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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Atombombe ermöglichen.
    Vermutlich ist es an der Zeit, daß ich mich vorstelle: Mein Name ist Schmitsky, und ich bin Kernphysiker. Die Aktiengesellschaft für chemische Erzeugnisse CEAG hat mir die Möglichkeit geboten, ein Dutzend Spezialisten unter falscher Berufsbezeichnung zu beschäftigen und mit ihnen die Bombe zu konstruieren. Um Sie von der Wahrheit dessen zu überzeugen, was ich Ihnen hier sage, lade ich Sie ein, die Gebäude der CEAG zu besuchen, die Ihnen ab sofort offenstehen.
    Wenn Sie sich die Mühe machen, durch das erste Gebäude hindurch ins zweite zu gehen und dort in die Stahlkammer, so werden Sie hinter einer weiteren Tür einen steil abfallenden Gang entdecken, der Sie in einen unterirdischen Bau führt. Dort finden Sie unsere kleine Atomfabrik. Jeder Experte wird Ihnen bestätigen, daß man dort auch eine Bombe bauen kann, wie ich sie Ihnen eben beschrieben habe.
    Darüber hinaus bleibt mir nur noch, Ihnen, Monsieur, meine außerordentliche Hochachtung auszudrücken und Ihnen im voraus zu danken. Und vergessen Sie nicht: Die Côte d'Azur ist das Paradies auf Erden!
    gezeichnet: Schmitsky Lennet sah auf die Uhr. Es war achtzehn Uhr. Schmitsky rechnete damit, daß die Briefe morgen zugestellt würden. Ohne Zweifel blieb noch Zeit, den Verbrecher aufzuhalten, wenn man sich sehr, sehr beeilte.
    Lennet machte sich nicht die Mühe, das Schulterhalfter umzuschnallen, das er im allgemeinen benützte. Er nahm seine Pistole und warf sich in den 2 CV. Mit der höchsten Geschwindigkeit, die der kleine Wagen hergab, raste er los. Er wußte nicht einmal genau, was er bei der CEAG wollte, aber ihm war klar, daß es jetzt auf jede Sekunde ankam.
    Unwillig hielt er unterwegs vor einer Telefonzelle, stürzte hinein und rief die südliche Verbindungsstelle an. Sollte er innerhalb einer Stunde nicht wieder anrufen, sollten die Leute die Briefe lesen, die in seinem Hotelzimmer lagen...
    Ohne den geringsten Versuch, sich zu verstecken, hielt Lennet mit pfeifenden Reifen vor der CEAG. Er hatte nur eine Befürchtung: Die Tür könnte verschlossen und bewacht sein.
    Nichts dergleichen. Sie stand weit offen.
    Mit der Pistole in der Hand lief Lennet durch die leere Eingangshalle und die Treppe hinauf, die er von seinem letzten Besuch ja kannte. Die Tür zu Schmitskys Büro war ebenfalls offen. Aber das Zimmer war leer. Lennet trat ein. Plötzlich ertönte die glucksende Stimme Schmitskys:
    »Guten Tag, meine Herren. Ich freue mich, Sie hier begrüßen zu dürfen. Fühlen Sie sich bitte wie zu Hause. Das kleine Möbelstück hinter meinem Schreibtisch ist ein Kühlschrank. In ihm finden Sie Eis. Der falsche Aktenschrank links enthält eine Bar mit Getränken. Hoffentlich habe ich Ihren Geschmack getroffen. Wie Sie sehen, stehen die Gläser bereits auf meinem Schreibtisch. Auf Ihr Wohl.«
    Lennet drehte sich suchend um. Bei seinem Eintreten hatte sich automatisch ein Tonbandgerät eingeschaltet.
    Er ging in den Flur zurück und mußte sich gewaltig zusammennehmen, um nicht nach Nicole zu rufen. Er rannte wieder ins Erdgeschoß hinab und durch die hintere Tür hinaus.
    Das Gitter vor dem eisernen Steg war geöffnet. Ebenso das zweite vor der Halle. Er betrat den riesigen leeren Raum. Soweit er sehen konnte, stand auch die Tür zu der Panzerkammer offen.
    Im Laufschritt erreichte Lennet den Raum, in dem Nicole gearbeitet hatte. Auch die Tür an der Rückseite dieses Zimmers war offen. Eine schräge Ebene führte ins Innere der Insel hinab.
    Lennet lief weiter, immer noch in der Hoffnung, die Banditen stellen zu können. Er kam in eine geräumige Höhle. Hinter einer schützenden Glasscheibe sah er die Tanks, die Röhren, die Bildschirme, die Meßgeräte einer übermodernen Fabrik. Er hatte zu wenig Ahnung von Kernphysik, um ermessen zu können, ob man hier eine Atombombe bauen konnte oder nicht. Auf den ersten Blick war er geneigt, Schmitsky zu glauben. Aber wo befand sich Schmitsky?
    Lennet kehrte um.
    Auf halber Höhe des Ganges bemerkte er jetzt einen zweiten Gang, der ins Freie zu führen schien. Lennet stürzte hinein. Aber bereits nach fünf Metern stand er am Rand des Wassers, an einer Stelle, die er drei Tage zuvor von außen gesehen hatte.
    Normalerweise war der Gang mit einer Stahltür verschlossen, die außen durch aufbetonierte Felsstücke so getarnt war, daß man sie von der Umgebung nicht unterscheiden konnte. Jetzt war dieses Tor weit offen. Lennet hätte sich bücken und das Meerwasser fühlen können.
    Er

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