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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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aufeinander.
    »Wir hätten Ihnen einen geschäftlichen Vorschlag zu machen«, sagte Scrog.
    »Und der wäre? Sie sehen aus wie dieser alberne Kopfgeldjäger im Fernsehen.«
    Scrog warf mir einen Blick zu und lachte, als wollte er mir seinen Stolz mitteilen. ›Was habe ich Ihnen gesagt? Jetzt sehen wir wie echte Kopfgeldjäger aus.‹
    »Dazu müssen wir nach oben gehen«, sagte Scrog. »Hier unten auf der Straße möchte ich nicht darüber sprechen.«
    Hinter mir vernahm ich plötzlich den vertrauten Stakkatostöckelschritt auf dem Bürgersteig. Ich drehte mich um, und Joyce Barnhardt marschierte direkt auf mich zu.
    »Was ist hier los?«, herrschte sie mich an. »Der Kerl gehört mir. Ich war zuerst da. Ich habe das Haus seit gestern unter Beobachtung. Glaubst du vielleicht, ich sitze zu meinem Vergnügen in diesem Scheißviertel rum? Verpiss dich!«
    »Ich muss ihn unbedingt sprechen«, sagte Scrog.
    Joyce stemmte die Fäuste in die Hüften und rückte gegen Scrog vor.
    »Und wer sind Sie, bitte schön?«
    »Das geht Sie nichts an. Wenn ich mit ihm durch bin, können Sie ihn haben.«
    »Alles klar«, sagte Joyce. »Da wird mir ja ganz warm ums Herz. Will ich den Kerl wirklich Miss Breitarsch und unserem Mini-Ranger überlassen? Ich glaube nicht. Verdient euch eure Brötchen woanders!« Sie versetzte Scrog einen harten Schlag gegen die Brust, dass er auf dem Hintern landete.
    Scrog und Barnhardt zogen sofort ihre Waffen. Scrog gab zwei Schüsse ab. Die erste Kugel verfehlte Joyce um Meter und plättete einen Reifen an Scrogs geklauter Karre. Der zweite krepierte im Rohr und blockierte die Pistole. Joyce‘ erster Schuss erwischte Scrogs Fuß und riss einen Fetzen Leder vom Schuh. Scrog schrie auf und wälzte sich auf dem Boden. Lonnie Johnson stürzte los, rammte Joyce so, dass ihr die Waffe entglitt und einen halben Block weit über die Straße schlidderte.
    In der Zwischenzeit versuchte ich fieberhaft, das Klebeband zu lösen, mit dem die Bombe an meinem Körper befestigt war. Es war strapazierfähiges Gewebeband für Elektriker, und es war mehrmals um meinen Oberkörper gewickelt. Scrog hatte den Sprengzünder in seinen Mehrzweckgürtel gesteckt. Ich ließ Scrogs Hand nicht aus den Augen, falls sie in die Nähe des Auslöseknopfes kommen sollte, und ich hielt das Gewebeband fest umklammert. Scrog war viel zu sehr mit Joyce und Lonnie Johnson beschäftigt und hatte mich offenbar vorerst vergessen. Ich hatte schon ein langes Stück Band abgepult, es fehlte nur noch wenig, als Scrog plötzlich doch zu mir herübersah. Er griff nach seinem Elektroschocker, nicht nach dem Sprengzünder. Mit einem kräftigen Ruck bekam ich das letzte Stück Band los, die Bombe löste sich, und das Päckchen segelte auf die Straße.
    In dem Moment schob sich Lonnie Johnson mit seinem Escalade aus der Seitenstraße. Er drehte das Steuer herum, trat aufs Gaspedal, dass die Reifen durchdrehten und eine Gummispur hinterließen, bevor der Wagen in die Stark Street schoss. Der Hinterreifen fuhr über die Bombe, die in einem Feuerball explodierte. Der Escalade hüpfte einen knappen Meter hoch und landete auf der Seite, das Fahrgestell rauchte.
    Ich stand Scrog jetzt direkt gegenüber. Er hatte seinen Elektroschocker in der Hand, ich hatte jede Menge Wut im Bauch.
    »Worauf warten Sie noch?«, sagte ich zu ihm. »Kriegen Sie mich doch!«
    Scrog warf einen Blick zu seinem Wagen. Ein Reifen platt, und der Escalade blockierte die Straße. Wenn er mich mit sich nehmen wollte, blieb ihm nur die Möglichkeit, mich mit dem Schocker niederzustrecken und mich zu tragen. Schlimm genug, aber sein Fuß blutete ja auch noch wie Sau.
    Er drehte sich um, als wollte er gehen. Ich packte ihn hinten am Hemd und riss ihn zu Boden, wobei sein Kopf auf den Asphalt knallte. Ich schlug ihm ins Gesicht, und dann streckte mich der Scheißkerl zum xten mal mit seinem Elektroschocker nieder.
    Ich rappelte mich wieder hoch, meine Gehirnwindungen waren noch wie eingefroren, aber ich spürte, dass die Hände, die mich hielten, Morelli gehörten. Nach einer Weile wurden die Umrisse seines Gesichtes deutlicher. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen.
    »Meine Güte«, sagte ich. »Du siehst ganz schön fertig aus.« »Das ist noch gar nichts. Du solltest erst mal Ranger sehen. Wir haben die ganze Nacht nach dir gesucht.«
    »Scrog hat mich wieder mit seinem Schocker niedergemacht.«
    »Das habe ich schon gehört. Ich war ein paar Straßen weiter, verfolgte gerade eine Spur,

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