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1191 - Monsterblut

1191 - Monsterblut

Titel: 1191 - Monsterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr auf die Straße konzentriert, während sie sich die Umgebung anschauen konnte und auch die Bäume nicht aus dem Blick gelassen hatte.
    »Wo?«
    »Fahr mal langsamer.«
    Ich befolgte ihren Rat und konnte mich jetzt besser auf sie konzentrieren.
    Purdy hatte sich nach links gedrückt. Sie blickte gegen die Bäume und deutete schräg in die Höhe.
    Ich stoppte.
    »Gut so, John«, sagte sie leise. »Schau mal genau dort zum nächsten Baum hin. Direkt in das kahle Geäst. Und dann sag mir bitte, was du dort siehst.«
    Ich nahm mir einen Moment Zeit. Im kahlen Geäst hockte - das war im ersten Moment meine Meinung - ein schwarzer Klumpen, der zunächst aussah wie ein schlafender großer Vogel. Eine Eule, zum Beispiel. Aber es war keine.
    »Und?«
    Ich atmete tief durch. »Lach nicht, wenn ich dir sage, dass es möglicherweise die Schwester des Doppelmörders ist.«
    »Ich lache nicht, denn ich habe den gleichen Gedanken gehabt. Das muss sie sein. So wie du mir den Schatten beschrieben hast, gibt es keine andere Möglichkeit.« Sie löste schon den Sicherheitsgurt. »Auf dem Hinweg habe ich sie nicht gesehen. Sie muss sich nach der Tat ihren Weg gebahnt haben.«
    Ich hielt mich mit einer Äußerung zurück. In der klaren Luft malte sich das Wesen im Geäst des Baumes ziemlich scharf ab. Ich erkannte die angelegten Schwingen mit den beiden Höckerflügeln und fühlte mich nicht wohl in meiner Haut, auch wenn ich keine Furcht hatte.
    Auch ich schnallte mich los.
    »Willst du hin?«
    »Sicher.«
    »Okay.«
    Bevor ich die Tür öffnete, fragte ich: »Bist du bewaffnet, Purdy?«
    »Nein, aber ich kann mich…«
    Das letzte Wort sagte sie nicht mehr. Ihr Blick erhielt eine gewisse Starre, die mich alarmierte. Ich schaute noch einmal hin, und dann sah ich, was Purdy Prentiss so beeindruckt hatte.
    Das Wesen blieb nicht mehr sitzen.
    Es hatte sich abgestemmt und ein neues Ziel gefunden.
    Das waren unser Auto und wir!
    ***
    Wahrscheinlich flog das Ding normal schnell, uns aber kam der Flug wie zeitverzögert vor. Das Ding wirkte kompakt mit seinem unförmigen Körper. Es hatte die Schwingen ausgebreitet. Sie waren im Verhältnis zum Körper viel zu groß. Deshalb wirkte die fliegende Gestalt unförmig. Aber davon ließen wir uns nicht ablenken. Ich brauchte nur daran zu denken, was das Monstrum mit Jack Daniels getan hatte. Wir hatten es hier mit einem verdammten Killer zu tun.
    Nein, es schwebte nicht gemächlich näher, auch wenn es für uns den Anschein hatte. Aber wir konnten es uns genauer ansehen. Wir sahen das breite und auch widerliche Maul. Es war aufgerissen. Die Zähne waren bissbereit, und zugleich erkannten wir noch mehr.
    Im Maul, an den Zähnen somit, und auch um das Maul herum klebten rote Flecken. Für uns stand fest, dass es Blut war. Und wir glaubten zu wissen, wem das Blut gehörte. Einem Mann namens Jack Daniels, der vor kurzem sein Leben ausgehaucht hatte.
    »Raus oder…?«
    Wir hatten uns noch nicht entschieden; als das Wesen den Rover erreichte. Im Moment befanden wir uns als Einzige auf der Straße. Zumindest war kein anderer Wagen zu sehen. Es gab keine Zeugen, und nur wir sahen dieses widerliche Monster, das sein Maul bis zu den Ohren hin aufgerissen hatte, auf der Kühlerhaube hocken.
    Spitze Ohren, die Buckel der Schwingen, böse rötliche Augen und das Blut des Opfers, das in der Umgebung des Mauls klebte. Es war ein mörderisches, hässliches Ekelpaket und darauf programmiert, Menschen zu vernichten.
    Purdy schüttelte den Kopf. Sie hatte die Lippen verzogen und sah angeekelt aus. Das Monster verharrte starr. Es schien zu überlegen. Nicht mal mit den Ohren zuckte es.
    Es griff auch nicht an. Normal wäre es gewesen, wenn es sich die Frontscheibe zum Ziel ausgesucht hätte, um sie zu zertrümmern und danach freien Zugang zu den Opfern zu haben.
    Auch das trat nicht ein.
    Als ich mich nach rechts bewegte, fragte Purdy: »Willst du raus?«
    »Sicher, aber bleib du hier.« Ich öffnete bereits die Tür und schob mich ins Freie. Noch während der Bewegung zog ich meine Waffe und legte an. Die Mündung zeigte dabei schräg über die Kühlerschnauze. Ich wollte zuerst eine gewisse Standfestigkeit erreichen, um auch sicher treffen zu können, doch das verdammte Flugmonster schien meine Absicht geahnt zu haben.
    Eine schnelle Bewegung mit den Schwingen, und es jagte in die Höhe. Ich feuerte hinterher.
    Es war mein Pech und sein Glück, dass es in die Krone eines blattlosen Baumes hineinflog. Meine Kugel

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