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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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und suchte den Toaster. »Der ist kaputt«, sagte ich.
    Er stellte den Grill an und schob den Bagel in den Ofen. »Erstaunlich häuslich für einen Mann voller Geheimnisse«, sagte ich zu ihm.
    Er blickte mich über den Rand der Kaffeetasse an. »Ich mag es eben heiß.«

15
    Der Bürgersteig vor dem Kautionsbüro war noch feucht, nachdem er zur Entfernung der Blutflecken abgeschrubbt und abgespritzt worden war, und zwei Männer reparierten das Schaufenster. Ich stellte meinen Mini vor dem Buchantiquariat ab, stieg aus, schlängelte mich vorsichtig an den Männern und den Glasscherben vorbei und marschierte durch die offene Tür.
    Es war bereits nach neun Uhr, ich war die Letzte, die zur Arbeit kam. Connie saß an ihrem Schreibtisch, Meri hockte mit Telefon und Laptop an einem Klapptisch, Melvin Pickle wütete in der Aktenablage, und Lula fläzte sich auf dem Sofa und blätterte in der Star.
    »Wie geht es dem Kerl, der angeschossen wurde?«, wollte Connie wissen.
    »Ganz gut. Ich bin so lange im Krankenhaus geblieben, bis er aus der Narkose aufgewacht ist. Die Arzte wollten ihn über Nacht dabehalten, aber er hat sich geweigert. Er kann von Glück reden, dass er eine kugelsichere Weste getragen hat.«
    »Der Polizei gegenüber hat er ausgesagt, dass Ranger auf ihn geschossen hätte«, sagte Meri.
    »Ja, aber als ich ihn im Krankenhaus sprach, sagte er, das sei nur der erste Eindruck gewesen. Er wäre vor Schreck wie gelähmt gewesen. Dann hätte er gemerkt, dass es doch nicht Ranger war, sondern nur jemand, der schwarze Sachen trug und Ranger sehr ähnlich sah.«
    »Wie kann er sich da so sicher sein, dass es doch nicht Ranger war?«, fragte Meri. »Immerhin hat er auf ihn geschossen!«
    »Er sagte, er hätte direkt vor dem Fenster gestanden und eine Taschenlampe auf den Mann gerichtet. Der Mann hätte ihm in die Augen geschaut, die Waffe gehoben und ohne mit der Wimper zu zucken auf ihn geschossen.«
    »Da läuft es mir kalt den Rücken runter«, sagte Lula. »Eiskalt. Jede Wette, dass das der Kerl ist, der das kleine Mädchen entführt hat? Schrecklich. Das Kind muss furchtbare Ängste ausstehen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Meri. »Mir kommt das komisch vor. Alles läuft immer auf Ranger hinaus. Warum sind Sie sich so sicher, dass er es nicht doch war? Könnte doch sein, dass er verrückt geworden ist. Soweit ich weiß, war er sowieso ziemlich düster drauf. Wie Batman. Verschwiegen. Eine gequälte Seele. Immer schwarz gekleidet.«
    »Die schwarzen Klamotten vereinfachen nur vieles«, sagte ich. »Er braucht keine passenden Sachen rauszusuchen. Das erspart ihm jeden Morgen die schwere Entscheidung, was er anziehen soll. Und seine Haushälterin muss sich keine Sorgen machen, dass die Kleider in der Waschmaschine abfärben könnten.«
    Meri riss ungläubig die Augen auf. »Kennen Sie ihn denn so gut?«
    »Äh, nein«, sagte ich. »Ich habe mich nur an seine Stelle versetzt.« Na gut, das war gelogen, und wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und so weiter, aber Meri hatte etwas an sich, das mir nicht geheuer war. Schwer zu sagen, was es genau war, aber die Frau war mir immer noch suspekt. Irgendwas an ihrer Art störte mich, so wie sie einen anguckte, wie sie Fragen stellte, wie sie hier reingeschneit gekommen war und alles richtig machte... sie war viel zu perfekt für diesen Job.
    »Sie kennen ihn nicht, das ist das Problem«, sagte Lula zu Meri. »Sonst würden Sie das verstehen. Er ist düster drauf, aber auf eine gute Art. Und außerdem kann jemand, der so geil ist wie er, gar kein schlechter Mensch sein.«
    »Haben Sie was über Dooby Biagi und Charles Chin in Erfahrung bringen können?«, fragte ich Meri.
    Sie übergab mir die Akten. »Bei beiden alles wie gehabt. Ich habe ein bisschen rumtelefoniert, anscheinend haben sich beide nicht aus der Stadt abgesetzt.«
    »Startklar?«, fragte ich Lula.
    »Ja. Ich wollte dich sowieso sprechen.«
    Wir stiegen in meinen Wagen, und Lula wartete, bis ich losgefahren war, bevor sie anfing.
    »Drei Sachen wollte ich dir sagen. Erstens, irgendwas an Meri stört mich. Ich weiß allerdings nicht, was es ist. Zweitens, wo sind Ranger und Tank gestern Abend hergekommen? Tank spricht nicht. Und er würde sowieso nichts sagen. Und drittens, Tank hatte recht, als er meinte, er sei zu dick. Es ist, als würde man mit einem prähistorischen Monster ringen. Als wollte man sich mit King Kong anlegen. Und alles an ihm ist dick. Versteh mich richtig, wirklich jedes Körperteil.

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