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1190 - Geisterrache

1190 - Geisterrache

Titel: 1190 - Geisterrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wuchsen, suchte nach den passenden Worten. Schließlich flüsterte er: »Weiß man schon, wer es getan hat? Ich meine… es kommt nicht alle Tage vor, dass drei Menschen ermordet werden. Sie sind hier und haben es mir mitgeteilt. Ich hätte eigentlich mit der Polizei rechnen müssen. Stattdessen kommen Sie mit dieser schrecklichen Nachricht. Was soll das alles bedeuten? Was stimmt hier nicht? Was kann ich glauben und was nicht?«
    »Alles können Sie glauben, Mr. Glaser. Ich versichere Ihnen, dass ich sehr wohl mit der Polizei zusammenarbeite. Ich bin nur etwas schneller gewesen. Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie noch weiteren Besuch bekommen werden.«
    »Ja, das muss ich wohl. Warum haben Sie mich denn überhaupt besucht, Miss Collins?«
    »Wenn drei Menschen aus Ihrem Club umgebracht werden, liegt es auf der Hand, dass man es beim letzten Mitglied ebenfalls versucht. Das sind Sie. Genau das möchte ich verhindern. Ich will nicht, dass auch Sie noch sterben.« Die anderen Gründe behielt Jane für sich.
    Langsam hob Hank Glaser den Kopf an. »Dann muss ich mich jetzt bei Ihnen bedanken, nicht wahr?«
    »Nein, das brauchen Sie nicht. Drücken Sie uns nur die Daumen oder beten Sie, dass wir es schaffen. Alles andere ist unwichtig. Ich glaube auch, dass Sie die Person kennen, die Ihre Freunde getötet hat, Mr. Glaser.«
    Der Küster schwieg. Er hatte die Lippen zusammengepresst. Auf seinem Gesicht lag der Schweiß.
    Jane brauchte keine Wahrsagerin zu sein, um zu wissen, was in seinem Kopf vorging. Er machte sich Gedanken, Sorgen, und sicherlich stand vor seinem geistigen Auge das Gesicht des Täters.
    »Kennen Sie die Person auch, Miss Collins?«
    »Ich denke schon.«
    »Sagen Sie es!«
    »Gunhilla Blaisdell!«
    Der Name war ausgesprochen worden, und Jane erlebte die Reaktion des Küsters. Der leise Aufschrei, in dem die Verzweiflung mitschwang. Sie sah, wie er die Hände vors Gesicht schlug und den Kopf schüttelte. Ihn hatte ein tiefer Schmerz erfasst.
    Als das Gesicht wieder freilag, stellte sie fest, dass der Mann geweint hatte. Er zog einige Male die Nase hoch und nickte dabei, um Janes Antwort zu bestätigen.
    »Wollen Sie nicht darüber reden, Mr. Glaser? Wollen Sie mir nicht sagen, wie es dazu kommen konnte? Es ist für Sie bestimmt besser, wenn Sie etwas von diesem Druck loswerden.«
    »Mag sein.«
    »Bitte, reden Sie. Nur wenn Sie alles gesagt haben, ist es möglich, etwas dagegen zu tun.«
    »Gegen Gunhilla?« flüsterte er.
    »Ja.«
    »Nein, ich…«
    Bevor es sich der Küster anders überlegen konnte, schritt Jane Collins ein. »Sie und Ihre drei Freunde haben sich demnach zusammengefunden, um etwas zu tun, das völlig aus dem Rahmen fällt, denke ich mir.«
    »Genau.«
    »Und…?«
    Er berichtete von dem zufälligen Treffen. Die Männer waren in einem Verkehrsstau zusammengekommen. Ihre Wagen hatten über vier Stunden auf dem Fleck gestanden. Da waren sie ins Plaudern gekommen und hatten festgestellt, dass sie bei einem bestimmten Gebiet auf einer Wellenlänge lagen. Sie interessierten sich dafür, ob es etwas außerhalb des normalen Lebens gab.
    Besonders Ethan Dunn war davon überzeugt gewesen. Er hatte bereits einige Sitzungen hinter sich und kannte die entsprechenden Hilfsmittel, mit denen man einen Geist aus seinem Reich locken konnte. Gesehen hatte er noch keinen, aber er war davon überzeugt gewesen, dass sie es mit gemeinsamen und gebündelten Kräften schafften.
    Die neue Idee war von Don Ambrose gekommen. Er hatte vorgeschlagen, sich einen Geist zu schaffen. Gewissermaßen eine Umwandlung der Materie.
    »Ist das denn möglich?«, fragte Jane.
    »Wir waren davon überzeugt.«
    »Pardon, aber das wüsste ich gern genauer.«
    Der Küster runzelte für einen Moment die Stirn. Er schaute auf den Tisch und auf das Brett mit den Buchstaben. Dann fragte er: »Haben Sie mal den Begriff tulpas gehört?«
    »Noch nie.«
    »Es ist ein tibetanisches Wort. Zudem uralt. In der Übersetzung bedeutet es ›gedachte Gestalt‹. Wenn man sich etwas nur stark genug vorstellt, wird es Wirklichkeit.«
    Janes Augenbrauen zuckten skeptisch in die Höhe. Sie dachte an Gunhilla, sagte aber trotzdem:
    »Davon müsste ich mich erst überzeugen, Mr. Glaser.«
    Er zuckte die Achseln. »Es ist eine Sache der Konzentration. Die war bei uns vorhanden. Hier in diesem Raum hatten wir zudem die absolute Ruhe. Denken Sie sich irgendeine unheimliche Geschichte aus. Ein Monster, einen Poltergeist, eine Kreatur, die ihre Fantasie

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