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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sagte Connie. »Für Montagmorgen haben wir die letzte Gruppe der Mutanten zum Bewerbungsgespräch bestellt.«
    Na fein.
    Morelli stand immer noch auf der anderen Straßenseite, die Fäuste in die Seiten gestemmt, und überwachte den Abtransport der Toten. Der Leichenbeschauer war eingetroffen, mit Leichenwagen, wie es sich gehört. Ein zur Spurensicherung gehörender Transporter stand schräg auf dem Bürgersteig, ein Streifenwagen, mit rotierendem Blinklicht, parkte in zweiter Reihe, ein Polizist regelte den Verkehr.
    Ich hatte nicht oft Gelegenheit, Morelli bei der Arbeit zu beobachten. Ein paar Dinge fielen mir auf, die ich schon wusste, die mir aber nicht immer gegenwärtig waren. Morelli war hübsch, Filmstarniveau, struppig, schlank und muskelbepackt.
    Er hatte alles fest im Griff, und er trug mehr Verantwortung, als ich je auf mich nehmen könnte. Dabei war sein Job ganz schön scheiße. Jeden Tag bekam er die schlimmsten Seiten unserer Gesellschaft vorgeführt, Tod und Elend, und musste sich damit herumschlagen. Gelegentlich kreuzten sicher auch mal gute Menschen sein Leben, aber normal war das nicht.
    Ich glitt hinter das Steuer des Mini und gab Gas. Wenige Minuten später war ich wieder in meiner Wohnung. Schnurstracks ging ich zu meinem Computer und rief meine E-Mails ab. Wieder fünf Werbemails für Penisverlängerungen, drei Anzeigen mit dickbusigen Frauen, zwei für günstige Hauskredite, und eine Antwort von Nash aus Virginia.
    Ich kenne den Mann, den Sie suchen. Er ist einer von den Irren, die in schwarzen Klamotten rumlaufen und Plakate von den Wänden reissen. Früher hatte er mal ein Einmannbüro in einer kleinen Ladenzeile, aber das hat dichtgemacht. ich habe das nachgeprüft. mehr weiss ich auch nicht. einmal bin ich ihm begegnet, das war bei einer beschattung, da lief er zufällig in mein Revier. Ich habe ihm gesagt, er würde stören. Daraufhin ist er abgezogen.
    Es bestätigte meinen Verdacht, dass es da draußen jemanden gab, der vorgab, Ranger zu sein. Nur fehlte mir noch der Name. Oder ein Gesicht. Offenbar hatte er Ähnlichkeit mit Ranger, was Statur und Hautfarbe betraf, und er musste etwa gleichaltrig sein. Und er war in der Lage, einen Ausweis zu fälschen. Aber das ist kein Hexenwerk. Jeder Sechzehnjährige kann heute einen Ausweis fälschen.
    Ranger war wahrscheinlich längst am Rotieren und suchte den Mann. Jeder vernünftige Mensch hätte sich zurückgezogen und Ranger seine Sache in Ruhe durchziehen lassen. Leider war ich nicht so vernünftig. Ich besitze eine krankhafte Neugier, zweifellos Grandma Mazurs Erbe. Gebremst wurde diese Neugier nur durch meine Angst. Ich hatte Schiss, echt Schiss, abgesehen von meinen ganzen hormonell gesteuerten Gefühlen für Ranger, keine Ahnung, wie ich die zurückhalten sollte.
    Meine Suchmöglichkeiten waren erschöpft, aber ich wusste, wo es noch mehr Informationen zu holen gab. Rangers Computer. Kurzzeitig hatte ich mal für Ranger gearbeitet, Computerrecherchen vom RangeMan-Büro aus erledigt. Mit den dort installierten Programmen kannte ich mich aus, und ich wusste, wie sie funktionierten. Connie hatte gute Programme, aber Rangers waren besser. Und vermutlich konnte Ranger auch erkennen, wenn jemand seinen Namen benutzte.
    Ich besaß einen Schlüssel zu Rangers Wohnung, konnte sie allerdings nicht betreten, ohne dass Tank davon erfuhr. Ranger wohnte im sechsten Stock eines Bürohauses, das ihm gehörte. Das Gebäude war gesichert, vom Bürgersteig vorm Haus bis unters Dach. Jeder Quadratzentimeter, die Wohnräume ausgenommen, wurde videoüberwacht.
    Ich konnte Tank anrufen und ihm sagen, dass ich Rangers Wohnung benutzen wollte, aber allein bei dem Gedanken bekam ich Pickel. Tank war einschüchternd. Ich fand keinen richtigen Draht zu ihm, und ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihm tierisch auf die Nerven ging.
    Na und? Wahrscheinlich ging ich halb Trenton tierisch auf die Nerven. So etwas sollte eigentlich kein Hinderungsgrund sein. Außerdem war alles nur Rangers Schuld, weil er mich nicht zurückrief.
    Ich schmierte mir ein Erdnussbuttersandwich mit Oliven, spülte es mit einer Light-Limonade runter, machte mir mit Hilfe einer neuen Schicht Wimperntusche Mut und begab mich zum Hauptquartier von RangeMan.
    Das Gebäude von Rangers Firma lag in einer ruhigen Seitenstraße im Zentrum der Stadt. Es war ein unscheinbares Geschäftshaus, topgepflegt, und nur durch ein Schild am Haupteingang und die Überwachungskameras über der Einfahrt zur

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