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1190 - Geisterrache

1190 - Geisterrache

Titel: 1190 - Geisterrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beflügelt. Beschäftigen Sie sich damit, denken Sie immer daran. Früher oder später fangen Sie dann an, diese Dinge tatsächlich zu sehen. Man sieht plötzlich die gedachte Gestalt oder die Wolke. Man hat eben eine gewisse Grenze überwunden.«
    »Ist schwer zu glauben.«
    »Kommt aber vor. Man braucht nur in der einschlägigen Literatur nachzulesen. Egal wo Sie anfangen, Sie werden immer wieder etwas finden. Jedes Haus hat seine Geschichte, und plötzlich glauben Sie fest daran. Sie haben viele Details in ihrem Gehirn gespeichert. Das Puzzle setzt sich zusammen, und plötzlich sehen Sie klar.«
    Jane spielte nach wie vor die skeptische Person. »Eine Halluzination, denke ich.«
    »Eine Art.«
    »Gibt es da Unterschiede?«
    »Ja, das schon. Denken Sie an die Telepathie. Plötzlich wird die Gestalt durch die telepathische Übertragung von mehreren Leuten zugleich gesehen. Man kann auch bestimmte Funktionen messen, die im Hirn eines Menschen ablaufen, aber ich will nicht zu sehr theoretisieren, das bringt uns nicht weiter. Wir vier haben uns damit beschäftigt, und es ist uns gelungen, unsere Kräfte zu bündeln. So entstand dann letztendlich dieses Ergebnis.«
    »Gunhilla Blaisdell!«
    »Genau«, sagte er leise. »Ein jeder von uns hat sein Scherflein dazu beigetragen. Wir haben uns diesen tulpas erschaffen, diese gedachte Gestalt. Nur haben wir nicht mit einem gerechnet: dass es die Gestalt schon mal gab. Sie war gar nicht neu. Irgendeine Macht muss unsere Gedanken in diese Richtung gelenkt haben, und da ist sie eben erschienen.«
    »Eine Hexe, nicht?«
    Der Küster lächelte schmal. »Weiß ich nicht. Es kann auch eine weise Frau gewesen sein, die sich im Prozess der Heilung auskannte und gut zu den Menschen gewesen ist.«
    »Sie ist gefährlich, Mr. Glaser. Sie ist eine dreifache Mörderin. Sie war in ihrem ersten Leben auch so. Sie hat sich den finsteren Mächten verschrieben, und sie wurde verbrannt, womit ich ihren Tod durch so etwas nicht entschuldigen will. Aber es ist nun mal so gewesen. Nur ihr Geist war noch unterwegs. In irgendeiner anderen Dimension irrte er herum. Sie und Ihre Freunde haben den Kontakt zu ihm erschaffen, und so konnte er zurückkehren.«
    Der Küster sagte nichts. Er nickte nur. Er war zusammengesunken, und er holte mit zischenden Lauten Atem. Die Hände zitterten, und erst als Jane gegen die Oberfläche des Tisches klopfte, hob er den Kopf.
    »Ich weiß ja, dass wir alles falsch gemacht haben. Wir hätten uns nicht auf dieses Gebiet begeben sollen, aber wir waren fasziniert davon. Wir fühlten uns berufen. Wir hatten eine Aufgabe. Der Stau hat uns zufällig zusammengebracht, wobei ich jetzt schon darandenke, dass es kein Zufall gewesen ist, sondern von irgendeiner Seite gelenkt wurde. Gunhilla Blaisdell wollte freikommen. Sie hat es durch uns geschafft, und zieht ihre verfluchte Geisterrache durch.«
    Jane Collins gab dem Mann im allem Recht. Sie interessierte jedoch noch etwas anderes. »Wie haben Sie Kontakt aufgenommen, Mr. Glaser?«
    Er deutete mit dem rechten Zeigefinger auf das Brett. »Kennen Sie es?«
    »Ja, es ist das Ouija-Brett.«
    »Genau.«
    Jane Collins überlegte blitzschnell, was sie über das Brett wusste. Diese und ähnliche Spielbretter gab es schon seit langer Zeit. Bei den alten Griechen ebenso wie bei den Chinesen. Sie stammten noch aus der Zeit vor Christo. Auch die Römer kannten es, die Mongolen ebenfalls. Selbst über den großen Teich war es gelangt. Dort benutzten es die Indianer zum Aufspüren verschwundener Personen. Erst sehr spät, um 1850, wurde es in Europa eingeführt.
    Es gab das Brett in verschiedenen Versionen. Dieses hier war alt. Auf dieser Tafel waren alle Buchstaben des Alphabets vorhanden sowie die Zahlen von eins bis neun. Die Worte Ja und Nein standen sich dabei gegenüber.
    »Dazu gehört noch ein kleines Dreibein«, sagte Glaser. »Es steht im Schrank.«
    »Ein Dreibein mit Zeiger?«
    »Ja. Wir haben ihn bei unseren Fragen und Wünschen berührt. Nur sacht, aber es reichte. Wenn wir den Geist anriefen, bewegte sich der Zeiger auf bestimmte Buchstaben oder Zahlen zu. Zusammengesetzt ergaben sie dann die Nachricht.«
    »Durch das Brett kam also der erste Kontakt mit Gunhilla Blaisdell zu Stande?«, fragte Jane.
    »So war es.«
    Die Detektivin sah in die Augen des Mannes. Wenn er alles tat, er log sicherlich nicht und sagte nur mit leiser Stimme: »Jetzt brauche ich das Brett nicht mehr. Ich hasse es. Ich werde es vernichten. Ich muss die

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