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1191 - Monsterblut

1191 - Monsterblut

Titel: 1191 - Monsterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war weitergeflogen, und ich sah es vor uns flattern.
    Es dauerte natürlich seine Zeit, bis die Beretta schussbereit war. Aber ich wollte nicht durch die Scheibe feuern, und auch Purdy bekam die Pistole nicht.
    Wieder stieß ich die Tür auf.
    Aber ich schoss nicht. Das Wesen stürzte wie ein Fallbeil nach unten, huschte pfeilschnell über den Boden hinweg, und es war einfach zu schnell für einen gezielten Schuss.
    Dann war es in der Deckung der linken Wagenseite abgetaucht und kam auch nicht mehr zum Vorschein.
    Purdy Prentiss hatte ebenfalls alles beobachtet. Sie war wirklich eiskalt und behielt die Nerven. Sie hatte sich wieder losgeschnallt und sich so weit vor die Scheibe gedrückt, dass sie auch in einem recht spitzen Winkel nach draußen schauen konnte.
    Sie meldete nicht, dass sie das verdammte Ding entdeckt hatte. Ich wollte, dass sie im Auto blieb und gab ihr die entsprechenden Zeichen durch Handbewegungen.
    Purdy nickte. »Er muss noch hier sein«, sagte sie dann. »Ich habe ihn nicht mehr wegfliegen sehen.«
    »Okay.«
    Ich bewegte mich wie auf Glatteis vor. Meine Füße glitten leicht über den Boden hinweg. Der Blick blieb nicht nur in eine Richtung gewandt, ich drehte auch den Kopf, um soviel wie möglich übersehen zu können.
    Neben dem linken Scheinwerfer blieb ich stehen.
    Der Blick an die Seite.
    Sie war leer!
    Für einen Moment stieg Ärger in mir hoch. Ich hatte fest damit gerechnet, das verdammte Ding vor die Mündung zu bekommen, aber es hatte mich geleimt.
    Die Scheibe an Purdys Seite war nicht ganz geschlossen. Der Spalt reichte aus, um ihre Stimme zu hören. Sie hatte schon geahnt, was passiert war, und fragte trotzdem: »Nicht mehr da, John?«
    »Leider.«
    »Und wohin?«
    »Ich habe es nicht entdeckt.«
    »Das kann doch nicht geflohen sein, ohne dass wir etwas bemerkt haben.«
    Mit der freien Hand deutete ich am Wagen vorbei auf das Heck. Dass zwei andere Fahrzeuge den Rover passierten, nahm ich nur wie nebenbei wahr, da ich mich voll konzentrierte.
    Der Abstand zwischen Straßenrand und Rover war an der linken Seite groß genug, um dort normal vorangehen zu können. Ich setzte mich in Bewegung, denn noch konnte sich das Monstrum hinter dem Heck versteckt halten. Klein genug war es.
    Die Mündung der Waffe zeigte schräg zu Boden. Mein Gefühl sagte mir, dass es nicht so weit weg war. Leider reagierte das Kreuz in diesem Fall nicht.
    Es war da - und wie!
    Ich hörte ein wildes Kreischen. Noch im gleichen Augenblick flog das Monstrum hinter dem Heck des Rovers in die Höhe. Was dann geschah, war für mich der reine Horror.
    Ich hatte mich darauf eingestellt, das kleine Monstrum mit einer Kugel zu erledigen. Aber es ließ mich nicht zum Schuss kommen, denn plötzlich flog etwas auf mich zu.
    Es musste ein Stein oder ein ähnlicher Gegenstand sein. Ich nahm an, dass es eine dunkle große Kugel war, zog den Kopf ein und dachte nicht mehr daran, abzudrücken.
    Das Ding traf mich trotzdem. An der oberen Seite meiner rechten Stirnhälfte. Mir war, als wäre mir ein Champagnerkorken gegen die Stirn geknallt. Ich taumelte zurück, sah Sterne und bekam mit, dass Purdy die Wagentür aufstieß.
    Dann war das Ding bei mir.
    Das Kreischen gellte in meinen Ohren. Durch einen leichten Schleier nahm ich die Gestalt wahr, die nur mehr ein flatterndes Etwas war. Ich schlug um mich. Ich sah das Gebiss in bestimmten Intervallen vor mir auftauchen. Die mächtigen Zähne hackten immer wieder zu, aber sie trafen nicht richtig.
    Dann erfuhr ich beim Zurückweichen, dass auch eine Staatsanwältin fluchen konnte. Und das nicht zu knapp. Ich hatte für einen Moment Luft bekommen. Mit dem Hintern stieß ich seitlich gegen die Kühlerhaube und fiel leicht zurück.
    Mein Blickwinkel wurde besser.
    Ich erkannte, weshalb mich das Monster nicht mehr attackiert hatte. Purdy Prentiss war es gelungen, sich mit beiden Händen an den Schwingen festzuklammern.
    Sie zerrte mit aller Kraft daran und hatte eine schwache Stelle des Monstrums erwischt. Das wütende Kreischen tanzte in meinen Ohren. Wild warf es den hässlichen Schädel hin und her. Aus dem offenen Maul strömte so etwas wie Nebel hervor, der widerlich stank.
    Alles war rasend schnell gegangen. Ich musste die Beretta in Position bringen. Diesmal wollte ich das Monstrum mit den blutverschmierten Zähnen nicht verfehlen.
    Zum Schuss kam ich nicht. Mit einem wahren Kraftakt schaffte es die Kreatur, sich zu befreien. Die Schwingen rutschten Purdy aus den Händen, und

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