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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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habe versucht, das Krankenhaus anzurufen, um zu hören, wie es Madame Laffon geht. Ich dachte, es sei nichts dabei.«
    »Ich bezahle Sie nicht fürs Denken, Mademoiselle Trolier", sagte Schmitsky mit leichtem Tadel in der Stimme. »Ich bezahle Sie dafür, daß Sie gehorchen. Übrigens habe ich heute selbst schon in der Morkus-Klinik angerufen. Man hat mir gesagt, daß Madame Laffon weiterhin in Behandlung bleiben muß. Um so schlimmer für sie, sie wird dann eben im entscheidenden Augenblick nicht dabeisein. Wie es jetzt aussieht, scheint es, als könnten Sie mit dem ganzen Anteil von Madame Laffon rechnen. Gut. Gehen Sie jetzt wieder in Ihr Büro. Machen Sie dort diese Mappe auf und schreiben Sie den Brief, der drin ist, vierzehnmal. Schreiben Sie außerdem auch vierzehn Umschläge an die entsprechenden Adressen. Und passen Sie auf, daß kein Mensch auch nur ein Wort zu Gesicht bekommt. Ein Exemplar für die Ablage, wie gewöhnlich.«
    Als Nicole in ihrem Büro saß und den Brief las, den sie schreiben sollte, sanken ihr kraftlos die Arme herab. Das war nicht möglich! Das war doch alles nur ein entsetzlicher Alptraum!
    Aber nein, es war kein Traum, der letzte Absatz zeigte es deutlich. Und sie, ausgerechnet sie, sollte dies vierzehnmal abschreiben. Vierzehnmal eine fürchterliche Drohung!
    Plötzlich schoß eine vage Hoffnung durch ihr Gehirn. Irgend etwas hatte Schmitsky gerade gesagt, irgend etwas... Richtig!
    Das war es! Er hatte mit der Klinik telefoniert. Nun hatte sie an diesem Vormittag alle Gespräche überwacht, von diesem hatte sie jedoch nichts gehört. Er log also, was durchaus möglich war, oder sein Anschluß lief nicht über die Abhörzentrale!
    »Koste es, was es wolle, ich muß es versuchen", murmelte Nicole.
    Sie tippte sorgfältig die vierzehn Briefe und die vierzehn Umschläge. Sie legte alles in die übliche Unterschriftenmappe und verließ den Bau B. Sie ging in den Bau A und stieg in die erste Etage hinauf, wo sich das Büro des Direktors befand.
    »Nun, Nicole? Fertig?«
    »Fertig, Herr Direktor.«
    Sie legte die Mappe auf den Tisch.
    »Herr Direktor, ich mische mich da in etwas ein, was mich vielleicht gar nichts angeht, aber ich habe gerade vor dem Büro drüben beobachtet, daß Jean - ich meine, den kleinen Schweizer, Sie wissen ja - rasch etwas in seinem Schreibtisch versteckt hat.
    Es kann sein, daß es nur Gedichte waren - ich weiß, daß er Gedichte schreibt -, aber ich dachte, es sei besser, Sie zu informieren.«
    »Sie sind ein kluges Kind! Das haben Sie gut gemacht.«
    »Sie könnten ihn vielleicht hierher rufen lassen, und während ich ihn hier warten lasse, können Sie in seinem Schreibtisch nachsehen, um was es sich handelt.«
    »Ausgezeichnet ausgedacht. Ich habe doch recht gehabt, als ich Ihnen Verantwortung übertrug. Rufen Sie den kleinen Schweizer her.«
    Sie rief ihn. Schmitsky ging hinaus und traf Jean auf der Treppe.
    »Warten Sie oben. Ich habe mit Ihnen zu sprechen!« Mit zitternden Beinen kam Jean bei Nicole an.
    »Setz dich ins Vorzimmer", sagte sie zu ihm.
    »Hast du eine Ahnung, was der Chef von mir will?«
    »Nicht einen Schimmer.«
    Sie schloß die Tür zum Direktorzimmer. Dann ging sie mit großen Schritten zum Telefon und nahm den Hörer ab.

Eine schreckliche Katastrophe
    Ein echter Nachrichtenoffizier handelt genauso, wie Lennet jetzt handelte: Sich einen Informanten besorgen, ihm Fragen stellen, ihn auf eine Aufgabe ansetzen und dann geduldig in den Kulissen warten, bis er etwas brachte. Doch weder das Temperament noch die Ausbildung Lennets waren für diese Art des Zeitvertreibs geschaffen. In seiner Abteilung hatte man im allgemeinen direkten Kontakt mit dem Gegner und nicht nur durch eine zwischengeschaltete Person. Außerdem wurden ihm in diesen zwei Tagen manchmal die Hände schweißnaß vor Angst um das Mädchen.
    Er nahm den 2 CV und fuhr um die CEAG herum, er telefonierte mit Paris, um mitzuteilen, daß er nichts mitzuteilen hatte, er saß stundenlang vor dem Telefon und wartete auf einen Anruf Nicoles, der nicht kam. Hin und wieder lief er an den Strand, sprang ins Wasser, aber ebenso schnell war er wieder draußen und wieder im Hotel.
    Am Nachmittag des zweiten Tages kam er gerade vom Strand zurück, als die Hotelbesitzerin ihn rief: »He, junger Mann! Da ist jemand, der Sie sprechen will. Sie scheint es sehr eilig zu haben.« Sie deckte die Sprechmuschel mit der Hand zu und sagte in vertraulichem Ton: »Ein junges Mädchen, wenn ich mich nicht

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