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1192 - Schamanenkult

1192 - Schamanenkult

Titel: 1192 - Schamanenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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obwohl sie keinen Besuch empfangen hatte. Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los. Und wieder durchstreifte sie ihr Haus, ohne jemand zu sehen, aber die Ungewissheit blieb.
    Sie ging in die Küche, weil sie Durst hatte. Das Mineralwasser aus dem Kühlschrank schmeckte fad, aber das konnte auch an ihr liegen. Sie war eben nicht wie sonst.
    Ein kühler Hauch streifte sie, als sie die Küche verließ. Es stand nirgendwo ein Fenster offen. Demnach hatte es auch keinen Durchzug geben können.
    Trotzdem war der Hauch da…
    Sie blieb stehen und schaute sich um.
    Es war nichts zu sehen. Nur das Sonnenlicht schuf an einigen Stellen Streifen.
    Sheila wartete einige Sekunden ab, bis sie sich wieder in Bewegung setzte. Sie hatte sich jetzt entschlossen, in ihr Zimmer zu gehen und doch mit dem Verpacken der Weihnachtsgeschenke zu beginnen.
    Es waren nur Kleinigkeiten, die auch ein Normalverdiener kaufte. Wie jedes Jahr hatten die Conollys eine größere Summe an wohltätige Vereine gespendet. Dort wusste man eher, wo man mit Geld helfen konnte. Und dem Überfluss noch die Sahnehaube aufzusetzen, dazu war Sheila nicht die richtige Person.
    In ihrem Zimmer war es kühler. Die Sonne schien nicht hinein. Auf einem Tisch hatte sie die gekauften Präsente gestapelt, und auch die Papierrollen lagen bereit.
    Sie warf einen Blick durch das Fenster in den winterlichen Garten.
    Da sah sie den Mann!
    Sheila erschrak, als er so plötzlich aufgetaucht war. Er stand im Garten, aber zugleich tiefer, als wären seine Füße in einem Grab oder einer Grube verschwunden. Sie sah sein Gesicht, struppiges Haar und starre Augen.
    Sie sah aber auch die Schaufel in seinen Händen und das schimmernde Gebein der Totenköpfe, das vor ihm lag. Hinter ihm wuchs ein breiter und knorriger Baumstamm hoch, in dessen Stamm es glühte, als wäre er mit zwei Augen bestückt.
    Dieses Bild faszinierte Sheila so sehr, dass sie nicht in der Lage war, sich zu bewegen. Seit sie hier lebten, hatten sie schon manch ungeheuerlichen Vorgang erlebt, aber nicht so etwas. Da war jemand erschienen, um einen Teil des Gartens umzugraben.
    Er stand in dieser Welt, er war vorhanden, doch es kam Sheila in den Sinn, dass sie nur eine Halluzination erlebte. Sie schloss die Augen, zwang sich, bis zehn zu zählen, und schaute erst dann wieder hin zu dieser bestimmten Stelle.
    Der Mann mit der Schaufel war nicht mehr da!
    Sheila ließ sich nach vorn fallen. Sie drückte ihre Stirn gegen die Scheibe, und ihr Atem hinterließ auf dem Glas einen feuchten Fleck. Ich bin nicht verrückt! dachte sie. Ich bilde mir doch nichts ein!
    Sie trat zurück und schaute wieder in den Garten.
    Da war nichts Fremdes mehr.
    Sheila Conolly ging zurück und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Sie brauchte jetzt eine kurze Pause, aber lange konnte sie nicht sitzen. Die innere Nervosität war einfach zu groß und trieb sie wieder in die Höhe. Aber auch zum Fenster hin, um in den Garten zu blicken, der sich nicht wieder verändert hatte.
    Sheila drehte sich um. Eine Hand hielt sie gegen die Stirn gepresst, als sie das Zimmer verließ. Sie war keine Person, die sich nach einem derartigen Vorfall in ihre eigene Furcht zurückzog. Sie war es gewohnt, die Dinge in die Hände zu nehmen, und das wollte sie auch hier tun, obwohl es ihr lieber gewesen wäre, Bill bei sich zu haben oder seine beiden Freunde Suko und John, die auch ihr nahe standen.
    Von der Garderobe holte sie die dicke Jacke mit dem Innenfutter und streifte sie über. Nur im Pullover hinauszugehen, war ihr doch ein wenig zu kalt.
    Sheila wollte es jetzt genau wissen und sich die Stelle ansehen, an der sie den unheimlichen Graber mit seiner Schaufel gesehen hatte.
    Man konnte bei den Conollys um das Haus gehen, aber man konnte den Garten auch vom geräumigen Wohnzimmer aus erreichen. Da brauchte nur die Schiebetür geöffnet zu werden.
    Das tat Sheila. Eine Mischung aus Sonnenwärme und kalter Luft empfing sie.
    In der offenen Tür blieb sie zunächst stehen. Das Bild veränderte sich trotzdem nicht. Ein Garten im Winter lag vor ihr. Die Sonne hatte den morgendlichen silbernen Glanz des Raureifs weggetaut.
    Von manchen Zweigen tropfte es. Wasserperlen benetzten das ebenfalls nicht mehr zu grün aussehende Gras.
    Sie ging quer durch den Garten, um die linke Seite zu erreichen. Auf ihrem Gesicht lag ein angespannter Ausdruck. Sie dachte daran, was Bill in der vergangenen Nacht erlebt hatte, und rechnete auch damit, eine Stimme zu hören oder jemand zu

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