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12 – Das Raetsel von Chail

12 – Das Raetsel von Chail

Titel: 12 – Das Raetsel von Chail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atlan
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Stadt?«
    »Du scheinst aus uns begeisterte Fußgänger machen zu wollen«, erwiderte Kolsch, auf den flapsigen Ton des Unsterblichen eingehend.
    »Es könnte eines Tages von Vorteil sein, die Beinmuskulatur trainiert zu haben«, meinte Atlan grinsend. »Immerhin bist du ja auf die Murlen nicht mehr so gut zu sprechen.«
    »Erinnere mich bloß nicht an diese Viecher«, stöhnte der Magnide in gespielter Verzweiflung. »Sie funktionieren völlig falsch.«
    Gemeinsam verließen sie den Raum und gingen die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Noch bevor sie den Laden erreichten, den sie durchqueren mussten, um auf die Straße zu gelangen, hörten sie zwei Stimmen. Die eine gehörte Snowar.
    »Also ein Lendenschurztuch willst du? Das lässt sich machen. Wann brauchst du ihn?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Na schön, du kannst ihn morgen abholen. Was bekomme ich dafür?«
    »Ich könnte einen Tag lang auf deinen Feldern arbeiten.«
    »Meinst du nicht, dass das ein bisschen wenig ist?«
    »Ich bin ein guter Arbeiter, schnell und fleißig.«
    »Das habe ich nicht bestritten. Ich meine nur, der Gegenwert ist ein wenig gering für das, was du bekommst. Was hältst du davon, wenn du zwei Tage für mich arbeitest?«
    »Und wer kümmert sich in dieser Zeit um meine eigenen Felder?«, erkundigte sich der Gesprächspartner des Tuchmachers entrüstet. »Ich baue Brusus an. Die Schoten sind reif und müssen rasch geerntet werden, sonst sind sie verdorben.«
    »Also gut, du arbeitest einen Tag für mich und gibst mir einen Korb voll Brusus.«
    »Abgemacht, Snowar.«
    »So, und nun zu dir, mein Sohn. Was hast du für einen Wunsch?«
    Die drei Männer betraten den Raum, der Basar und Werkstatt in einem war. Der junge Chailide schien die Frage zu überhören und blickte geradezu andächtig Atlan und seine Begleiter an. »Seid ihr die fremden Raumfahrer?«
    Der Tuchmacher drehte sich um. »Oh, ihr wollt ausgehen?«
    »Ja, wir wollen uns ein wenig in der Stadt umsehen«, gab Atlan zurück.
    »Seid ihr die fremden Raumfahrer?«
    »Ja, das siehst du doch. Und jetzt halt gefälligst den Mund«, schimpfte der Tuchmacher. Er wandte sich wieder an seine Gäste. »Wollt ihr ein wenig Proviant mitnehmen? Vielleicht ein paar frische Früchte?«
    »Vielen Dank, Snowar, aber wir haben nicht die Absicht, bis zum Abend auszubleiben«, sagte Atlan.
    »Auf jeden Fall werde ich Elgin Bescheid sagen, dass sie für euch eine Erfrischung bereithält, wenn ihr zurückkommt.«
    »Das ist sehr freundlich von dir. Bis später!«
    Im Gänsemarsch durchquerten die Männer den Raum und grüßten freundlich nickend nach allen Seiten.
     
    Draußen auf der Straße herrschte trotz der mittäglichen Stunde ein rastloses Treiben. Es wimmelte förmlich von Fußgängern. Durch das Gewimmel bahnten sich Murl-Gespanne ihren Weg, vereinzelt sah man Reiter oder Führer, die bepackte Murlen hinter sich herzogen. Es gab keine erkennbare Ordnung, keine Regeln; jeder bewegte sich so, wie es ihm zweckmäßig erschien.
    Obwohl die Straße befestigt war, wirbelten unzählige Füße und Hufe Staub auf. Die groben Körner setzten sich sofort wieder ab, doch die feinen Partikel hielten sich für eine Weile in der sauerstoffreichen Luft und reizten die Schleimhäute. Die Sonne brannte zwar vom Himmel, aber es war weder stickig noch besonders heiß.
    Das musste mit den besonderen Gegebenheiten des Planeten zusammenhängen. Er besaß zwölf Kontinente, die alle durch Landbrücken oder Inselgruppen mehr oder weniger miteinander verbunden waren. Überall gab es Vegetation, Wüsten waren nahezu unbekannt; Flora und Meere wirkten als Klimaregulatoren. Nahezu jeder Ort kam in den Genuss einer frischen Brise, die von den Ozeanen herübergetragen wurde.
    Hinzu kam, dass sich der Kontinent Nahar, auf dem sich die Männer derzeit aufhielten, in der nördlichen Hemisphäre befand, in der ein mediterranes Klima herrschte. Weder Atlan noch die beiden Solaner fühlten sich daher beeinträchtigt, als sie sich in das hektische Getümmel stürzten und sich einfach treiben ließen.
    Obwohl der Arkonide nicht das erste Mal in Syrgan unterwegs war, fand er es immer wieder erstaunlich, welcher krasse Gegensatz zwischen dem Dorf Ungilara und dieser Stadt bestand. Während die Dörfler in ihren Traditionen erstarrt zu sein schienen, hatten die Städter eine ganz andere Richtung eingeschlagen – die des Fortschritts. Die unzähligen Handwerker waren ein deutlicher Beweis dafür.
    Einige Chailiden, die sich im

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