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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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verkrafte das nicht. Ich brauche mal was Schönes zum Ausgleich. Und mein Mut ist auch fast aufgebraucht. Wir haben aufgepasst, dass uns niemand folgt. Wir sind bewaffnet. Wir sind nüchtern. Heute Nachmittag bin ich wieder zu Hause. Sobald ich in Trenton bin, rufe ich dich an.« Ich haute ihn aus der Leitung, und der kalte Schweiß brach mir aus. »Das war Ranger.« »Sag bloß?«
    »Es wird alles noch schlimmer«, sagte ich zu Lula. »Er hat in meiner Wohnung übernachtet, und heute Morgen ist auch noch Morelli eingezogen.«
    »Soll das ein Witz sein? Ranger und Morelli wohnen bei dir? Beide? Gleichzeitig?« »So sieht es aus.«
    Lula fuhr auf den Parkplatz des Pavillons. »Zwei Alphamännchen in ein und denselben Käfig gesperrt, das gibt Arger. Die zerfleischen sich. Die beiden sind ja keine normalen Männer. Die tragen zusammen so viel Testosteron mit sich rum, die könnten glatt ganz New York mit ihrer Energie versorgen.«
    »Ich will jetzt nicht darüber reden. Ich will lieber ein Eis lecken und in der Sonne sitzen und dem Meeresrauschen zuhören.«
    Ranger lauerte auf dem Parkplatz vor meinem Wohnhaus, als ich nach Hause kam. Er saß in einem RangeMan-SUV, der Wagen war neu, er war schwarz, er war makellos, er hatte einen fetten Motor, getönte Scheiben und sauteure verchromte Felgen.
    Ranger stieg aus und begleitete mich bis zu meiner Wohnung.
    »Ist Morelli da?«, fragte ich ihn.
    »Nein, noch nicht. Aber wir haben jetzt fünf Uhr, und ich nehme an, dass er bald eintrudelt.« Er schloss die Wohnungstür auf, ging als Erster hinein und sah sich um, bevor er mir bedeutete einzutreten. »Du hast einen Sonnenbrand auf deiner Nase«, sagte er. »Gibt es in Point Pleasant keine Sonnencreme?«
    »Woher willst du wissen, dass wir in Point Pleasant waren?«
    »Ich habe mir gedacht, entweder die Shopping Mall oder Point Pleasant. Und weil beim Telefonieren im Hintergrund nicht die üblichen Einkaufspassagen-Geräusche zu hören waren, musste es Point Pleasant sein.«
    »Bist du mir bis dahin gefolgt?«
    »Nein. Ich habe Hal und Roy geschickt.«
    »Die habe ich gar nicht gesehen.«
    »Darauf will ich ja hinaus. Hal ist sonst nicht zu übersehen. Man hat das Gefühl, ein Dinosaurier steigt einem hinterher. Wenn du Hal also schon nicht gesehen hast, würdest du Edward Scrog erst recht nicht erkennen.« Er warf die Schlüssel auf den Küchentresen. »Wenn dir was nicht passt, dann erwarte ich von dir, dass du es mir sagst, nicht, dass du vor mir wegläufst.«
    »Du hörst nicht zu.«
    »Ich höre immer zu«, sagte Ranger. »Ich bin nur nicht immer deiner Meinung. Im Moment habe ich ein Problem, das ich anscheinend nicht alleine lösen kann. Ich brauche dich, um meine Tochter zu finden. Außerdem hängt ein noch viel größeres Problem mit dran. Ich habe eine finanzielle und moralische Verpflichtung gegenüber meiner Tochter. Ich schicke Unterhalt. Weihnachten und Ostern schicke ich Geschenke. Und wenn ich eingeladen werde, besuche ich sie. Trotzdem halte ich gefühlsmäßig etwas Distanz zu ihr. Zu dir kann ich gefühlsmäßig nicht auf Distanz gehen. Ich würde meines Lebens nicht mehr froh, wenn dir etwas passieren würde, weil ich dich als Lockvogel gebraucht habe... selbst wenn es darum geht, meine Tochter zu finden. Deswegen muss ich alles tun, um dich zu beschützen.«
    »Deine Fürsorge erstickt mich.«
    »Dein Problem.« Er sah zu Morellis Tasche, die noch immer im Flur stand. »Kann ja heiter werden.«
    »Du hast nichts blödes Machomäßiges vor, oder?«
    »Ich gebe mir Mühe, nichts Blödes zu tun. In diesem Fall bin ich bereit, eine Ausnahme zu machen. Ich ziehe jedenfalls nicht aus. Und wenn du mit ihm schläfst, während ich hier bin, muss ich ihn töten.«
    Bei jedem anderen hätte ich lauthals losgelacht, aber bei Ranger konnte man nie wissen.
    Ich duschte, trug anschließend minutenlang Make-up auf und ging mir mit der Lockenbürste durchs Haar. Danach noch mal Make-up. Dann quetschte ich mich in ein kleines Schwarzes und stieg in schwarze Stöckel. Ich stolzierte aus dem Schlafzimmer und sah mich in der Küche Morelli und Ranger gegenüber, die beide am Esstisch saßen.
    Ranger aß einen Salat mit Putenbruststreifen, Morelli ein Baguettebrötchen mit Fleischbällchen. Ich sah im Kühlschrank nach, Ella hatte einen Käsekuchen vorbeigebracht... Für mich also Käsekuchen. Keiner sagte ein Wort.
    Als ich den Kuchen aufgegessen hatte, sah ich auf die Uhr. Sechs. »Ich muss los«, sagte ich. »Ich will

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