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12 - Im Auge des Tigers

12 - Im Auge des Tigers

Titel: 12 - Im Auge des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hart, Jack.«
    »Ihr habt euch jedenfalls klasse geschlagen.«
    »Die Jungs sind nicht besonders geschickt vorgegangen«, merkte Dominic an. »Nicht geschickter als gewöhnliche Gangster. Keine Ausbildung. Sie haben sich nicht um ihre Rückendeckung gekümmert. Wahrscheinlich dachten sie, das hätten sie mit automatischen Waffen nicht nötig. Falsch gedacht. Trotzdem, wir hatten ganz schön Glück – heilige Scheiße!«, entfuhr es ihm, als sie bei den Ferraris ankamen.
    »Echt geil«, stimmte Jack begeistert ein. Sogar Brian war beeindruckt.
    »Das ist das alte Modell, der 575 M«, erklärte ihnen Dominic. »V-zwölf, über 500 PS, Sechsgang-Getriebe, 120 Riesen, wenn du ihn nach Hause mitnehmen willst. Aber der 535

    absolute Hammer ist der Ferrari Enzo. Das ist eine echte Rakete, kann ich euch sagen. 660 PS. Sie haben ihn sogar nach mir benannt. Schaut mal, da hinten in der Ecke!«
    »Wie viel kostet der?«, fragte der Junior.
    »Weit über sechshunderttausend. Wenn ihr noch was Schnelleres wollt, müsst ihr schon bei Lockheed Burbank anrufen.« Tatsächlich hatte der Wagen vorn zwei Ansaug-stutzen, die wie Triebwerköffnungen aussahen. Der Schlitten sah aus wie das Fortbewegungsmittel von Luke Sky-walkers reichem Onkel.
    »Unser Dominic… immer noch der alte Autonarr«, kommentierte Jack. Wahrscheinlich schluckte der Wagen mehr Sprit als ein Privatjet, aber seine windschnittige Eleganz war unübertrefflich.
    »Er würde lieber mit einem Ferrari schlafen als mit Grace Kelly«, schnaubte Brian. Seine Prioritäten waren natürlich etwas konventioneller gelagert.
    »An einem Auto hat man länger Freude als an einem Mädchen, Leute.« Das war auch eine Effizienzsache. »Jede Wette, dass diese Karre abgeht wie ein geölter Blitz.«
    »Warum machst du eigentlich nicht den Pilotenschein?«, schlug Jack vor.
    Dominic schüttelte den Kopf. »Nee. Zu gefährlich.«
    »Du hast vielleicht Nerven.« Fast hätte Jack lauthals los-gelacht. »Im Vergleich zu dem, was du getan hast?«
    »Daran bin ich gewöhnt, Junior, verstehst du?«
    »Wenn du meinst.« Jack schüttelte nur den Kopf. Diese Autos sahen echt scharf aus. Zwar mochte er seinen Hummer zu Hause. Bei Schnee kam er damit überall durch, auf dem Highway ging er aus jeder Kollision als Sieger hervor, und was kümmerte es ihn, dass der Wagen nicht ganz so sportlich war? Trotzdem – der kleine Junge in ihm konnte die verklärte Miene seines Cousins sehr gut nachvollziehen.
    Wäre Maureen O’Hara als Auto auf die Welt gekommen, wäre sie vielleicht eins von diesen gewesen. Der rote Lack hätte gut zu ihrem Haar gepasst. Nach zehn Minuten riss 536

    sich Dominic von seiner Schwärmerei los, und sie gingen weiter.
    »Demnach wissen wir also alles über die Zielperson, nur nicht, wie sie aussieht?«, fragte Brian nach einer Weile.
    »Richtig«, bestätigte Jack. »Aber wie viele Araber kann es im Bristol schon geben?«
    »In London gibt es eine ganze Menge. Das Hauptproblem wird vermutlich, die Zielperson zu identifizieren. Den Kerl auf dem Gehsteig anzupieksen, dürfte verglichen damit nicht allzu schwer werden.« Wenn sie sich so umschauten, kam ihnen das durchaus einleuchtend vor. Die Stadt war nicht so belebt wie New York oder London, aber es war auch nicht wie in Kansas City nach Einbruch der Dunkelheit, und die Sache am helllichten Tag durchzuziehen, hatte durchaus was für sich. »Ich würde sagen, wir legen uns vor dem Hoteleingang auf die Lauer, und falls es Seiteneingän-ge gibt, behalten wir auch die im Auge. Könntest du vielleicht versuchen, vom Campus noch mehr Informationen zu bekommen?«
    Jack sah auf die Uhr und rechnete im Kopf kurz nach. »In ungefähr zwei Stunden müsste da jemand erreichbar sein.«
    »Dann check mal deine Mail«, schlug Dominic ihm vor.
    »Wir machen inzwischen einen kleinen Stadtbummel und halten nach unserer Zielperson Ausschau.«
    »Okay.« Sie überquerten die Straße und gingen zum Imperial zurück. Wieder in seinem Zimmer, ließ sich Jack aufs Bett plumpsen und hielt erst mal ein Nickerchen.
    Da es im Moment nichts für ihn zu tun gab, beschloss Fa’ad, ein bisschen Luft schnappen zu gehen. In Wien gab es viele Sehenswürdigkeiten, die er noch nicht annähernd alle be-sichtigt hatte. Er zog sich ordentlich an, stellte zufrieden fest, dass er aussah wie ein Geschäftsmann, und verließ das Hotel.

    537

    »Bingo, Aldo.« Dominic hatte das Gesichtergedächtnis eines Polizisten, und dieses Gesicht hatten sie schon mal aus nächster

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