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1190 - Geisterrache

1190 - Geisterrache

Titel: 1190 - Geisterrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nachzudenken, wie es weitergehen sollte.
    Glaser hatte es ebenfalls bemerkt.
    Er sprach sie nicht an, und Jane wollte sich Gedanken machen, aber sie kam nicht mehr dazu, weil sie etwas störte.
    Der Kontakt war urplötzlich da!
    Gunhilla meldete sich.
    »Ich grüße dich, Schwester. Wie schön, dass du den Weg gefunden hast. Besser hätte es nicht laufen können.«
    Jane Collins sagte zunächst nichts und wartete ab, bis sich ihr Schauder gelegt hatte. Dann erst stellte sie eine völlig normale Frage, die allerdings in diesem Zusammenhang eine gewisse Brisanz hatte.
    »Wo bist du?«
    »Schau aus dem Fenster!«
    Sie hörte, wie sich der Küster bewegte und ebenfalls zum Fenster ging. Er musste etwas gemerkt oder gehört haben.
    Jane kümmerte sich nicht um ihn. Sie sah durch die Gitterlücken nach draußen - und hielt für einen Moment den Atem an, denn sie sah, dass Gunhilla nicht gelogen hatte.
    Sie war gekommen!
    ***
    Jane hatte die Erzählungen des Küsters nicht vergessen und bekam sie nun voll bestätigt. Er hatte die Person vor dem Kirchenfenster schweben sehen, und diesmal schwebte sie ebenfalls in der Luft.
    Sie flatterte aus der scharfen Trennung zwischen Hell und Dunkel heran, und sie sah so aus wie immer. Sie trug ihr helles Gewand oder Kleid, das von den Windstößen erfasst wurde, sodass es manchmal den Anschein hatte, als wäre sie ein riesiges Blatt. Die Arme hatte sie halb in die Höhe gestreckt und winkte mit beiden Händen. Das Gesicht war wie immer bleich, und es sah auch irgendwie neutral aus. Wie das einer Leiche. Da waren keine Gefühle zu sehen.
    Hank Glaser hatte die Detektivin erreicht. »Mein Gott«, flüsterte er, »das ist sie. Ja, das ist sie. Ich werde verrückt. Sie… sie… wir haben sie geschaffen.«
    »Bitte, bleiben Sie ruhig, Mr. Glaser.«
    »Herrgott, wie kann ich das?!«
    Jane konnte sich nicht um den Küster kümmern. Sie war zudem froh, von ihm allein gelassen zu werden, aber das blieb sie nicht lang, denn er war schnell wieder bei ihr und hatte nur die beiden Kerzenständer geholt.
    »Was wollen Sie damit?«
    »Ich will ein Kreuz bilden. Wir haben ja bei unseren Treffen alle störenden Symbole verschwinden lassen. Und das habe ich als Küster getan! Ich müsste mich schämen.«
    Jane sagte nichts. Sie konzentrierte sich weiterhin auf die flattrige Gestalt, die sich auf dem Weg zum Fenster nicht aufhalten ließ und immer näher kam.
    Jane spürte sie besonders deutlich. Da gab es nichts, was ihre Kraft und Energie hätte stoppen können. Sie war da, und sie war verdammt gefährlich.
    Und dann glaubte Jane, in einem bösen Traum zu stecken. Nicht nur Gunhilla malte sich vor dem immer dunkler werdenden Hintergrund ab, sie hatte noch zwei andere Gestalten mitgebracht, die so aussahen wie sie. Und das waren jetzt keine ›Drei Engel für Charlie‹. Kein Spaß, keine Comedy.
    Dafür eine geballte Macht, die erschienen war, um die Geisterrache durchzuziehen.
    Jane hörte verstärkt die Stimme in ihrem Kopf. Das war wie ein wildes Verlangen, denn es gab nur eine, die etwas zu sagen hatte, und das machte sie Jane klar.
    »Ich habe noch jemand mitgebracht. Zwei Freundinnen. Der Kontakt war stark genug. Jetzt sind wir zu dritt, Jane, aber ich möchte zu viert sein, wie auch die Männer, die uns gerufen haben. Und als vierte Person habe ich dich ausgesucht.«
    Jetzt wusste sie Bescheid. Deshalb also hatte die unheimliche Person mit ihr Kontakt aufgenommen.
    Sie wollte Jane an ihrer Seite haben. Aus dem Trio wurde ein Quartett. Nicht schlecht gedacht, denn Jane kannte sich in dieser neuen Welt bestens aus. Sie war in der Lage, den anderen gewisse Türen zu öffnen, die ihnen sonst verschlossen geblieben wären. Kein schlechter Plan.
    »Ich höre dich nicht!« Wieder drängte sich die Stimme hinein in ihren Kopf.
    »Ich habe auch nichts gesagt«, flüsterte Jane.
    »Aber ich will eine Antwort.«
    Jane Collins musste sich jetzt und an dieser Stelle entscheiden. Sagte sie zu, war der Küster verloren. Lehnte sie jedoch ab, war er trotzdem ein Kandidat für die Todesliste. Wie sich Jane auch entschied, das Leben des Mannes war verwirkt.
    Sie dachte daran, was sie als Hexe durchgemacht hatte. Nicht alles hatte sie behalten, nur Fragmente waren zurückgeblieben, aber was sie noch wusste, das konnte sie nicht verdrängen, und diese Bilder sollten sich nicht noch steigern.
    »Nein«, flüsterte sie. »Nicht mit dir. Auch nicht mit euch. Ich werde eurem Hexenclub nicht beitreten.«
    Jane nahm die

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