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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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da kam die Durchsage über Funk, wegen der Explosion und der Schießerei. Joyce hat die Sache gemeldet. Sie wollte sich die Provision für die Festnahme nicht nehmen lassen. Als wir kamen, hatte sie Johnson bereits mit Handschellen ans Steuerrad gefesselt.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Sagen wir mal so: Es war nicht nötig, ihn zu fesseln. Und wenn er beim nächsten Mal in ein Auto steigt, wird er wohl tunlichst den Sicherheitsgurt anlegen - falls er überhaupt je aus dem Gefängnis entlassen wird.«
    »Ihr müsst unbedingt zu Julie, bevor Scrog bei ihr ist. Ich weiß, wo sie ist. Er hält sie in einem durchgerosteten Wohnmobil am Ende einer Schotterstraße fest. Die Straße geht von der Ledger ab. Anscheinend ist da sonst weiter nichts. Man kommt an einem verlassenen Haus mit einem Dach aus Teerpappe vorbei, dann die nächste Straße links.«
    Morelli verdaute die Information.
    »Einen großen Vorsprung kann er nicht haben«, sagte ich. »Joyce hat ihm in den Fuß geschossen. Und er hatte kein Auto mehr. Er hätte erst eins klauen müssen.«
    »Ein Auto hat er sich sofort beschafft. Er hat einen Mann angehalten, hat ihn hinterm Steuer hervorgezerrt und ist losgedüst. Wir haben eine Beschreibung des Wagens, die ist schon raus an alle Streifenfahrzeuge. Von Scrogs Fuß war nicht die Rede. Der Fahrer sagte, Scrog hätte aus der Nase geblutet.«
    »Ich habe ihm eins auf die Nase gegeben.«
    »Weißt du zufällig, wieso der Escalade explodiert ist?«
    »Scrog hatte mir eine Bombe an den Bauch geschnallt. Dann haben sich Joyce und Scrog gefetzt, und ich konnte den Klebestreifen lockern. Als sich dann die Bombe von allein losriss, segelte sie auf die Straße, und Johnson ist zufällig drübergefahren.«
    Morelli war wie betäubt. »Du hattest eine Bombe umgeschnallt?«, fragte er ungläubig.
    »Scrog hat sie selbst gebastelt. Angeblich sollte sie nur losgehen, wenn er den Zünder gedrückt hätte, aber von einem SUV überrollt werden reicht anscheinend auch.«
    »Du hattest eine Bombe umgeschnallt?!«, wiederholte Morelli.
    »Ja. Zuerst hatte ich ganz schön Schiss, aber panische Angst ist was Komisches. Das hält man nicht lange aus. Nach kurzer Zeit setzt eine Abstumpfung ein, und man empfindet Angst als etwas Normales. Und das ist gar nicht mal schlecht, denn auf die Weise funktioniert man wieder.«
    Morelli drückte mich an sich. »Ich brauche eine neue Freundin. Eine Frau, die keine Bomben am Leib trägt.«
    »Drück mich nicht so fest!«, sagte ich. »Ich kriege keine Luft mehr.«
    »Ich darf dich nicht loslassen.«
    »Sieh mich an! Es ist alles in Ordnung mit mir.«
    »Mit mir aber nicht! Ich dachte... Ich weiß nicht mehr, was ich gedacht habe. Aber Abstumpfen-und-Funktionieren? Bis zu der Phase bin ich gar nicht vorgestoßen. Seitdem du von meinem Radarschirm verschwunden bist, durchlebe ich die Panikphase!« Er stieß einen Seufzer aus. »Und wo hast du bloß diese Hose her? Dein halber Hintern hängt raus.«
    Als wir auf die Schotterstraße abbogen, drosselten wir das Tempo und schlängelten uns an den Polizeiwagen vorbei, die vor uns eingetroffen waren. Man hatte uns bereits mitgeteilt, dass das Wohnmobil aufgegeben worden war, aber ich wollte es mit eigenen Augen sehen. Ein Beamter sperrte den Tatort mit gelbem Band ab. Ein schwarzer SUV von RangeMan gehörte zu den ersten Autos, die hier eingetrudelt waren. Es gab keinen Grund für Ranger, sich zu verstecken. Alle wussten, wer Scrog war.
    Morelli und ich schlüpften unter dem Absperrband durch und gingen zum Wohnmobil. Die Tür stand offen, auf dem Leitertreppchen waren Blutflecken. Ich ging rein, ließ die Rollos hoch und riss die angeklebte Pappe von den Fensterscheiben. Die Handschellen waren immer noch an das Bett gekettet, aber Julie war weg. Scrog war in aller Eile aufgebrochen. Die Perücken und die wenigen Kleidungsstücke, die er besessen hatte, hatte er dagelassen. Offenbar hatte er sich Julie gepackt und dann gleich aus dem Staub gemacht. Trotzdem war ich erstaunt, dass er der Polizei nicht in die Arme gelaufen war.
    Als ich aus dem Wohnmobil nach draußen trat, stand Ranger da, Fäuste in die Seiten gestemmt. Morelli hatte recht, Ranger sah schlimm aus. Unsere Blicke trafen sich, und die winzige Andeutung eines Lächelns spielte um seine Mundwinkel.
    »Mir geht es schon wieder ganz gut«, sagte ich. »Und Julie ging es heute Morgen so weit auch gut.«
    »Was gefunden?«, fragte Morelli, der hinter mir stand.
    »Scrog hatte einen Hinterausgang. Der

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