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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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dachte er. Er ließ den Arm seines Opfers los, drehte sich um und setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch.
    »Das ist unnötig", sagte er. »Ihr Geld gehört Ihnen, und es gehört Ihnen, solange Sie vernünftig bleiben. Setzen Sie sich, meine Kleine. Und putzen Sie sich die Nase.«
    Und als sie vergeblich nach einem Taschentuch suchte, schob er ihr einen Behälter mit Papiertaschentüchern zu.
    »Ich glaube, im Augenblick verstehen wir uns vollkommen", fuhr er fort. »Ich brauche nur den Hörer abzunehmen, und Sie sitzen für wenigstens zwölf Jahre hinter Gittern. Diese Aussicht wird Ihnen sicher nicht gefallen.«
    »Nein, Herr Direktor. Ich flehe Sie an: Liefern Sie mich nicht der Polizei aus.«
    »Hören Sie auf zu heulen! Ich habe nicht die Absicht, Sie auszuliefern - unter der Bedingung allerdings, daß Sie tun, was ich anordne.«
    »Es ist mir ganz gleichgültig. Ich werde alles tun, wenn ich nur nicht ins Gefängnis muß.«
    »Das sind ausgezeichnete Voraussetzungen", gluckste Schmitsky. »Sie wissen, daß Madame Laffon krank geworden ist, und sie wird einige Wochen brauchen, ehe sie wieder ihren Dienst antreten kann. Ich schlage Ihnen vor, ihre Stelle einzunehmen. Sie machen in ihrem Büro ihre Arbeit, Sie wohnen in ihrem Appartement und Sie bekommen natürlich auch das gleiche Gehalt. Aber machen Sie sich keine falschen Vorstellungen. Ich muß mich auf Sie verlassen können wie auf Madame Laffon. Ich weiß, daß Sie von Natur aus unzuverlässig sind. Wenn ich Sie bei der geringsten Entgleisung erwische, schicke ich Sie ins Gefängnis. Ist das klar?«
    »Herr Direktor, ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll!«
    Nicole mußte diese Worte richtig herauswürgen, aber es gelang.
    Um brauchbare Arbeit zu leisten - und vielleicht auch, um Lennet eine Freude zu bereiten -, erschien ihr nichts zu schwierig.
    »Aus Sicherheitsgründen", fuhr Schmitsky fort, »verlange ich von Ihnen, daß Sie ein paar Tage lang jeden Kontakt mit der Außenwelt abbrechen. Clapan wird Sie nach Hause begleiten, um die Sachen zu holen, die Sie dringend brauchen und wenn Sie einkaufen müssen. Sie werden auch nicht telefonieren, ehe Sie mich um Erlaubnis gefragt haben. Verstanden?«
    »Ich habe verstanden, Herr Direktor.«
    »Dann kommen Sie jetzt mit. Ich zeige Ihnen Ihren neuen Arbeitsplatz.«
    Sie verließen Bau A und kamen an das erste Gitter.
    »Nehmen Sie meinen Schlüssel", sagte Schmitsky und reichte ihr eine Karte aus Plastik. »Ich habe noch andere im Tresor.
    Stecken Sie die schmale Seite in diesen Spalt.«
    Nicole gehorchte. Mit einem leichten Summen glitt das Gitter zur Seite. Der Direktor und seine neue Sekretärin gingen über den eisernen Steg. Sie kamen zum zweiten Gitter, das sie auf die gleiche Weise öffneten wie das erste. Zum erstenmal befand sich Nicole auf der kleinen Insel.
    Das Tor zu der Halle wurde auf die gleiche Weise geöffnet wie die Gitter. Schmitsky und Nicole traten ein...
    »Aber hier ist ja gar nichts!« rief Nicole ehrlich überrascht.
    »Tatsächlich. Oder wenigstens nichts, was man mit bloßem Auge sehen könnte", gluckste der Direktor. »Sie werden vielleicht feststellen, daß mein Beruf eigentlich nicht darin besteht, Leimstoffe herzustellen. Aber irgendwie muß ich ja meine Sache hier vor den Leuten und den Behörden rechtfertigen. Die Menschen sind so mißtrauisch. Ihnen persönlich ist es aber sicher egal, was ich hier fabriziere, oder?«
    Die Stimme bekam einen lauernden Unterton.
    »Völlig egal", versicherte Nicole.
    Sie durchquerten die Halle von einem Ende bis zum anderen.
    Ihre Schritte hallten in dem riesigen Metallgebäude wider. Dann standen sie vor einem gepanzerten Kasten am Ende des Raumes.
    »Der gleiche Schlüssel öffnet auch diese Tür", sagte Schmitsky.
    Sie betraten ein kleines Zimmer ohne Fenster. Es war ein gewöhnliches Büro mit Stahlmöbeln.
    Schmitsky warf einen Bund Schlüssel auf den Tisch.
    »Schubladen und Schränke", erklärte er knapp.
    Auf der anderen Seite des Zimmers befand sich eine weitere Stahltür.
    »Diese Tür kann man nur mit einem Magnetschlüssel öffnen.
    Aber mit einem anderen. Nur ich selbst besitze einen, oder vielmehr noch jemand, doch er ist zur Zeit nicht hier. Es ist mein Geschäftspartner. Vielleicht lernen Sie ihn eines Tages kennen. Aber jetzt brauchen Sie sich darum keine Gedanken zu machen.«
    »Und wohin führt diese Tür?« erkundigte sich Nicole.
    »Mademoiselle Trolier, Sie werden bereits wieder vorwitzig", wies Schmitsky sie

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