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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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haben ihn deswegen nicht rundum überwacht. Das war ein schwerer Fehler, weil er mitten in der Nacht aus dem Hotel abgereist ist. Und tags darauf hat er Julie entführt. Seitdem hinken wir immer zwei Schritte hinterher.«
    »Alle Welt glaubt, du hättest Julie entführt.«
    »Nicht alle. Rachel und Ron wissen, dass ich es nicht war. Ich verstehe mich ganz gut mit den beiden. Und der Mann in der übergeordneten Koordinierungsstelle weiß auch Bescheid. Wir haben beschlossen, den Verdacht auf mich zu lenken, und hoffen, dass sich der Kidnapper sicher fühlt und irgendwann nachlässig wird. Die Kehrseite ist, dass mein Foto jetzt in allen Medien herumgeistert und ich mich nicht mehr frei bewegen kann. Ich könnte also etwas Hilfe gebrauchen.«
    »Färb dir doch einfach die Haare blond.«
    »Das habe ich schon mal gemacht. Wenn ich mit blonden Haaren rumlaufe, quatschen mich die Leute an, ob ich bei den Village People mitsinge.«
    Ich brach in Gelächter aus. Das Bild konnte ich mir lebhaft vorstellen.
    »Ranger hat Sinn für Humor«, sagte ich. »Wer hätte das gedacht?«
    »Es gibt noch viele Seiten an mir, die du nicht kennst.«
    »Ich würde eher sagen alle.« Ich gab Rex ein Stück Pizzakruste. »Deine Autos standen alle bei RangeMan in der Garage.«
    »Ich kann die unmöglich benutzen. Jeder Kopfgeldjägerdepp ist hinter mir her, außerdem Polizei und Staatsanwaltschaft. Ich fahre einen grünen Explorer, er steht unten auf der Straße.«
    »Und du trägst ein neues Outfit.«
    Ranger sah aus wie eine Schaufensterpuppe bei Abercrombie & Fitch - olivgraues T-Shirt und ein Buttondown-Hemd, über der Hose.
    »Willst du mir die Sachen madig machen?«, fragte er.
    Ich lachte ihn an. »Du siehst süß aus.«
    »Süß«, wiederholte Ranger. »Da sinkt mein Testosteronspiegel gleich rapide ab.«
    Die Pleasure-Treasures-Tüte stand noch verloren auf dem Küchentresen. »Ich war wohl nicht als Einziger shoppen«, sagte Ranger und fasste nach der Tüte.
    »Nein! Nicht reingucken!«
    Zu spät. Er hielt das Teil schon in der Hand.
    »Das ist mir peinlich«, sagte ich. »Gib mir die Tüte!«
    Ranger hielt die Tüte außer Reichweite. »Willst du mit mir darum kämpfen?«
    Zu einem anderen Zeitpunkt wäre unser Austausch ein Flirt gewesen, heute dagegen klang Ranger irgendwie angespannt. Unter der Oberfläche brodelte es. Und ich dachte noch, ein falsches Wort, und er würde einem die Fresse polieren. Meine natürlich nicht, mein Gesicht gefiel ihm gut. Trotzdem, ein bisschen Angst hatte ich schon vor ihm.
    Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Jetzt gib mir schon die blöde Tüte!«
    »Ich lass dich in meinem Computer stöbern«, sagte Ranger. »Dafür darf ich wenigstens in deine Tüte gucken.«
    »Das sehe ich anders.«
    »Da kannst du leider gar nichts machen, Babe.«
    »Dann bin ich aber sauer auf dich.«
    »Das kannst du gar nicht. Ich bin doch süß. Vielleicht sogar zum Anbeißen.«
    »Vielleicht sogar ein Spinner.«
    »Mir scheißegal.« Er sah in die Tüte und lachte einmal kurz prustend auf. »Hübsch«, sagte er und holte den Dildo hervor, stellte ihn auf den Küchentresen, aufrecht, mit den Hoden nach unten, wie ein rosa Riesenpilz aus Gummi.
    Ich gehöre nicht zu den Menschen, die schnell rot werden, aber mir brannten die Ohren.
    »Läuft es gerade nicht so gut mit Morelli?«, fragte Ranger, diesmal ohne jede Anspannung in der Stimme. Die Wut war etwas Sanfterem gewichen... Belustigung, Erschöpfung, Zuneigung.
    »Die Frau, die bei Pleasure Treasures arbeitet, ist eine NVGlerin, und Lula und ich sind rein, um sie festzunehmen. Lula hat sich so einen tanzenden Dildo gekauft, aber es gab gerade ein Sonderangebot, Zwei-zum-Preis-von-einem. Da habe ich dieses Ding abgekriegt. Modell Herbert Horsecock.«
    »Ziemlich beeindruckend.«
    »Erschreckend«, sagte ich.
    Als Nächstes holte er die DVD aus der Tüte. »Big Boys«, sagte er. »Deutet sich da eine gewisse Vorliebe an?«
    »Lula meinte, der Film würde mein Leben verändern.«
    Ranger steckte den Dildo und die DVD wieder in die Tüte. »Hast du das nötig?«
    »Ich weiß nicht. Vor kurzem habe ich das noch gedacht, aber jetzt fühle ich mich eigentlich ganz wohl... wenn nur das mit dem Beziehungsdilemma nicht wäre.«
    Er zog mich an sich und küsste mich saftig, was den züchtigen Kuss in der Bäckerei mehr als wettmachte. »Sag Bescheid, wenn du es dir überlegt hast!«
    Plötzlich bemerkte ich, dass ich unterdessen mein Bein in seinen Schritt geschoben

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