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12 - Im Auge des Tigers

12 - Im Auge des Tigers

Titel: 12 - Im Auge des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Grabenkämpfe zwischen der CIA und dem FBI gegeben.
    Auf der Einsatzebene gibt es in der Regel keine Probleme, und auf der Kommandoebene halten sie sich ebenfalls im Rahmen – der FBI-Direktor, Murray, ist ein gestandener Soldat, und während seiner Zeit als Rechtsattache in London ist er immer gut mit unseren Leuten ausgekommen.«
    »Das Problem sind die Stabstrotteln in den mittleren Rän-41

    gen, stimmt’s?«, fragte Caruso. Er hatte beim Corps das Gleiche erlebt. Auch hier gab es immer wieder Stabsoffiziere, die einen Großteil ihrer Zeit damit zubrachten, andere Stabsoffiziere anzumachen – nach dem Motto: Mein Daddy ist aber stärker als deiner. Das Phänomen existierte vermutlich schon seit den Zeiten der alten Römer oder Griechen.
    Und auch damals war dieses Verhalten schon dumm und kontraproduktiv gewesen.
    »Bingo«, bestätigte Hardesty. »Das Dilemma könnte der liebe Gott allein aus der Welt schaffen, und der auch nur, wenn er einen besonders guten Tag hat. Diese verknöcherten Bürokratien… Beim Militär ist das zum Glück halb so schlimm, da wechseln die Leute öfter mal die Positionen.
    Außerdem haben sie so eine Art ›Sendungsbewusstsein‹ –
    jeder strengt sich an, wirklich etwas zu leisten. Vor allem weil dadurch auch noch jeder Einzelne auf der Leiter weiter nach oben kommt. Allgemein ist es wohl so: Je weiter sich jemand von der eigentlichen Praxis entfernt, desto größer ist die Gefahr, dass er sich in Kleinigkeiten verliert. Darum suchen wir Leute, die in der Praxis zu Hause sind.«
    »Und um was für eine Mission geht es?«
    »Bedrohungen durch Terroristen zu identifizieren, zu lo-kalisieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen«, antwortete der Geheimdienstler.
    »›Entsprechende Maßnahmen‹?«, hakte Caruso nach.
    »Sie zu neutralisieren – Scheiße, okay, wenn nötig und möglich, die Hurensöhne umzubringen. Informationen über die Art und das Ausmaß der Bedrohung zu sammeln und dem jeweiligen Gefahrenpotenzial entsprechend die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, wie auch immer die dann aussehen mögen. Hauptsächlich geht es um die Beschaffung von Informationen. Die CIA ist in ihrer Handlungs-freiheit durch zu viele Vorschriften eingeschränkt. Die spezielle Unterabteilung, um die es hier geht, unterliegt keinen solchen Einschränkungen.«

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    »Tatsächlich?« Das war allerdings eine interessante Neuigkeit.
    Hardesty nickte und erwiderte sachlich: »Ja, tatsächlich.
    Sie werden nicht für die CIA arbeiten. Sie können auf Ausrüstung und Material der CIA zurückgreifen, aber mehr auch nicht.«
    »Und für wen arbeite ich dann?«
    »Zu dem Punkt kommen wir später.« Hardesty nahm ei-ne Mappe zur Hand – offenbar die Personalakte des Marine. »Sie zählen zu den intelligentesten drei Prozent der Offiziere des Marine Corps. Eine Bewertung von vier Komma null in fast allen Bereichen. Besonders beeindruckend sind Ihre Sprachkenntnisse.«
    »Mein Dad ist Amerikaner – ich meine, gebürtig –, aber sein Vater ist mit dem Schiff aus Italien rübergekommen. Er führte – das heißt, er führt immer noch – ein Restaurant in Seattle. Daher ist Dad hauptsächlich italienischsprachig aufgewachsen, und mein Bruder und ich haben viel davon mitbekommen. Spanisch habe ich dann auf der Highschool und am College belegt. Ich gehe nicht als Muttersprachler durch, aber ich verstehe die Sprache ganz gut.«
    »Hauptfach Maschinenbau?«
    »Das habe ich auch von meinem Dad. Liegt anscheinend in der Familie. Er arbeitet bei Boeing – Aerodynamiker, entwickelt hauptsächlich Tragflügel und Steuerflächen.
    Über meine Mutter wissen Sie ja Bescheid – sie ist hauptsächlich Mutter, und jetzt, wo Dominic und ich aus dem Haus sind, engagiert sie sich in den katholischen Schulen vor Ort.«
    »Und Ihr Bruder ist beim FBI?«
    Brian nickte. »Ja, er hat Jura studiert und ist dann G-Man geworden.«
    »Da war gerade was über ihn in der Zeitung«, bemerkte Hardesty und reichte Caruso ein Fax mit einem Ausschnitt aus der Lokalzeitung von Birmingham. Brian überflog den Artikel.
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    »Sauber, Dom«, murmelte Captain Caruso vor sich hin –
    sehr zur Zufriedenheit seines Gegenübers.
    Der Flug von Birmingham zum Reagan National Airport in Washington dauerte kaum zwei Stunden. Von dort fuhr Dominic Caruso mit der U-Bahn zum Hoover Building an der Ecke Tenth und Pennsylvania. Seine Dienstmarke erlaubte ihm, die Metalldetektor-Schranke zu umgehen. FBI-Agenten trugen in der Regel scharfe Waffen,

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