11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition)
Passagierlisten, weder die Namen der Verdächtigen zu veröffentlichen noch den Vorfall zu untersuchen. Nichts davon tauchte nach 2004 in der Presse auf, und der Commission Report hielt es für nicht der Erwähnung wert.
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Die drei, vier oder sechs jungen, dem FBI namentlich bekannten Koran-und-Teppichmesser-Araber aus der First Class von United 23, die sich so fürchterlich aufregten, an diesem Tag nicht wie verabredet fliegen zu dürfen
Sowie die FBI-Beamten, die diesen Vorfall für völlig nebensächlich halten
Nachwort:
Ein Denkmal für Dick und Don
»Man kann keinen wecken, der sich schlafend stellt.«
Navajo, N. N.
Die verwegenste aller 9/11-Verschwörungstheorien wird uns noch lange erhalten bleiben, denn die schlichten Gemüter sterben garantiert nicht aus. Auch im Jahr 2030 wird noch der eine oder andere am Stammtisch oder am globalen Tresen von sich reden machen, indem er steif und fest behauptet, die Sonne kreise um die Erde, die Stasi habe Marilyn Monroe ermorden lassen oder 19 afghanische Teppichmesserterroristen hätten am 11. September 2001 US-Geheimdienste und -Militär ausgetrickst und ohne Hilfe von außen Flugzeuge ins World Trade Center gelenkt.
Gelernte Faktenverweigerer und gusseiserne Einfaltspinsel werden sich auch 2030 nicht von Fakten und Beweisen erschüttern lassen, sondern wie die hervorragenden Verschwörungstheoretiker aller Epochen an ihrer extrem schlichten Weltsicht festhalten, die im Kern nichts weiter ist als die jederzeit zuverlässige Folge ihrer sofortigen Kapitulation vor allem Komplizierten. Hartgesottene Konspirologen benötigen keine Beweise. Ihnen genügen Behauptungen von offizieller Stelle, ob vom Amt, vom Arzt, vom Präsidenten oder von Mama, die ihre schlichte Sicht der Dinge stützen. Was nicht sofort und mühelos in ihr Weltbild passt, wird ausradiert, übertüncht und mühelos ignoriert. Dieser Pragmatismus, ohne Wissen der Patienten geboren aus kognitiver Dissonanz, verbindet die, die wissen, dass Eidechsen die Welt regieren, Aliens in Nevada gefangen gehalten werden, dass Osama Bin Laden 9/11 ohne geheimdienstliche Unterstützung durchführen ließ und die Illuminaten-Bilderberger schon seit dem Meteoritenanschlag auf Atlantis hinter allem stecken.
Nur sehr wenige unserer Nachfahren werden sich noch die Mühe machen zu hinterfragen, weshalb so viele 9/11-Konspirologen in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends in die Nachrichtenredaktionen des damals noch bestehenden Mainstream aufsteigen konnten. Ebenfalls nur noch in Fachkreisen wird diskutiert werden, wieso es so lange dauerte, bis eine so haarsträubende Verschwörungstheorie wie die »offizielle« als historischer Unsinn entlarvt wurde. Man wird sich an die Gegenverschwörungstheorien erinnern, dass der Mainstream von wenigen Medienmoguln gesteuert, die Wahrheit über finstere Schattenherrscher wegzensiert worden und deshalb zunächst nicht ans Licht gekommen sei, aber diese Erklärung wird man 2030 längst verworfen haben.
Dass es so lange dauerte, bis 9/11 richtig betrachtet wurde, nämlich als Anfang vom Ende des amerikanischen Jahrhunderts, wird erst in der Rückschau vollständig klar werden – ebenso aber wird klar werden, weshalb so viele Meinungsmacher vor den Tatsachen die Augen fest geschlossen hielten und jeden kritisch die Fakten hinterfragenden Zeitgenossen als Verschwörungstheoretiker diffamierten.
Je größer der zeitliche Abstand, desto absurder wird einem indes die vorübergehende Definitionsverwirrung in Sachen »Verschwörungstheorie« vorkommen. Schließlich hatten historisch gesehen immer jene als Mutmaßer finsterer Konspirationen gegolten, die eine möglichst laut- und waghalsige Theorie aufstellten, ohne diese auch nur ansatzweise beweisen zu können, und nicht jene, die akribisch recherchierten, wissenschaftlich arbeiteten und Zusammenhänge bis ins allerletzte Detail untersuchten.
Der Fall 9/11 stellte auch in dieser Hinsicht alles auf den Kopf. Denn zum ersten Mal in der Geschichte gelang es Verschwörungstheoretikern, eine haltlose und rasch widerlegte Theorie felsenfest in den Geschichtsbüchern zu installieren.
Jedenfalls vorübergehend – immerhin ein gutes Jahrzehnt lang.
Die beste Erklärung, wie es dazu kommen konnte, wird 2030 in der psychologischen Fachliteratur ihren Platz gefunden haben, als Paradebeispiel für kollektive Realitätsverweigerung infolge kognitiver Dissonanz – und mancher Fachmann wird die temporäre 9/11-Wahrheit mit der
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