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11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition)

11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition)

Titel: 11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian C. Walther , Mathias Bröckers
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fertiggestellt werden. Statt der ursprünglich veranschlagten einen Milliarde Dollar wird der Bau 3,1 Milliarden kosten. Über das neue Gebäude wird nach Fertigstellung erneut die Hafenbehörde verfügen, wie über den gesamten World-Trade-Center-Komplex vor 2001. Allerdings ließ Silverstein sich das Recht einräumen, auf dem Ground-Zero-Gelände für zirka fünf Milliarden Dollar drei weitere neue Türme bauen zu dürfen – WTC 2, 3 und 4 –, die dann Silverstein Properties gehören werden.
    WTC 7, das am 11. September völlig überraschend ebenfalls eingestürzte Gebäude, befand sich bereits seit Mitte der 80er Jahre in Silversteins Besitz. Dessen 2001 noch zu Buche stehenden Bankverbindlichkeiten von 383 Millionen Dollar stand eine Schadensfallversicherungssumme von 861 Millionen Dollar gegenüber, die Silverstein 2002 ausgezahlt wurde. Das neue WTC 7 wurde bereits Ende 2006 fertiggestellt und ist inzwischen gut vermietet – bis auf die obersten Etagen, aber dort sind auch die Mieten besonders hoch.
    Skeptiker wunderten sich indes nicht nur über die in ihren Augen fast hellseherische Vertragsgestaltung des Leasingnehmers im Juli 2001 sowie seine eigenwillig hohen Forderungen nach dem Unglück, sondern erst recht über den merkwürdigen Zusammenbruch von WTC 7 (→ Kap. 34 ). Und Silverstein, am Anschlagsmorgen glücklicherweise nicht im Büro, sondern beim Arzt, 4 befeuerte die »Controlled-Demolition«-Theorien selbst, als er in einem PBS-Interview sagte: »You know, we’ve had such terrible loss of life, maybe the smartest thing to do is pull it. And they made that decision to pull and then we watched the building collapse.« 5
    Silversteins »pull it« korrekt zu übersetzen, verbietet sich, denn schon die originale Formulierung erhitzt seit Jahren die Gemüter. Skeptiker betrachten Silversteins Bemerkung als unfreiwilliges Geständnis, denn »pull it« bedeute in der Sprache der Abrissunternehmer, »dem Gebäude die tragenden Strukturen wegzuziehen«, während die Verteidiger Silversteins behaupten, mit »pull it« sei der Abzug der Rettungskräfte gemeint gewesen. Dies ließ Silverstein später auch bestätigen, allerdings geht aus allen offiziellen Berichten hervor, dass alle Rettungskräfte schon um 14:30 Uhr aus dem WTC 7 abgezogen worden waren – also knapp drei Stunden vor dem Kollaps.
    Bis Mitte 2010 blieb der ganze Vorgang rätselhaft. Die Einsturzerklärungen des amtlich untersuchenden NIST genügte Skeptikern und kritischen Architekten nicht, aber erst als Jesse Ventura (Ex-Vietnamkämpfer, Ex-Wrestler, Ex-Gouverneur von Minnesota und seit Ende 2009 Moderator des TV-Formats Conspiracy Theory With Jesse Ventura ) die alte Kamelle WTC 7 massenmedial aufwärmte, sah sich Rupert Murdochs Nachrichtenschlachtschiff Fox News genötigt, den verantwortungslos Sendebewussten in die Schranken zu weisen.
    Den vernichtenden Schlag ins Gesicht aller Konspirologen führte Jeffrey Scott Shapiro, Ex-Staatsanwalt und investigativer Fox-Reporter. Shapiro beschrieb in seinem Artikel »Shame on Jesse Ventura!«, was sich tatsächlich am 11. September in New York abgespielt hatte – denn er war vor Ort gewesen, direkt vor dem WTC 7. Und dort habe es definitiv keine Sprengung gegeben, keine Explosion.
    Shapiro beschreibt dies eindrucksvoll:
»Kurz bevor das Gebäude einstürzte, sagten mir etliche NYPD-Beamte und Arbeiter [des New Yorker Stromversorgers] Con Edison, Larry Silverstein … telefoniere gerade mit seinem Versicherungsträger, um zu klären, ob dieser den kontrollierten Abriss des Gebäudes genehmige – da dessen Fundament bereits instabil und einsturzgefährdet sei.
Ein kontrollierter Abriss hätte den durch den bevorstehenden Einsturz des Gebäudes verursachten Schaden minimiert und vermutlich Leben gerettet. Etliche Gesetzeshüter, Feuerwehrleute und andere Journalisten waren sich dieser möglichen Option bewusst. Es war kein Geheimnis. Es gab keine Verschwörung.« 6
    Der Zusammenbruch des WTC 7 ereignete sich dann aber laut Shapiro, ehe irgendwer irgendwas entscheiden konnte, und zwar »verblüffend geräuschlos«.
    Nicht zu Unrecht gilt Shapiros Bericht – abseits der Massenmedien, die ihn gründlich ignorierten – als bemerkenswert, nämlich als eindeutiger Hinweis, dass WTC 7 die »smoking gun« im Fall 9/11 ist. Denn entscheidend ist nicht, wie Shapiro meint, dass Silverstein nicht abreißen ließ, sondern dass er, was offenbar kein Geheimnis war, seine Versicherung um die Genehmigung bat,

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