwerend kommt hinzu, dass an der Absturzstelle in New York keiner der unzerstörbaren Flugschreiber oder Cockpit-Voice-Recorder geborgen werden konnte. Der in den Pentagon-Trümmern gefundene Cockpit-Voice-Recorder enthielt laut FBI-Chef Robert Mueller »nichts Nützliches« 7 und wurde im Abschlussbericht der 9/11-Commission gar als »not recoverable« deklariert. Lediglich aus der zuletzt in Pennsylvania abgestürzten Maschine (United 93) konnten beide Black Boxes sichergestellt werden (die halbstündige Aufzeichnung des Voice Recorder wurde indes bis heute nicht freigegeben, mit Hinweis auf laufende FBI-Ermittlungen). Auch konnten die sterblichen Überreste der Hijacker nicht zweifelsfrei identifiziert werden, sondern bestenfalls (in Washington und Shanksville) per Ausschlussverfahren. Zudem hatten die zuständigen Lotsen keine der abgestürzten Maschinen zum Zeitpunkt ihres Verschwindens von den Radarschirmen eindeutig identifiziert.
Streng genommen – und »streng« ist an dieser Stelle entscheidend – fehlt damit also jeder eindeutige Beweis, dass die gestarteten Flugzeuge mit den abgestürzten Flugzeugen identisch waren.
Betrachten wir dies im Zusammenhang mit der heillosen und unerklärlichen Verwirrung, die am Morgen des 11. September bei zivilen wie militärischen Lotsen herrschte, und rufen wir uns zudem in Erinnerung, dass an eben diesem Morgen eine ganze Reihe von
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