Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition)

11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition)

Titel: 11.9. - zehn Jahre danach: Der Einsturz eines Lügengebäudes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian C. Walther , Mathias Bröckers
Vom Netzwerk:
15 der 19 »Hijacker« ihre Visa verdanken. Wir erinnern uns: Diese Nachricht brachte nach den 9/11-Anschlägen den ehemaligen Leiter dieser Visa-Abteilung in Dschiddah auf den Plan, Michael Springmann, der dort in den 80er Jahren zahlreiche Visa-Anträge dubioser Gestalten abgelehnt hatte, aber auf Druck der CIA gezwungen worden war, sie dennoch auszustellen (→ Kap. 17 ).
    Auch Al-Midhar und Nawaf Al-Hazmi erhielten, obwohl als militante Islamisten registriert, hier ihre Multiple-entry-Visa, und Hanjour bekam nach einem Gespräch am 25.9.2000 auf dem Konsulat sein Visum als »Student«. Allerdings nur für drei Monate – doch dass er dann ab Ende Dezember 2000 ohne Visum in den USA unterwegs war, bereitete Hanjour keine Sorgen. Er fühlte sich offenbar gut behütet, denn schon kurz nach seiner Ankunft in den USA im Dezember wurde er von seinem Betreuer, dem saudischen Geheimdienstmann Omar Al-Bayoumi, in Empfang genommen und für seinen letzten großen Flug in die Spur gebracht. Dass er diesen aber selbst pilotierte – dafür spricht allenfalls noch eine Wahrscheinlichkeit von 1:1000.
    Der Verdacht, dass es sich bei den »Hijackern« um »Patsies« handelte, die von ihren Agentenführern hintergangen wurden und nicht wussten, an welcher Mission sie eigentlich teilnahmen (und dass sie davon nicht zurückkehren würden), wird auch von einem für fanatische Islamisten auf Suizidmission untypischen Respekt vor dem ewigen Verkehrssünderregister bestätigt, genauer: von einer der letzten Geldüberweisungen Hani Hanjours, die er zwei Wochen vor seinem Ableben tätigte. Er überwies 100 Dollar an die Verkehrsbehörde in Maryland, wo er am 1. August 2001 wegen Tempoüberschreitung geblitzt worden war. Auf der FBI-Inventarliste sämtlicher Gegenstände, die in Al-Hazmis blauem Toyota Corolla sichergestellt wurden – dem Wagen, in dem er mit Hanjour und Al-Midhar am 11.9.2001 am Dulles-Airport vorgefahren war –, fand sich folgerichtig unter Nr. 1: »An hourly parking ticket dated and stamped 09/11/01 7:25 AM«. 6
    Aber wen interessiert es, dass Selbstmordattentäter noch brav für eine Stunde Parken bezahlen, bevor sie sich in die Luft jagen, wenn im selben Auto Fotos eines Boeing-Cockpits gefunden werden und ein Stück Papier, auf dem nichts steht außer der Telefonnummer des Leibhaftigen persönlich: »Osama 5895316«. Bingo (→ Kap. 13 )!
    Vorzuladen:
     
Die Fluglehrer von Al-Midhar, Al-Hazmi und Hani Hanjour
Ihr Vermieter Dr. Abdussattar Shaikh
Ihr »Geschäftspartner« Omar Al-Bayoumi
Aukai Collins

35 Silverstein:
unvorbereitet
    Larry Silverstein konnte nicht ahnen, dass die von ihm frisch angemieteten Twin Towers und das WTC 7 am 11. September zum Versicherungsfall werden würden.
    Sieben Wochen vor dem 11. September 2001 ging das bis dahin größte Immobiliengeschäft der US-Geschichte über die Bühne. Das World Trade Center, seit seiner Fertigstellung 1973 durchgehend in den Händen der New Yorker Hafenbehörde, der Port Authority, wechselte am 24. Juli 2001 den Pächter. Der neue – ausgestattet mit einem Leasingvertrag für 99 Jahre – hieß Silverstein Properties. Silverstein besaß bereits seit Mitte der 80er Jahre das Gebäude WTC 7 und brachte für den neuen Pachtvertrag 14 Millionen Eigenkapital mit, die verbleibenden 674 Millionen für die Nutzung der 10 Millionen Quadratmeter Bürofläche waren Bankkredite. 1
    In den Verträgen zwischen Hafenbehörde und Silverstein Properties wurde festgehalten, dass der Pächter im unwahrscheinlichen Fall der Zerstörung der Mietsache zum Wiederaufbau berechtigt sei. Überdies ließ Silverstein die geleasten Gebäude deutlich höher versichern als bislang. Statt mit 1,5 Milliarden Dollar waren die Twin Towers ab Juli 2001 im Zerstörungsfall mit 3,55 Milliarden versichert.
    Nach dem Unglück vom 11. September stellte Firmeneigner Larry Silverstein sich auf den Standpunkt, es habe sich nicht um einen Schadensfall gehandelt, sondern um zwei – da zwei Flugzeuge die Schäden verursacht hätten, unabhängig voneinander –, und verlangte von den Versicherungen folgerichtig sieben Milliarden Dollar. 2 Nach mehrjährigen Gerichtsverhandlungen erstritt der Pächter 2006 eine Zahlung von 4,6 Milliarden Dollar. 3
    Der Neubau des 541 Meter (beziehungsweise exakt 1776 patriotische Fuß) hohen »Freedom Tower«, der inzwischen »One World Trade Center« heißt, verzögerte sich wegen der Rechtsstreitigkeiten, soll jedoch 2013 mit drei Jahren Verspätung endlich

Weitere Kostenlose Bücher