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1197 - Unhold in der Nacht

1197 - Unhold in der Nacht

Titel: 1197 - Unhold in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas getrunken hatte, stand fest. Aber er war nicht unbedingt betrunken. Auf mich machte er mehr einen nervösen und ängstlichen Eindruck, als litte er noch unter einem bestimmten Erlebnis.
    Suko schloss die Tür. Auch er blickte sich um, enthielt sich aber eines Kommentars. Und Hayden wirkte auf uns wie ein Mensch, der sich in seiner eigenen Wohnung wie ein Fremder fühlte.
    »Dann… dann sagen Sie mir mal, was Sie eigentlich von mir wollen, verdammt?«
    Ich lächelte ihn an und deutete auf den Wolfskopf. »Ist das Ihr Werk, Mr. Hayden?«
    »Ja, verdammt, das wissen Sie doch.«
    »Klar, ist Ihr Job.«
    »Eben.«
    »Sieht gut aus. Richtig echt. Ein Wolf, nicht wahr?«
    Der Mann hatte seine Augen verengt. Er schwitzte, obwohl es nicht besonders warm in seiner Bude war. Er kam uns vor, als hätte er etwas zu verbergen.
    »Haben Sie sich auf das Ausstopfen von Wölfen spezialisiert?«, fragte ich ihn.
    »Nein, das habe ich nicht, verdammt. Ich stopfe auch andere Tiere aus. Hasen, Füchse, Rehe und so weiter.«
    »Aber der Kopf ist perfekt.«
    »Ich bin eben perfekt.«
    »Gut, sehr gut.« Ich blieb freundlich. »Dürfen wir erfahren, woher Sie den Wolfskopf haben?«
    Hayden holte tief Luft. »Darf ich mal fragen, was Sie das angeht, bitte sehr?«
    »Ja«, sagte Suko, »das dürfen Sie. Wir beide suchen nämlich einen Mörder, und das ist kein normaler.«
    »Ha, ha. Hier bei mir?«
    »Nicht unbedingt. Sie könnten uns möglicherweise einen Hinweis geben, Mr. Hayden.«
    »Schwachsinn. Ich habe nichts mit Mördern zu tun.«
    »Wie ich Ihnen schon erklärte, es ist kein normaler Killer. Es ist eine Bestie, und sie hat zugleich mit Wölfen zu tun, obwohl man sie nicht als richtigen Wolf bezeichnen kann.«
    »Begreife ich nicht.«
    »Werwolf hört sich schon besser an!«
    Nach diesem Satz zuckte der Mann zusammen. Er war zwar nicht das personifizierte schlechte Gewissen, aber dass er mehr wusste, das lag auf der Hand.
    Er drehte sich um, wollte Zeit gewinnen und legte eine Hand um den Hals der Ginflasche. Er hob sie nicht an und ließ sie auch zugedreht.
    »Haben Sie nicht verstanden?«, fragte Suko.
    Ezra Hayden drehte sich wieder um. »Werwolf«, sagte er und lachte dabei. »Was soll ich denn davon halten?«
    »Wie wir schon sagten, Mr. Hayden. Es handelt sich in diesem Fall um einen Werwolf.«
    »Den soll es geben?«
    »Sonst hätten wir nicht danach gefragt.«
    »Wo denn?«
    »Hier in der Nähe.«
    »Ich habe keinen gesehen.«
    Nach dieser Antwort sahen wir ihm an, dass er log. Die Lüge stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er brauchte nichts hinzuzufügen, wir wussten es, und er wusste es ebenfalls, denn sein Blick wurde noch unsteter. Das Grinsen sah richtig unnatürlich aus.
    »Aber von den beiden Toten, die es in dieser Gegend gab, haben Sie gehört - oder?«
    »Es ließ sich nicht vermeiden.«
    »Und wir suchen den Mörder, Mr. Hayden.«
    »Einen Werwolf?«
    »Es deutet vieles darauf hin.«
    Er wusste nicht, wohin er blicken sollte. Er ahnte wohl, dass wir ihm seine Worte nicht abnahmen.
    Schließlich schaute er zu Boden, als wären die Füße besonders interessant. »Also ich… ich… habe keinen Werwolf hier gesehen. Wenn das so gewesen wäre, dann würde ich ja nicht mehr am Leben sein.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil die doch Menschen töten.«
    Ich lächelte ihn an. »Das wissen Sie immerhin. Gut. Ja, sie töten Menschen. Sie sind dazu verflucht, Menschen zu töten, aber es gibt auch Ausnahmen. Manchmal kommt es vor, dass gewisse Menschen mit Werwölfen paktieren und nicht getötet werden. Werwolf ist nicht gleich Werwolf, wenn Sie verstehen.«
    »Nein!«
    »Gut, ich will es Ihnen sagen. Wie auch bei den Menschen existieren hier ebenfalls Unterschiede. Manche töten aus purer Blutgier, andere wiederum sind schlauer. Sie töten zwar auch, aber sie wollen nicht, dass…«
    »Hören Sie doch auf mit dem Scheiß. Ja, ich weiß, was Sie meinen. Werwölfe können auch Menschen nur beißen und damit ihren verdammten Keim weitergeben.«
    »So ist es.«
    »Aber nicht bei mir!«, schrie er uns an. »Da sind Sie an der falschen Adresse.«
    »Sie haben immerhin mit diesen Tieren zu tun.« Ich deutete auf den Kopf an der Wand. »Dabei weiß ich nicht, wie viele ihrer Kollegen Wölfe ausstopfen. Allerdings denke ich, dass das in unseren Regionen hier schon eine Ausnahme ist. Oder sehen Sie das anders?«
    »Kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Suko schnickte leicht mit den Fingern, um auf sich aufmerksam zu machen. »Aber wir

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