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1197 - Unhold in der Nacht

1197 - Unhold in der Nacht

Titel: 1197 - Unhold in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich. Wir sind auch nicht erschienen, um jemand zu verhaften, es geht uns um andere Dinge.«
    »Die beiden Toten, wie?«
    »Genau.«
    »Damit haben wir nichts zu tun. Die kennen wir auch nicht. Sie gehörten nicht zu den Bewohnern.«
    »Das ist uns klar«, meinte Suko. Er stand neben einem offenen Aktenschrank, in dem ein großes Durcheinander herrschte. »Aber es könnte sein, dass einer der Bewohner etwas gesehen hat.«
    Der Lange schob sich Gummibärchen zwischen die vorstehenden Zähne. »Ist aber nicht. Ihre Kollegen haben uns das auch schon gefragt. Wir wissen nichts.«
    »Hätte ja sein können.«
    »Pech.«
    »Uns interessieren auch Dinge, die vielleicht im ersten Moment völlig unwesentlich erscheinen«, sagte ich. »Über die unsere Kollegen nichts gefragt haben und…«
    »Wir arbeiten hier nur.«
    »Schlaft ihr auch hier?«
    »Klar. In der IT-Branche gibt es keine geregelten Zeiten.« Er warf uns abschätzende Blicke zu.
    »Wir sind schließlich keine Staatsdiener, die ihre Stunden abhocken.«
    Ich sagte dazu nichts. Es hätte keinen Sinn gehabt. Dafür erkundigte ich mich, ob er einen Fremden gesehen hatte. Egal, ob am Tag oder während der Nacht.
    »Habe ich nicht.«
    »Ihnen ist nie etwas aufgefallen?«, wollte Suko wissen. »Jede Kleinigkeit kann wichtig sein.«
    Der Bursche schüttelte den Kopf.
    »Was ist mit Ihren Kollegen?«
    »Die haben auch nichts gesehen.«
    »Das wissen Sie?«
    »Klar. Sie können die beiden ja fragen. Mir jedenfalls haben sie nichts erzählt.«
    »Doch, da war was.« Gemeldet hatte sich ein Typ mit Spitzbart und Glatze. Er drehte sich von seinem Bildschirm weg, um uns anschauen zu können.
    »Und?« Ich ging näher auf ihn zu.
    Der Typ rieb mit beiden Handflächen über den Stoff seiner Hose hinweg. »Ich habe was gesehen, als ich mal in der Nacht vor die Tür ging.«
    »Wann war das?«
    »Kann ich nicht sagen. Ich werfe jede Nacht mal einen Blick nach draußen.«
    »Was haben Sie da gesehen?«
    »Einen Schatten.«
    Das war nicht viel. Das war sogar so gut wie nichts. »In der Nacht gibt es viele Schatten. Können Sie da nicht etwas deutlicher werden? Damit wäre uns schon geholfen.«
    »Es war ein Schatten, der sich bewegte.«
    »Ein Mensch?«
    »Keine Ahnung, echt. Aber recht groß. Und er war verdammt schnell.«
    »Ein Tier?«
    Der Spitzbart lachte kichernd. Es hörte sich an wie bei einem Mädchen. »Dann muss es ja verdammt große Tiere geben. Kann ja sein, dass da jemand aus dem Zoo ausgebrochen ist.«
    »So groß?«, wunderte ich mich.
    »Aber immer.« Er grinste uns an. Dabei schien er sich zu fragen, ob wir ihm glaubten oder nicht.
    »Wo ist er denn hingelaufen?« fragte Suko.
    »Nun ja, quer über das Gelände.«
    »Nicht in einen bestimmten Bau?«
    »Glaube ich nicht.«
    »Sie wissen auch nicht, ob er hier ein Ziel oder ein Versteck gehabt haben könnte?«
    »Ha, wie sollte ich? Nein, nein, das ist schon alles okay so.«
    »Haben Sie den öfter gesehen?«
    »Nur einmal.«
    Ich nickte dem Spitzbart zu. »Wenn es ein Tier gewesen ist, dann müsste es sich doch hier einen Unterschlupf gesucht haben. Können Sie sich vorstellen, wo dieses Versteck sein könnte?«
    »Nicht wirklich.«
    »Sondern.«
    Der Lange meldete sich wieder zu Wort. »Vielleicht bringt euch dieser Ezra Hayden weiter.«
    »Wer ist das denn?«
    »Einer, der sich mit Tieren beschäftigt.«
    Spitzbart kicherte wieder. »Aber mit toten Tieren.«
    »Wieso?«, fragte Suko.
    »Er stopft sie aus.«
    »Präparator«, fügte der Lange noch hinzu.
    »Interessant«, murmelte ich.
    »Das war aber kein totes Tier, das ich gesehen habe«, erklärte uns der Zeuge. »Oder habt ihr schon mal gesehen, dass ausgestopfte Tiere laufen können?«
    »Nein, das nicht«, gab ich zu. »Doch um sie auszustopfen, muss man sie zunächst als lebendig erleben.«
    »Ich denke nicht«, meinte Suko, »dass einem Präparator lebendige Tiere geliefert werden. Aber trotzdem herzlichen Dank für den Tipp und eure Mitarbeit.«
    »Den Hütern des Gesetzes helfen wir doch gern«, sagte der Typ mit den langen Haaren und grinste uns an, als wollte er uns verarschen. Deshalb war ich auch vorsichtig, was seine Aussagen anging.
    »Kann sein, dass wir uns noch mal sprechen«, sagte ich.
    »Lieber nicht.«
    »Manchmal geht das Schicksal eben seine eigenen Wege. Ich möchte euch zu nichts zwingen, sondern nur einen Rat geben. Zwei Tote hat es bereits gegeben. Die Menschen sind auf grauenvolle Art und Weise ums Leben gekommen. Ich habe die Fotos der

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