Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Tiefgarage als RangeMan-Zentrale zu erkennen. Ich schnurrte mit dem Mini vor die Einfahrt, zog meine Chipkarte durch, das Tor öffnete sich, und ich schob mich auf einen der vier für Ranger reservierten Parkplätze. Ranger fuhr einen Porsche Turbo, einen Porsche Cayenne und einen fetten Truck. Alle drei standen da. Ich winkte in die Kamera mir gegenüber und trat in den Aufzug. Mit meinem Schlüssel gelangte ich in den sechsten Stock und betrat das kleine Foyer. Ich rief Tank auf meinem Handy an. »Tank.«
    »Bist du unten im Überwachungsraum?«, fragte ich ihn.
    »Ja.«
    »Dann weißt du ja, dass ich oben im Foyer stehe. Ich habe mir gedacht, es ist besser, wenn ich vorher anrufe. Ich will mich nur vergewissern, dass Ranger nicht da ist und nackt durch die Wohnung läuft.«
    Schweigen. Tank hatte es die Sprache verschlagen.
    »Ich nehme dein Schweigen als Zustimmung, dass ich die Wohnung betreten darf«, sagte ich zu Tank.
    »Sag Bescheid, falls du was brauchst!«, sagte Tank.
    Ich schloss Rangers Höhle auf, trat über die Schwelle und machte die Tür schnell wieder zu. Für einen Moment ließ ich die kühle Stille auf mich wirken. Ein Innenarchitekt hatte Rangers Wohnung geschmackvoll eingerichtet, und eine Haushälterin kümmerte sich rührend um sie. Die Räume wirkten irgendwie männlich, intellektuell und hatten was Zenmäßiges.
    Alles hatte seinen Platz, und da ich einige Zeit mal Rangers Gast gewesen war, kannte ich mich aus. Schlüssel lagen in einem Teller auf einem Sideboard im Eingangsbereich. Ebenfalls auf dem Sideboard standen frische Blumen, in einer kleinen Glasvase. Wahrscheinlich waren sie Ranger noch nie aufgefallen. Die Post wurde auf ein Silbertablett gelegt.
    Ich kramte in den Postsendungen, besah mir die Briefmarken. Ich glaube, ich hatte Ranger nicht mehr gesehen, seit wir uns in der Bäckerei getroffen hatten. »Hallo?«, rief ich, nur so, für den Fall, aber es kam keine Antwort.
    Ich ging an der Küche vorbei, dem Essbereich und dem kleinen Wohnzimmer, und kam in Rangers Arbeitszimmer, das gleich neben dem Schlafzimmer lag. Ich setzte mich an seinen Schreibtisch und schaltete den Computer an. Unweigerlich kam ich mir wie ein Eindringling vor, aber anders wusste ich mir nicht zu helfen. Ich konnte nicht einfach Däumchen drehen, während Ranger der Kindesentführung und möglicherweise des Mordes bezichtigt wurde.
    Es war schon fast sieben, und noch immer hatte ich nicht gefunden, wonach ich suchte. Ich konnte Rangers Doppelgänger nicht auffinden, weil ich Rangers Namen nicht decodieren konnte. Und Carmen und RangeManoso führten immer in eine Sackgasse. Ich ging in die Küche und stöberte in den Regalen und im Kühlschrank; es gab nicht viel, was mich interessiert hätte. Ranger hielt anscheinend nichts von Vorratshaltung. In der Küche des Überwachungsraums lagen sicher Sandwiches, aber extra hingehen wollte ich nicht. Schließlich nahm ich mir ein Bier, etwas Käse und Cracker.
    Ich hockte mich wieder vor den Computer und sah mich in Rangers Büro um. Keine Fotos. Keine persönlichen Gegenstände. Nur Sachen, die der Innenarchitekt oder die Haushälterin ausgesucht hatten. Es war eine Wohnung zum Schlafen und Arbeiten. Es war die Batcave. Es war nicht Rangers Zuhause. Ich wusste, dass Ranger noch andere Immobilien besaß, und eine davon war sein Zuhause, aber ich hatte keinen Schimmer, wo sich das befand oder wie es aussah.
    Ich rutschte tiefer in den Schreibtischstuhl aus Leder und schloss die Augen. Betrachten wir die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel, überlegte ich. Direkte Computerrecherchen führten zu nichts. Mal angenommen, Ranger wäre ein NVGler. Was weiß ich über ihn? Er wollte nach Miami. Warum? Nicht wegen einer der üblichen Kautionssachen, das hätte er mir gesagt, und Tank wäre nicht so verschwiegen. Ranger hatte gesagt, es wären dunkle Geschäfte.
    Nur um mal eine Richtung vorzugeben - überlegte ich weiter angenommen, Ranger hätte seinen Doppelgänger mit seinem Radarsystem erfasst. Dann hätte er ihn garantiert mundtot gemacht, beruflich und privat, und vermutlich für immer. Danach sah es aber nicht aus. Die naheliegende Vermutung wäre also, dass der Doppelgänger aus Virginia verschwunden war, bevor Ranger ihn erwischen konnte. Vielleicht war er nach Miami gegangen. Das allerdings wäre sein Ende, denn in Miami gab es ein Büro von RangeMan. Und in diesem Büro saß Rangers Computerguru Silvio. Der wusste ganz bestimmt, wie man Rangers Namen

Weitere Kostenlose Bücher