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1197 - Unhold in der Nacht

1197 - Unhold in der Nacht

Titel: 1197 - Unhold in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kollegen gesehen. Gestern Nacht hätte es fast ein drittes Opfer gegeben. Es war eine Frau. Sie konnte soeben noch entkommen. Und das mit dem Tier trifft tatsächlich zu«, wandte ich mich an den Spitzbart. »Nur leben derartige Tiere kaum in irgendwelchen Zoos. Es wäre wirklich besser, wenn ihr euch in der Nacht verzieht.«
    Der Lange winkte lässig ab. »Danke für den Ratschlag. Aber wir müssen das hier durchziehen.«
    »Verstehe.«
    Suko und ich zogen uns zurück. Eigentlich waren wir nicht unzufrieden. Es konnte durchaus sein, dass die Bestie auch von einer weiteren Person entdeckt worden war.
    Suko hielt mich am Arm fest. »Du hast den Killer ja gesehen, John. Ist es nun ein Werwolf oder nicht?«
    »Er sah zumindest so aus.«
    »Dann bin ich auf Hayden gespannt.«
    »Warum?«
    »Kann es nicht sein, dass er auch Werwölfe ausstopft?«
    Ich schüttelte den Kopf. Manchmal hatte Suko wirklich einen ungewöhnlichen Humor…
    ***
    War das ein Gesicht?
    Nein, das war kein normales Gesicht. Es war auch keine Fratze. Es war etwas Urwelthaftes. Eine Mischung aus Mensch und Tier. Von einem Wesen, das schon längst ausgestorben sein musste.
    Nicht zum ersten Mal! Ich erlebe es nicht zum ersten Mal!, schoss es Ezra Hayden durch den Kopf.
    Er tat nichts. Auf seinem Gesicht lag der Schweiß, und auch der übrige Körper wurde davon nicht verschont. Er kannte ihn. Das Gesicht und die gesamte Gestalt waren ihm nicht fremd, doch er hatte sie nie zuvor so gesehen. Er war in seiner Höhle, diesem perfekten Versteck, immer recht zufrieden gewesen. Jetzt war das vorbei, und der Präparator fragte sich, was ihn da rausgetrieben haben könnte.
    Noch schaute nur sein Kopf über den Rand der Luke hinweg. Da fielen besonders die Augen auf, die sich bewegten. Der Unhold schaute. Er wollte erkennen, ob sich Hayden tatsächlich allein im Raum befand oder noch andere Menschen bei ihm waren.
    Die Augen glichen dunklen Knöpfen, die in die verschiedenen Richtungen glotzten. Es waren böse Augen. Nicht direkt farblos. Mit einem schwachen Licht erfüllt, sodass Hayden die Augen vorkamen wie abgeblendete Laternen.
    Er stemmte sich höher. Der Kopf war jetzt ganz zu sehen. Er besaß eine besondere Form. Eine Mischung aus Mensch und Tier. Tropfen schimmerten auf dem Schädel, die daran herabliefen und die noch wenigen Haare berührten, die dünn, schwarz und struppig zu den Seiten hin wegstanden. Dazwischen waren kahle Stellen zu sehen, die wie kleine Inseln schimmerten. Eine flache Stirn mündete in das Gesicht, das sich ebenfalls nicht entscheiden konnte, ob es nun einem normalen Menschen gehörte oder einer Bestie.
    Beides war da vorhanden. Es gab die Bestie, aber es gab auch den normalen Menschen. Nase und Mund glichen mehr einer Schnauze, doch es wuchs im Moment kein Fell darauf. Viele Stellen waren einfach glatt wie die normale Haut. Die mächtigen Zähne schimmerten weiß, aus der Kehle drang ein Knurren und die versetzt sitzenden Ohren zuckten heftig.
    Er kletterte weiter aus seinem Loch. Die Arme hatte er aufgestemmt. Zwei mächtige Schultern hätten ebenso einem Crack aus einem Fitness-Studio gehören können. Auch auf dieser Haut wuchsen nur an einzelnen Stellen Haarbüschel. Da allerdings dicht wie bei einem echten Tier. Die langen Hände glichen Greifern. Krumme Finger waren mit spitzen Nägeln versehen, und sie hatten die tatzenhafte Form eigentlich verloren.
    Ein letzter Ruck, und er war draußen.
    Er richtete sich auf.
    Ezra Hayden hielt den Atem an, als er fassungslos zuschaute, wie die Gestalt höher und höher wuchs. Wie sie zu einem regelrechten Berg wurde, der von oben herab auf einen Menschen schaute.
    Hayden konnte nichts anderes mehr sehen. Er wurde von dieser Gestalt optisch überrascht. Er kam sich so klein vor. Der Vergleich zwischen der Maus und dem Elefanten schoss ihm durch den Kopf.
    Die Bestie war wütend. Sie keuchte. In ihrem Hals kratzte es. Sie hatte das Maul mit den vorspringenden Lippen weit geöffnet, und ein paar Mal schob sich die Zunge zuckend hervor, bis sie wieder eingezogen wurde.
    Erst jetzt war Hayden in der Lage, sich wieder zu bewegen. Er zog sich mit kleinen Schritten zurück, um der unmittelbaren Nähe des anderen zu entwischen. Der Druck war zu groß. Die Gestalt füllte den gesamten Raum aus.
    Irgendetwas stimmte nicht. Etwas war schief gelaufen. Es hatte nicht so geklappt, wie es eigentlich hätte klappen sollen. Bisher hatte er sich auf den Unhold verlassen können. Das war jetzt vorbei. Er

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