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12 – Das Raetsel von Chail

12 – Das Raetsel von Chail

Titel: 12 – Das Raetsel von Chail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atlan
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Halbkreis aufgestellt hatten, erregten die Aufmerksamkeit der Männer. Neugierig traten sie näher.
    Ein älterer Planetarier saß vor einem primitiv wirkenden, hölzernen Gerät. Seine sechszehigen Füße bewegten in stetem Rhythmus ein Pedal, das mit einem Gestänge gekoppelt war und die Auf- und Abbewegungen auf eine schnell rotierende Scheibe übertrug. Unter den geschickten Händen des Mannes formte sich ein grauer, unansehnlicher Klumpen rasch zu einem Krug.
    Bjo Breiskoll, vor allem aber Wajsto Kolsch, waren begeistert und konnten sich gar nicht mehr losreißen. Zwei-, dreimal baten sie Atlan, zu warten, um noch einmal erleben zu können, wie aus einem Tonfladen ein Gefäß entstand.
    Für den Katzer und den Magniden war es ein faszinierendes Erlebnis, zu sehen, wie durch die Arbeit der Hände ein Produkt entstand. Zwar hatte SENECA in der Vergangenheit deutliche Störungen gezeigt und funktionierte auch jetzt noch nicht optimal, dennoch verliefen die Herstellungsprozesse weitgehend automatisch. Wer nicht direkt beteiligt war, kannte nicht einmal das Ausgangsmaterial, geschweige denn die Prozedur, die erforderlich war, um die Rohstoffe in das zu verwandeln, was gebraucht wurde.
    Hier war das anders. Nicht automatisch arbeitende Anlagen stellten etwas her, sondern lebende Wesen. Und anders als an Bord der SOL war die Fertigung direkt zu beobachten.
    Sie verließen den Stand des Töpfers schließlich und schlenderten weiter. Nebenan war ein Gerber bei der Arbeit. Einige bereits bearbeitete Häute waren zum Trocknen aufgespannt. Der Bottich mit der Lohe verbreitete einen unangenehmen Geruch, und auch die Felle rochen nicht gerade angenehm; die Raumfahrer machten daher, dass sie weiterkamen.
    Plötzlich zupfte jemand an Atlans Ärmel. Der Arkonide drehte den Kopf. Neben ihm stand ein grobschlächtiger, muskulös wirkender Chailide, der eine rußgeschwärzte Lederschürze trug. Er mochte zwei Meter groß und etwa vierzig Jahre alt sein.
    »Bist du nicht Trentin, der Schmied?«, erkundigte sich der Aktivatorträger.
    »Der bin ich.«
    Breiskoll und Kolsch waren stehen geblieben und blickten den Planetarier neugierig an.
    »Kommt mit mir, ich will euch etwas zeigen«, sagte Trentin geheimnisvoll.
    Argwohn machte sich in Atlan breit, unauffällig vergewisserte er sich, dass der Paralysator griffbereit war. »Was willst du uns denn zeigen?«
    »Ihr werdet es schon sehen. Kommt!«
    Atlans Misstrauen wurde stärker. Sollten sie in einen Hinterhalt gelockt werden? Der Arkonide war ziemlich sicher, dass sie von den Bewohnern der Stadt nichts zu befürchten hatten, aber es war denkbar, dass es in Syrgan Kräfte gab, die mit den Roxharen sympathisierten.
    Der Unsterbliche ließ den Planetarier ein paar Schritte vorausgehen und wartete, bis seine Begleiter aufgeschlossen hatten. »Seid auf der Hut«, raunte er. »Es könnte eine Falle sein.«
    Die beiden nickten. Bjo Breiskoll versuchte, die Gedanken ihres Führers zu espern, hatte aber keinen Erfolg. Seit die Space-Jet zum Absturz gebracht worden war, versagten seine telepathischen Fähigkeiten kläglich.
    Der Chailide steuerte geradewegs auf die Schmiede zu. Sie befand sich in einem an der Hauptstraße stehenden, zweistöckigen Ziegelhaus. In der offenen Tür blieb Trentin stehen und wartete, bis die Fremden herangekommen waren, dann ging er erneut voraus.
    In dem niedrigen Raum war es unerträglich heiß, die Luft war mit Rauch vermischt und zog in trägen Schwaden durch die an der Decke angebrachten Abzugslöcher nach draußen.
    Boden, Decke und Wände waren verrußt und rauchgeschwärzt. In einem gemauerten Ofen loderte ein mächtiges Feuer. Zwei Gehilfen waren damit beschäftigt, einem rotglühenden Stück Eisen auf einem Amboss Form zu geben. Vom Kupferton ihrer Haut war nichts mehr zu sehen. Schweiß und Ruß hatten ihr eine undefinierbare Farbe gegeben.
    Die drei von der SOL beeilten sich, die Werkstatt zu durchqueren. Es war den Solanern unverständlich, wie Humanoide unter solchen Bedingungen überhaupt arbeiten konnten.
    Der Schmied erwartete sie im Hof und deutete auf einen Schuppen, der roh aus Brettern zusammengefügt war.
    »Gleich werdet ihr etwas sehen, was ihr in Syrgan sicherlich nicht erwartet habt.«
    Ein idealer Ort für einen Hinterhalt, dachte Atlan. »Da sind wir aber gespannt«, sagte er.
    Breiskoll und der Magnide waren etwas zur Seite ausgewichen, so dass sie sich bei einem Überfall nicht gegenseitig im Weg standen. Wie zufällig hielten sie die

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